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Lolo: Romantikkomödie um ein frischverliebtes Paar, dessen Beziehung durch den besitzergreifenden Sohn der Frau auf die Probe gestellt wird.

Handlung und Hintergrund

Die Pariserin Violette (Julie Delpy) ist um die vierzig, Single und geht zusammen mit ihrer besten Freundin Ariane (Karin Viard) auf einen Wellness-Urlaub. Die beiden sind was Liebesbeziehungen angeht etwas zynisch geworden und lassen sich regelmäßig über Männer und schlechten Sex aus. Doch Violette wünscht sich trotzdem einen neuen Mann. Während der Reise trifft sie auf den netten und unbeholfenen Computer-Experten Jean-René (Dany Boon). Obwohl Violette in der Modebranche arbeitet und Wert auf guten Stil legt, verliebt sie sich in den leichtgläubigen und modisch grenzwertigen Provinzler. Doch die Wege der beiden trennen sich wieder nach dem Urlaub. Eines Tages zieht Jean-René wegen Violette doch noch nach Paris. Nun kann das Paar endlich eine gemeinsame Zukunft angehen. Wenn da nur nicht Violettes 19-jähriger Sohn Lolo (Vincent Lacoste) wäre. Der Junge hat eine innige Beziehung zu seiner Mutter, die er mit niemandem teilen will. Also überlegt er sich jede Menge Sabotage-Aktionen, um den unliebsamen Konkurrenten wieder loszuwerden. Nach außen hin, besonders in der Gegenwart Mutter, stellt er sich als wohlgesonnener Stiefsohn dar. In Wirklichkeit jagt er den ahnungslosen Jean-René in jedes Fettnäpfchen, um seiner Mutter die Gefühle auszutreiben. Lolo gelingt es fast, das Liebespaar auseinanderzubringen. Doch Jean-René lässt sich nicht so einfach vergraulen. Es wird wohl einen Grund geben, warum Violettes früheren Freunde irgendwann weg vom Fenster waren. Julie Delpy hat in der französischen romantischen Komödie nicht nur die Hauptrolle gespielt, sondern auch selbst Regie geführt und das Drehbuch verfasst. Weltweite Bekanntheit erlangte Julie durch die Rolle der Französin Celine im Liebesfilm „Before Sunrise“ von Richard Linklater. Dort geht sie eine Beziehung mit dem Amerikaner Jesse (gespielt von Ethan Hawke) ein, die in den beiden Fortsetzungen „Before Sunrise“ und „Before Midnight“ weiterverfolgt wird. Es handelt sich nicht um die erste Regiearbeit der Schauspielerin, die 2007 mit „2 Tage Paris“ bereits ihren Debütfilm herausbrachte.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Julie Delpy
Produzent
  • Michael Gentile
Darsteller
  • Julie Delpy,
  • Dany Boon,
  • Vincent Lacoste,
  • Karin Viard
Drehbuch
  • Julie Delpy,
  • Eugénie Grandval
Musik
  • Mathieu Lamboley
Kamera
  • Thierry Arbogast
Schnitt
  • Virginie Bruant
Casting
  • Nicolas Ronchi

Kritikerrezensionen

  • Lolo - Drei ist einer zu viel: Romantikkomödie um ein frischverliebtes Paar, dessen Beziehung durch den besitzergreifenden Sohn der Frau auf die Probe gestellt wird.

    Bittersüße Liebeskomödie mit und von Julie Delpy als schicke Pariserin, die sich zum Missfallen ihres Sohnes in einen Provinzler verliebt.

    Nach „Two Days in Paris“ und „Two Days in New York“ meldet sich Julie Delpy als Ko-Autorin, Regisseurin und Schauspielerin vehement zurück und setzt erneut auf skurrilen Humor. Der ist zwar nicht so fein und intelligent wie in ihren vorherigen Filmen, sondern manchmal hart an der Grenze zum Klamauk, aber nie darüber. Als Violette, die in der Modebranche arbeitet, erholt sie sich mit ihrer Freundin bei Thalasso in Biarritz und verliebt sich Hals über Kopf in den unkomplizierten Internet-Experten Jean-René. Der entspricht in kurzen Hosen und Socken zwar nicht gerade ihrem Ideal von Männlichkeit, aber bald sind sie ein Herz und eine Seele, und als er aus Job-Gründen nach Paris zieht, scheint dem Glück nichts mehr im Wege zu stehen. Wenn da nur nicht ihr 19jähriger Filius wäre. Der tut alles, um sich die lästige Konkurrenz vom Hals zu schaffen. Und fast gelingt es ihm.

    Delpy will kein Nischenpublikum, sondern mit ihrer Mainstream-Komik einen größeren Zuschauerkreis erreichen. Dabei hilft die Besetzung. Karin Viard als Lästermaul-Freundin, Dany Boon als Provinzgewächs, der auch schon mal ein Selfie mit Karl Lagerfeld macht und modische Geschmacklosigkeiten austestet, Vincent Lacoste als titelgebender Sohn Lolo, der nach einem perfiden Plan die Beziehung zerstören will und auf weich gekochten Eiern zum Frühstück besteht - die in ihrem Doppel-Eierbecher an Brüste erinnern. Ein nicht ganz subtiler Hinweis auf Abhängigkeit von und Fixierung auf die Mama. Beim Thema Sex reiten Delpy und Viard auf der Rasierklinge mit ihren sehr deutlichen, aber nie vulgären Dialogen. Und Boon, der in alle Fettnäpfchen tappt, wird nie der Lächerlichkeit preisgegeben. Absolut phänomenal spielt Lacoste den verwöhnten und manipulativen Teenie mit einem perfiden Grinsen, wenn er den ungeliebten Lover immer wieder auflaufen lässt.

    Neben dem Beziehungsgeflecht Mutter-Sohn und der Liebe zwischen zwei Erwachsenen in den 40ern, karikiert Delpy die Pariser Arroganz gegenüber jedem, der nicht aus der Metropole kommt, erzählt charmant von verschwiegenen Ängsten und Sehnsüchten und reizt wie meistens in ihren Geschichten das alltägliche emotionale Chaos und den Kampf mit eigenen Neurosen aus. Amüsant ist das auf jeden Fall. mk.
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