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Berlinale 2019 Review: Casey Afflecks „Light of My Life“ – die ewige Dystopie

Berlinale 2019 Review: Casey Afflecks „Light of My Life“ – die ewige Dystopie

„Light of My Life“ feierte bei den 69. Internationalen Filmfestspielen von Berlin in der Sektion Panorama seine Premiere.

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Das Genre der Endzeitfilme hat über die Jahre hinweg nichts an seiner Faszination verloren. Auch wenn wir manchen Parallelen inzwischen erschreckend nahe kommen, ist es doch der permanente Gedanke an „Wie würde ich mich verhalten?“, der einen großen Reiz dieser Dystopien ausmacht. Casey Affleck widmet nun 2019 seine zweite Arbeit als Regisseur eines Langspielfilms diesem Genre – eine Entscheidung, die mit Blick auf seine Filmografie nicht abwegig erscheint.

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Die Geschichte von „Light of My Life“ ist, wie bei vielen Dystopie-Filmen, schnell erklärt: Eine mysteriöse Pandemie, durch welche fast alle Frauen auf der Welt umkommen, lässt das alltägliche Leben zusammenbrechen. Das Recht des Stärkeren dominiert, die Menschen sind sich selbst überlassen. In dieser (Post-)Apokalypse kämpft ein Vater (Casey Affleck) ums Überleben und um das Leben seiner Tochter (Anna Pniowsky). Ein Ziel gibt es mit dem Haus der Großeltern ebenfalls, sodass die Handlung des Films sämtliche Zutaten für diese Art von Endzeitfilm parat hält.

Dabei bringt „Light of My Life“ eigentlich kein Alleinstellungsmerkmal für das Genre mit. Der Film – und das ist eben fast ein Charakteristikum für Affleck – gibt sich sehr ruhig, zieht sich in seinen einfachsten Tätigkeiten und weist nur selten Spannungsmomente auf. Typische Dystopiefilm-Elemente, wie sie eben auch so in John Hillcoats „The Road“ und Michael Hanekes „Wolfzeit“ wiederzufinden sind. Dennoch ist „Light of My Life“ keineswegs unspannend, im Gegenteil: Durch seine Erzählform lässt uns Affleck Teil des Geschehens sein und uns im Kopf quasi selbige Fragen durchspielen. „Ist dieses Haus sicher?“, „Ist diesem Fremden zu trauen?“, „Wie sichere ich mich in meiner Umgebung ab?“ – allein die Antworten darauf bergen enorme Gefahrenpotenziale, die es dann auszuhalten gilt.

Casey Affleck hat seiner Hauptdarstellerin Anna Pniowsky für diesen Film viel zu verdanken. Seine schauspielerische Leistung funktioniert auf den Punkt, ist jedoch nichts, was wir im introvertierten, ruhigen Spiel eines Casey Afflecks noch nie gesehen haben. Newcomerin Pniowsky dagegen zeigt schon mit ihren jungen Jahren ein schauspielerisches Talent, was hoffentlich in den nächsten Jahren weiter gefördert wird. Ihre Darstellung des Mädchens in einer fast frauenlosen Dystopie, die um die Gefahren weiß, aber dennoch auch ihre Kindheit nicht einfach abschütteln kann, ist bemerkenswert.

Mit „Light of My Life“ schafft Affleck einen Beitrag für Endzeitfilme, der zwar wenig Neues einbringt, sich aber hinter anderen Genre-Vertretern nicht verstecken braucht. Dies gelingt ihm durch die unglaubliche Nähe zum Geschehen und das wunderbare Zusammenspiel seiner Protagonisten.

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