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Soshite chichi ni naru: Drama um eine Paar, das feststellt, das sein Sohn bei der Geburt vertauscht wurde.

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Handlung und Hintergrund

Ein erfolgreicher japanischer Geschäftsmann erfährt, dass sein Sohn vor sechs Jahren bei der Geburt versehentlich vertauscht worden war - sein leibliches Kind wächst im alltäglichen Chaos einer einfachen Familie mit zwei weiteren Geschwistern auf, ohne großen Reichtum, aber mit viel Liebe. Um den Fehler von einst wieder gut zu machen, drängen die Behörden auf einen Tausch der Kinder: Die Familien willigen ein, stellen aber alsbald fest, dass man sechs Jahre gemeinsames Leben nicht einfach auslöschen kann.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Hirokazu Kore-eda
Produzent
  • Kaoru Matsuzaki,
  • Hijiri Taguchi
Darsteller
  • Masaharu Fukuyama,
  • Machiko Ono,
  • Rirî Furankî,
  • Yoko Maki,
  • Jun Kunimura,
  • Kirin Kiki,
  • Isao Natsuyagi,
  • Jun Fubuki,
  • Megumi Morisaki
Drehbuch
  • Hirokazu Kore-eda
Kamera
  • Mikiya Takimoto
Schnitt
  • Hirokazu Kore-eda

Kritikerrezensionen

    1. Mit "Like Father, Like Son" stellt Regisseur Hirokazu Kore-eda ("Nobody Knows", "Still Walking") ein weiteres Mal Kinder und Familienbande in den Fokus eines stillen Beziehungsdramas. In ruhigen, nüchternen Tonfall und präzise komponierten Bildern stellt er Fragen nach der Bedeutung von Elternschaft, Zugehörigkeit, Erziehungs- und Zukunftsplanung. Da Kore-eda Themen aus dem eigenen Lebensbereich anschneidet – er selbst wurde inzwischen Vater -, mag sein Film stärker berühren als frühere, in ihrer Versuchsanordnung akademischer wirkende Werke wie der im Jenseits spielende "After Life" (1998).

      Im Mittelpunkt steht der viel beschäftigte Architekt Ryota, der zu Beginn in liebevollem Umgang mit seiner Frau und seinem Sohn zu sehen ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass sein fordernder Job an erster Stelle steht. Während sein Boss ins Kino geht, verbringt der ehrgeizige Städteplaner sogar seine Samstage im Büro. An den Sohn stellt Ryota konkrete Ansprüche, wenn er sich einmal Zeit für ihn nimmt. Daher verwundert es nicht, dass dem Geschäftsmann letztlich die leibliche Vaterschaft wichtiger erscheint als die gemeinsam verbrachten Stunden. Gänzlich verschieden wird der zweite Vater Yudai gezeichnet, der, leicht chaotisch, mit zerzausten Haaren und buntem Hemd, wie das Gegenstück zu dem stets korrekten, zurück haltenden Erfolgsmenschen wirkt.

      Auch die Schauplätze, in denen sich beide bewegen, unterscheiden sich voreinander. Auf der einen Seite gibt es die klinisch saubere, kühle Welt aus Stahl, Glas und modernem Design, auf der anderen die in ländlicher Umgebung angesiedelte, voll gestopfte Wohnung des Elektrofachmanns, der sich mehr Zeit und Muse für den ihm fremden Jungen nimmt. Kore-eda schildert das Zusammentreffen zweiter Lebenserwartungen zwischen kleinen humorvollen und tragischen Momenten. Zu letztem zählt das Zusammentreffen des desillusionierten Architekten mit der von Gewissensbissen geplagten Krankenschwester, die für den unfreiwilligen Tausch zuständig war und auf Absolution hofft.

      Trotz solcher dramatischer Zuspitzungen vermeidet die intensive Studie bewusst Sentimentalitäten. Unterstützt wird die zurück haltende Erzählweise durch den sensiblen Musikeinsatz. Wie schon der Beginn Vater Ryoka und Sohn Keita beim seltenen trauten Zusammenspiel auf dem Klavier zeigt, verwendet Hirokazu Kore-eda später vornehmlich Bach- und Grieg-Pianosonaten für den Score. Obwohl sich "Like Father, Like Son" um ein Familientrauma dreht, bleibt Kore-edas Inszenierung zurückhaltend, zumal er keinen der Charaktere verurteilt und ihnen stets mit Sympathie begegnet.

      Fazit: "Like Father, Like Son" ist ein hervorragend besetztes, bewegendes Drama um eine private Familienkatastrophe und die Last der Verantwortung, das aufgesetzte Gefühlsausbrüche bewusst vermeidet.
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    2. Like Father, Like Son: Drama um eine Paar, das feststellt, das sein Sohn bei der Geburt vertauscht wurde.

      Einfühlsam und klug erzähltes Drama über ein Paar, das feststellt, dass sein Sohn bei der Geburt vertauscht wurde.

      Steven Spielberg sei als Jury-Präsident des 66. Festival de Cannes so begeistert gewesen von Hirokazu Kore-edas Wettbewerbsbeitrag, dass er sofort die amerikanischen Wiederverfilmungsrechte sichern ließ. Das verwundert nicht, denn zum einen zieht sich die thematische Obsession mit allein gelassenen Kindern und versagenden oder gar nicht erst anwesenden Vätern wie ein roter Faden durch das Oeuvre des erfolgreichsten Filmemachers aller Zeiten, zum anderen ist der zehnte Spielfilm des Regisseurs, der den Faden seines bisherigen Meisterwerks „Nobody Knows“ von 2004 aufgreift, ebenso simpel wie gelungen. Er geht zu Herz.

      Mit schlichten, aber letztendlich sehr effektiven und zufriedenstellenden Mitteln erzählt er in „Like Father, Like Son“ von der Familie eines erfolgreichen japanischen Geschäftsmannes, die erfährt, dass ihr Sohn vor sechs Jahren bei der Geburt versehentlich vertauscht worden war. Von dieser Prämisse aus arbeitet sich Hirokazu daran ab, was es wirklich bedeutet, ein Vater zu sein, was einen Sohn tatsächlich zu einem Sohn macht: Die Familie lernt auch den leiblichen sechsjährigen Sohn kennen und die ganz einfache Familie, in der er bisher mit zwei Geschwistern glücklich aufgewachsen ist. Soll man die beiden Jungen nun austauschen, oder soll es so weitergehen wie bisher?

      Einige Umwege werden gegangen und schwere ebenso wie falsche Entscheidungen getroffen, bis der Film sein versöhnliches Ende findet und sein simples Credo verkündet: Materieller Reichtum allein macht nicht glücklich. Was nun nicht die originellste Botschaft ist, die man sich vorstellen kann, aber gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten, in denen die Schere zwischen Besitzenden und Besitzlosen immer weiter aufklappt, kann so ein beherztes und klares Statement auch nicht schaden. Und so sorgt Hirokazu Kore-eda mit versöhnlichem Blick dafür, dass sich die Schere einen kurzen Moment schließt. Und das fühlt sich gut an, auch weil sich der Film das Glück am Schluss verdient hat. ts.
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      1. "Und ich werde sein Vater sein" - so lautet der japanische Originaltitel, übersetzt man getreu mit google. Den internationalen Titel verstehe ich nicht. Hirokazu Kore-eda, dessen Filme sehr, sehr gefühlsbetont sind, aber auch phantastische Fabeln bieten, entwirft hier ein Szenarario, dass unsere Herzen brechen wird! Sechs Jahre, nachdem eine Familie ihr Kind gross gezogen hat, erfahren sie: Das Kind ist nicht von ihnen- zumindest nicht biologisch! - Die Eltern Nonomiya versuchen den sechsjährigen Keita an einer Privatschule vorzustellen. Sie hoffen, ihrem Jungen dadurch einen besseren Einstieg ins Leben zu ermöglichen. Der Vater beschreibt Keita als ruhiges Kind, den Misserfolge wenig störten. Keita käme eher nach der Mutter. Zu Hause feiern sie seine Aufnahme an der Schule mit einer Torte. Kurz darauf aber erhalten Ryota und Midori Nonomiya einen Anruf vom Krankenhaus: Keita wurde nach der Geburt vertauscht. Ihr eigener Sohn wuchs versehentlich in einer anderen Familie auf und heisst heute Ryusei. Keita ist das Kind der Saikis. Die Saikis kommen aus einem anderen Milieu. Ryota Nonomiya ist erfolgreicher Architekt, Yukari Saiki Elektrohändler. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein! Sie vergleichen ihre Familien-Fotos: Keita, streng herausgeputzt, Ryusei ganz vergnügt. Beide Familien stehen vor einem Dilemma, beiden wird Leid zugefügt werden... Like Father, Like Son ist so subtil und schnörkellos erzählt - vielleicht ist das der Grund, weshalb Kore-eda in der zweiten Filmhälfte einen dunklen Schatten auf seine Figuren wirft. Es wird nicht explizit gezeigt, wohl aber offenbaren die Beteiligten hier auch ihre negativen Seiten. Ich denke, dass das notwendig ist. Kaum vorstellbar, welch harter Schlag diese Situation für Eltern bedeuten würde. Hart, aber auch lohnenswert, denn was bedeutet letztlich Elternliebe? Dazu haben wir die schönsten Arthaus Filme aus Japan ausgesucht für die Seite unserer Videothek cinegeek.de
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