Leviathan: Unerbittliches und mitreißendes Drama über eine Familie, die in einem kleinen Dorf an der Barentssee in die Mühlen der Bürokratie gerät.
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Handlung und Hintergrund
Besetzung und Crew
Regisseur
Andrej Swjaginzew
Produzent
Ekaterina Marakulina,
Sergej Melkumow,
Alexander Rodnyansky
Darsteller
Elena Lyadova,
Alexei Serebrjakow,
Elena Ljadowa,
Wladimir Wdowitschenkow,
Roman Madjanow,
Anna Ukolowa,
Alexei Rozin,
Kristina Pakarina,
Sergey Pokhadaev
Drehbuch
Andrej Swjaginzew,
Oleg Negin
Musik
Philip Glass
Kamera
Mikhail Kritschman
Schnitt
Anna Mass
Casting
Elina Ternjaeva
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Obwohl das russische Drama Leviathan in einem kleinen Ort spielt mit nur einer Handvoll Charakteren, verkörpert es "grandeur" - den expansiven Charakter der Parabel! Leviathan eröffnet mit grandiosen Bildern der russischen See im Norden, dort wo Felsgestalten ins graue Wasser münden. Dazu hören wir die Musik von Philip Glass. Wir erblicken die Gerippe verroteter Fischerboote und das eines gestrandeten Wals. Das für den Auslands-Oscar nominierte Meisterwerk ist zweifellos der wichtigste russische Film der letzten 15 Jahre. Leicht lässt sich Leviathan übersetzen als Kritik der Putin-Ära. Regisseur Andrey Zvyagintsev ist eine künstlerische Vision gelungen, die uns mit der hypnotischen Eröffnungs-Szene in einem Sog mitreisst! Der Mechaniker Kolja wird "zum Wohle des Staates" enteignet, sein Familienerbe verliert er für einen Spottpreis. Statt seiner findet sich nun der besoffene Bürgermeister als neuer Nutzer dort ein. Ein Dossier über das kriminelle Vorleben des Bürgermeisters hilft Kolja auch nicht weiter. Es herrschen Korruption und das Recht des Stärkeren. Da hilft nur noch Wodka und der Glauben an Gott (obwohl die Frage im Dorf in etwa gleichzusetzen ist mit der Floskel "Wie geht es dir?"). Leviathan spielt im russischen Norden am Barentssee in einem Fischerdorf. Längst wird die Fischproduktion industriell gefertigt. In der archaischen Urlandschaft herrschte das Seemonster Leviathan, wo heute der Staat seine (All)-Macht demonstriert. Der Volkssport ist Schiessen und man zielt auf Bilder von Lenin und Gorbatschow. In dieser Welt verliert Kolja alles: Sein Haus, seine Frau, seinen Freund - zuletzt sein Kind. Schliesslich wird er unschuldig zu 15 Jahren Lagerhaft verurteilt (wir können das bezeugen). Zweifelsohne wird Leviathan das Publikum spalten: In diejenigen, die das alles zu bedeutungsschwanger und gleichzeitig in seiner Metaphorik zu unvollständig finden werden - und in die Gruppe, welche diese Herausforderungen, dem Ganzen selbst eine Bedeutung beizumessen, annimmt. Die Ambitionen von Leviathan sind so gewaltig, multi-dimensional und meistens auch vollkommen! - Ich möchte am liebsten Zvyagintsevs Kühnheit laut applaudieren! Spätestens jetzt gehört seine Karriere für mich zu den bedeutendsten im heutigen Kino! Dazu: Die wundervollsten Filme des neuen russischen Kinos in unserer Film List auf cinegeek.de