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Looper: SciFi-Action mit Bruce Willis als Zeitreise-Agenten, der in der Vergangenheit auf sein junges Ich (Joseph Gordon-Levitt) trifft.

Handlung und Hintergrund

In der Zukunft ist Zeitreise möglich. Das organisierte Verbrechen hat eine besonders innovative Verwendung für die neue Technologie entdeckt: Es schickt Menschen aus der Zukunft ins Jahr 2046, wo sie von Loopern getötet und ihre Leichen beseitigt werden. Der Beste seiner Zunft ist der eiskalte Joe Simmons, der eines Tages vor dem Dilemma steht, sich mit einer älteren Ausgabe seiner selbst konfrontiert zu sehen. Er lässt sein älteres Ich leben, aber in der Gegenwart ist nicht genug Platz für zwei Joe Simmons‘ auf einmal.

In der nicht mehr allzu fernen Zukunft verweigert ein Profikiller den Befehl, sein zeitgereistes Alter Ego zu töten. Komplex erdachtes, virtuos inszeniertes und prominent besetztes Science-Fiction-Actionthrillerspektakel.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Rian Johnson
Produzent
  • Douglas E. Hansen,
  • Julie Goldstein,
  • Peter Schlessel,
  • Dan Mintz,
  • Ram Bergman,
  • James D. Stern
Darsteller
  • Bruce Willis,
  • Joseph Gordon-Levitt,
  • Emily Blunt,
  • Paul Dano,
  • Noah Segan,
  • Piper Perabo,
  • Jeff Daniels,
  • Summer Qing,
  • Garret Dillahunt,
  • Tracie Thoms
Drehbuch
  • Rian Johnson
Musik
  • Nathan Johnson
Kamera
  • Steve Yedlin
Schnitt
  • Bob Ducsay

Kritikerrezensionen

    1. Eine clevere Geschichte, die den Aspekt der Zeitreise aufgreift, sich aber mehr dafür interessiert, ob ein Mensch seinem Schicksal entgehen kann – und welchen Preis er dafür bezahlen muss.
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    2. Looper: SciFi-Action mit Bruce Willis als Zeitreise-Agenten, der in der Vergangenheit auf sein junges Ich (Joseph Gordon-Levitt) trifft.

      Vertrackt-raffinierter Zeitreisethriller, in dem ein Killer den Auftrag erhält, sein aus der Zukunft geschicktes Ich zu töten.

      Ganz einfach ist das Konstrukt nicht, das sich Rian Johnson für seinen dritten Kinofilm hat einfallen lassen: Im Jahr 2072 werden Zeitreisen möglich gemacht, aber sofort wieder von der Regierung verboten. Das organisierte Verbrechen hat sich eine der Zeitreisemaschinen gesichert und nutzt sie für Abfallbeseitigung der besonderen Art: Weil es wegen der Überwachungsmöglichkeiten fast unmöglich ist, Menschen zu töten und die Leichen verschwinden zu lassen, ohne dass man Spuren hinterlässt, werden unliebsame Zeitgenossen 30 Jahre in die Vergangenheit geschickt und dort im Moment der Ankunft von so genannten Loopern erschossen, die ihre Opfer dann ungestört verschwinden lassen können - niemand rechnet im Jahr 2042 mit ihnen. Die Sache ist straff organisiert - und hat einen besonderen Haken: Wenn der Kontrakt mit einem der Hitmen ausläuft, wird er selbst von 2072 zurückgeschickt - der Loop wird geschlossen, wie es im Zukunftsslang heißt: Anstatt wie üblich als Entgelt für die schmutzige Arbeit Silber auf den Rücken geschnallt zu haben, hat der Looper aus der Zukunft Gold dabei: So weiß der Killer, dass er fortan noch 30 Jahre zu leben hat, in denen er anstellen kann, worauf er Lust hat.

      Die komplizierte Prämisse, die nicht zuletzt wegen der Mitwirkung von Bruce Willis an Terry Gilliams visionäre Chris-Marker-Variation „12 Monkeys“ denken lässt, wird schnell als Off-Kommentar mit den passenden Bildern ausgebreitet - ein retro-futuristischer Neo-Noir, will man zunächst meinen. Nun soll es auch den besten der Looper treffen, den wortkargen Joe, der noch nie einen Fehler gemacht, allerdings bei Ankunft seines Ich aus der Zukunft einen Moment zu lange zögert und sich entkommen lässt. Nun setzt die eigentliche Handlung des Films ein, denn in Rückblenden erzählt „Looper“ davon, wie es Joe beim ersten Durchgang ergangen ist, nachdem er sich getötet hatte: Man erfährt davon, wie er sich durch die Liebe zu einer schönen Frau vom Verbrechen lossagen konnte. Wie er sich absetzte, um nicht vom sicheren Schicksal eingeholt zu werden. Wie der Supergangster Rainmaker ihm die Liebe seines Lebens nahm und in die Vergangenheit in den Tod geschickt hat. Und wie Joe den Plan fasst, den Spieß umzudrehen, dem abgemachten Ende zu entgehen und den Rainmaker im Jahr 2042 als Kind aufzufinden, um ihn zu töten. Er weiß allerdings nur, in welchem Krankenhaus der spätere Supergangster geboren wurde: Drei potenzielle Kandidaten gibt es, um sicher zu gehen, will er alle drei töten.

      Von einem der drei Kinder erfährt der junge Joe den Aufenthaltsort. Dort will er dem alten Joe auflauern und seinen Job beenden, damit die Organisation nicht länger Jagd auf ihn macht. Erst an diesem Punkt wird klar, dass Johnson den Zuschauer bislang eigentlich an der Nase herumgeführt hat. Denn eingebettet in diese vertrackte Zeitreiseplotte entpuppt sich „Looper“ nun im Grunde seines Herzens und absolut überzeugend als Variation einer klassischen Westerngeschichte, genau gesagt als Variation von George Stevens‘ „Mein großer Freund Shane“: Auf einer einsamen Farm findet Joe den Jungen, der womöglich der Rainmaker sein könnte, und dessen von Emily Blunt gespielte Mutter. Joe wird dem Jungen Ersatzvater, verliebt sich in die Frau - und wartet nun auf den „High Noon“, der ein paar weitere Überraschungen und Filmzitate, nicht zuletzt De Palmas „Teufelskreis Alpha“, bereit hält. Als Zuschauer muss man schon dranbleiben an der Story, die es einem nicht gerade leicht macht. Aber man sieht Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis gerne zu bei ihrem Katz-und-Mausspiel und stellt nach den endlosen Wendungen überraschend fest, dass „Looper“ eine ganz schöne emotionale Wucht entfaltet, wenn es am Schluss ans Eingemachte geht. Ein romantischer SF-Noir-Western für den denkenden Menschen, der seine kommerzielle Reise ausgehend von seiner Weltpremiere als Eröffnungsfilm des 36. Toronto International Film Festival antritt. Schön. ts.
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      1. Mit "Looper" nimmt sich Regisseur Rian Johnson ("Brick") des leidigen Themas der Zeitreisen an. Leidig, weil Stories mit der Thematik oft sehr ambitioniert sind, am Ende aber zu viele Logiklücken aufweisen und das Publikum weitestgehend verwirrt und enttäuscht zurücklassen. Man denke beispielsweise an J.J. Abrams Erfolgsserie "Lost". Dort gab es zum Schluss regelrechte Proteststürme enttäuschter Fans. Umso überraschender ist es, dass "Looper" in keinster Weise enttäuschend ist. Im Gegenteil: Rian Johnsons Sci-Fi Thriller ist sogar unglaublich sehenswert.

        Johnson versucht sich gar nicht erst an großen Erklärungen. Stattdessen ermahnt der aus der Zukunft zurückgekehrte Joe (Bruce Willis) sein jüngeres Ich (Joseph Gordon-Levitt), und damit den Zuschauer, ihn doch bitte nicht nach Details über Zeitreisen zu fragen. Mit einer relativ geringfügigen Erklärung des Metiers muss sich das Publikum also abfinden und Rians Logik am besten einfach als Tatsache akzeptieren. Wie immer bei Time-Travel-Filmen gilt auch hier: Wer zuviel nachdenkt, dem dreht sich der Kopf. Trotzdem ist "Looper" erstaunlich schlüssig und relativ leicht zu folgen.

        Im Grunde ist es so: Der aus den 2070ern zurückgeschickte Joe weiß, wer seinen Mord in Auftrag gegeben hat. Nun möchte er diese Person im Jahre 2047 ausfindig machen und erledigen, bevor sie überhaupt an die Macht kommt. Damit würde er nicht nur seine eigene, sondern auch die zukünftige Hinrichtung seiner Frau verhindern. Der gegenwärtige Joe weiß von alledem (noch) nichts und möchte vor allem seine eigene Haut retten. Dafür muss er seinen Auftrag erfüllen und sein Zukunfts Ich umbringen.

        Gehüllt wird das Ganze in eine Welt, die unserer heutigen Gegenwart sehr ähnelt. Wer also ausführliche Sci-Fi-Universen a la "Total Recall" erwartet, wird wohl zunächst enttäuscht werden. Es ist aber so, dass die karge Landschaft, mit der Johnson seine Figuren umgibt, dafür sorgt, dass die Gewalt im Film noch erschütternder herüberkommt. Auch die Charaktere wirken in so banaler Umgebung umso menschlicher und wesentlich nahbarer.

        Überhaupt beruht die Wirkung, die "Looper" auf den Zuschauer hat, vornehmlich auf den Figuren. Diese sind für einen SciFi Thriller außergewöhnlich genau gezeichnet und haben wirklichen Tiefgang. Charaktere, die so wahre Emotionen und Mitgefühl hervorrufen, sind in dem Genre alles andere als an der Tagesordnung.

        Die wahre Wucht des Films entfaltet sich dann mit einem Ende, das so brisant und mitreißend ist, dass es wie eine Bombe einschlägt und wohl niemanden kalt lassen dürfte.

        Fazit: "Looper" ist ein Zeitreise-Thriller für jeden, der gutes Kino liebt. Regisseur Rian Johnson ist ein Werk gelungen, das dramatische Elemente so gekonnt mit denen aus SciFi und Thriller vereint, wie es nur selten der Fall ist. Absolut sehenswert, keinesfalls nur für Genre-Fans.
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