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Letters From Iwo Jima: Die Pazifikinsel Iwo Jima im Februar 1945: Unter dem Kommando von General Tadamichi Kuribayashi bereiten sich die japanischen Truppen auf dem Militärstützpunkt auf die bevorstehende Invasion US-amerikanischer Truppenverbände vor. Kuribayashi, der vor dem Krieg die USA bereist hat, weiß genau, dass seine Truppen zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen sind, rüstet aber mit strategischem Geschick und der Hilfe seines...

Handlung und Hintergrund

Die Landung der US-Truppen auf der von Japanern besetzten Pazifikinsel Iwo Jima steht unmittelbar bevor. General Kuribayashi (Ken Watanabe) von der kaiserlichen Armee muss in kürzester Frist seine zahlenmäßig weit unterlegenen Truppen für die Invasion rüsten. Auf der privilegierten Seite pflegen Leute wie Baron Nishi (Tsuyosi Ihara) ihren Standesdünkel, während einfache Soldaten wie der arme Saigo (Kazunari Ninomiya) sich auf den Tod vorbereiten. Es folgt ein 36-tägiger, unerbittlicher Kampf, der auf beiden Seiten viele Opfer fordert.

Nachdem Clint Eastwood mit „Flags of Our Fathers“ die Schlacht um eine Pazifikinsel aus US-Sicht schilderte, zeigt sein Schwesterfilm die japanische Perspektive. Der zweite Teil des ambitionierten Projekts mit Details über Japans Armee wurde zum Kritikerfavoriten.

Während der amerikanischen Invasion auf der Pazifikinsel Iwo Jima organisiert der japanische General Kuribayashi mit einem Freund die Verteidigung. Obwohl die japanischen Streitkräfte hoffnungslos unterlegen sind, leisten sie den US-Truppen erbitterten Widerstand. Da viele Soldaten wissen, dass sie sterben werden, schreiben sie Briefe an ihre Angehörigen, um sich von ihnen zu verabschieden.

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1945: Während der amerikanischen Invasion auf der Pazifikinsel Iwo Jima bahnt sich ein Gemetzel ungeahnten Ausmaßes an. Doch die japanischen Truppen, die der US-Übermacht in allen Belangen unterlegen sind, leisten erbitterten Widerstand. Angeführt von General Kuribayashi und dessen Freund Baron Nishi, die beide vor dem Zweiten Weltkrieg in den USA ausgebildet wurden, führen die Japaner einen heldenhaften Kampf. Doch da wissen die meisten bereits, dass sie den kargen schwarzen Felsen nicht lebend verlassen werden.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Clint Eastwood
Produzent
  • Paul Haggis,
  • Steven Spielberg,
  • Robert Lorenz
Darsteller
  • Ken Watanabe,
  • Kazunari Ninomiya,
  • Tsuyoshi Ihara,
  • Ryo Kase,
  • Shido Nakamura,
  • Hiroshi Watanabe,
  • Takumi Bando,
  • Yuki Matsuzaki,
  • Takashi Yamaguchi,
  • Eijiro Ozaki,
  • Nae Yuuki,
  • Nobumasa Sakagami,
  • Lucas Elliot
Drehbuch
  • Iris Yamashita,
  • Paul Haggis
Kamera
  • Tom Stern
Schnitt
  • Joel Cox,
  • Gary Roach
Casting
  • Phyllis Huffman

Kritikerrezensionen

    1. Unternahm Clint Eastwood in „Flags of our fathers“ zumindest noch den Versuch, sich mit dem Krieg und der damit zusammenhängenden PR-Maschinerie kritisch auseinanderzusetzen und die Entstehungsgeschichte des berühmten Fotos flagenhissender Soldaten auf Mount Suribachi zu entmythologisieren, so ist in „Letters from Iwo Jima“ von diesem kritischen Ansatz nicht mehr viel übrig geblieben. Waren im ersten Teil die Japaner eine gesichtslose Masse, sind es jetzt die amerikanischen Soldaten, die als anonyme Übermacht einer kleinen Gruppe japanischer Individuen gegenüberstehen. Die wiederum bieten jede Menge Identifikationspotential. Da gibt es den General Kuribayashi, der sich als einziger um das Wohl der ihm unterstellten Soldaten zu sorgen scheint. Selbst lange in den USA gewesen ist er eigentlich gegen den Krieg, unterstützt dann aber doch sein Vaterland in einer weder politisch noch militärisch sinnvollen Schlacht – das versteht Eastwood wohl unter wahrem Patriotismus. Oder Saigo, eigentlich Bäcker, der zwangsrekrutiert wurde und jetzt ums Überleben kämpft, damit er seine neugeborene Tochter sehen kann, und Baron Nishi, ehemaliger Gewinner der Olympischen Spiele im Springreiten, der nicht nur ein herausragender Sportler, sondern vor allem ein aufrichtiger Ehrenmann ist. Und schließlich der einzige „Böse“, Leutnant Ito, der die Soldaten zum Selbstmord zwingen will. Wenn die militärische Niederlage nicht mehr abzuwenden ist, dann will er wenigstens die Ehre retten.

      Während der Regisseur den historischen Hintergrund weitgehend ausblendet und eine klare politische Aussage verweigert, indem er sich hauptsächlich auf Einzelschicksale konzentriert, so inszeniert er doch immer wieder monumentale, spektakuläre Schlachtszenen: Die japanische Armee überraschte die Angreifer bei der Schlacht um Iwo Jima mit ihrer ungewöhnlichen Kriegsführung und zögerte so die unvermeidliche Niederlage hinaus: In einem Wabensystem von knapp 5000 Höhlen, die durch rund 30 km Tunnel verbunden waren, konnten sich die Japaner relativ gefahrlos von einem Ort zum anderen bewegen und die amerikanische Armee aus dem Hinterhalt angreifen. Dunkel ist es in diesen Höhlen, nur flackernde Lampen werfen hin und wieder einen Lichtschein auf die Gesichter der Soldaten. Wie schon in „Flags from our fathers“ nutzt Eastwood entsättigte Farben und klare hell-dunkel-Kontraste, die den Filmbildern eine fast irreale, dem Thema aber gänzlich unangemessene Schönheit verleihen. Im Gegensatz zu Joseph Cedars Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Beaufort“ über den Abzug der israelischen Armee aus dem Libanon, gelingt es Eastwood dabei nur selten, die Klaustrophobie, die Enge spürbar zu machen, die in dem unterirdischen Labyrinth herrscht. Zurück bleibt ein unentschiedener Film, der mehr sein will als nur ein großes Kriegspanorama, sich gleichzeitig aber scheut, das ganze Leiden der Soldaten zu zeigen, geschweige denn, politisch Stellung zu beziehen: Der Krieg wird aufgelöst in Einzelbilder und Einzelschicksale, die bei aller Grausamkeit aus dem Kontext gelöst ihre Relevanz verloren haben.

      Fazit: Zweiter Teil von Clint Eastwoods Filmen über die Schlacht um die japanische Insel Iwo Jima, der nach „Flags of our fathers“ die japanische Perspektive schildert. In spektakulären Bildern, aber ohne den Mut, Stellung zu beziehen, inszeniert Eastwood einen monumentalen Kriegsfilm fragwürdigen Inhalts.
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      1. Dieser Film wird seinen Platz in der Filmgeschichte finden, ist er doch ein höchst ungewöhnliches Projekt. Der vielfach prämierte und lebenskluge Regisseur Clint Eastwood wagt sich sozusagen an eine Doppelbelichtung der Vergangenheit, schildert eine den Zweiten Weltkrieg mitentscheidende Schlacht um eine karge Insel im Pazifik einmal aus amerikanischer Sicht (in „Flags of Our Fathers“) und nun ganz aus japanischer Perspektive. Gewiss hat Völkerverständigung schon andere Gesichter gehabt, aber auch dieser Ansatz hat viel mit der Realität zu tun - und erstaunlich viel sogar auch mit der Gegenwart.

        Weder ist die Geschichte, noch sind Kriege vorbei und die Bilder, die wir uns von unseren Feinden machen oder nicht machen. Nur die Propaganda und die Gesichter der wenigen Befehlshaber, ihr Leben und Handeln bleiben länger in der Erinnerung (Patton, Rommel, Paulus) - die Gesichter der zahllosen einfachen Soldaten, der sogenannten „Frontschweine“ , bleiben dagegen meist stets im Dunkel der Kriegsgeschichten verborgen.

        Clint Eastwoods überzeugende Regiearbeit will genau diesen Männern ein menschliches Antlitz, eine unüberhörbare Stimme geben. Kein kriegerisch verklärtes heroisches Denkmal will er ihnen setzen, er unternimmt dies mit einer hervorragend angelegten historischen Rekonstruktion des blutigen wie unsinnigen Verteidungskampfes von japanischen Soldaten um die Pazifikinsel Iwo Jima gegen die vielfach überlegene Militärmacht der Amerikaner.

        Gestalterisch stringent und nahezu ohne Mängel ergibt sich eine herausragend inszenierte Asthetik, die wesentlich dazu beiträgt, den Blick ganz tief hinein die japanische Seele legen zu können. So und nur so ist dann auch das Handeln vieler japanischer Soldaten nicht als irrational, zynisch und menschenverachtend zu verstehen, sondern stimmig mit ihrem tradiertem Verständnis von Nation und Ehre.

        Die keineswegs ausgewalzten Gewaltspitzen wirken brutal wie abschreckend und runden den exzellenten Gesamteindruck dieser filmischen Anklage gegen diesen Krieg - ja gegen jeden Krieg - gelungen ab. Zudem lässt der Regisseur der Erkenntnis breiten Raum, dass die Menschheit aus den bisherigen kriegerischen Auseinandersetzungen absolut nichts gelernt hat. Clint Eastwood gelingt es durch den Kontrast grausamer Kriegshandlungen in Sepia gefärbtem Filmlicht und Rückblenden in die familiären Situationen der japanischen Soldaten die Sinnlosigkeit des Krieges präsent zu machen und militaristische Autoritätskonflikte und Ehrbegriffe in Frage zu stellen. Überraschend oft gibt es dafür poetische Momente.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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