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Nelyubov: Kompromissloses Beziehungsdrama vom gefeierten Regisseur von „Leviathan“ über ein Paar, dass sich scheiden lassen will und darüber das eigene Kind verliert.

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Handlung und Hintergrund

„Ich habe dich nie geliebt.“ Zhenya (Marjana Spiwak) und Boris (Alexei Rosin) sind in einer grausamen Beziehung gefangen. Sie lieben sich nicht mehr, haben sich vielleicht nie geliebt. Zhenya ist bereits mit dem reichen Anton (Andris Keishs) zusammen, Boris bekommt ein Kind mit seiner neuen Freundin Masha (Marina Vasilyeva). Trotzdem leben Zhenya und Boris immer noch in der gemeinsamen Wohnung in Leningrad. Unter den täglichen Anfeindungen leidet vor allem der zwölfjährige Sohn Alexey (Matvey Novikov).

Alexey ist ungeliebt. Seine Eltern kämpfen um die Scheidung. Das Sorgerecht um den gemeinsamen Sohn will jedoch weder Zhenya noch Boris übernehmen. Alexey soll auf ein Internat abgeschoben werden. Als der Junge versehentlich einen Streit seiner Eltern mithört, ist er am nächsten Tag verschwunden. Seine Eltern und eine Gruppe besorgter Nachbarn suchen nach Alexey. Der Hass eskaliert. Die Unfähigkeit zu lieben vergiftet alle Beziehungen.

„Loveless“ — Hintergründe

Drei Jahre nach seinem durchschlagenden Erfolg mit dem Drama „Leviathan“, das als Parabel auf die moderne russische Gesellschaft interpretiert wurde, meldet sich Regisseur Andrey Zvyagintsev mit einem kompromisslosen Beziehungsdrama zurück. Trist, erschütternd, realistisch — „Loveless“ (Originaltitel: „Nelyubov“) erzählt davon, wie sich einmal erlittene Lieblosigkeit immer weiter fortsetzt. Seine Premiere feierte das Drama bei den Filmfestspielen von Cannes 2017.

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Andrey Zvyagintsevs Drama „Loveless“ ging als russischer Kandidat für den Oscar als bester fremdsprachiger Film in den Wettbewerb bei der Oscar-Verleihung 2018.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Andrej Swjaginzew
Produzent
  • Pascal Caucheteux,
  • Gleb Fetisow,
  • Sergej Melkumow,
  • Alexander Rodnyansky
Darsteller
  • Marjana Spiwak,
  • Alexei Rozin,
  • Matwej Nowikow,
  • Andris Keiss,
  • Marina Wasilewa,
  • Natalja Potapowa
Drehbuch
  • Andrej Swjaginzew,
  • Oleg Negin
Musik
  • Evgueni Galperine,
  • Sacha Galperine
Kamera
  • Mikhail Kritschman
Schnitt
  • Anna Mass

Kritikerrezensionen

  • Loveless: Kompromissloses Beziehungsdrama vom gefeierten Regisseur von „Leviathan“ über ein Paar, dass sich scheiden lassen will und darüber das eigene Kind verliert.

    Erschütterndes Porträt einer vergifteten Ehe und die Auswirkungen nicht nur auf das kurz vor der Scheidung stehende Paar, sondern alle Menschen in ihrem Umfeld.

    Zwar schwingt sich Andrej Swjaginzews Drama nicht ganz in die schwindelerregenden Höhen seines epischem Meisterwerk „Leviathan“ auf, das 2014 in Cannes mit dem Drehbuchpreis abgespeist worden war. Aber es ist allemal ein Film, dessen Drama fesselt und dessen präziser Einsatz seiner Mittel beeindruckt. Swjaginzew arbeitet auf der Höhe seiner Kunst. War „Leviathan“ ein verschwenderisch gestaltetes, mit alttestamentarischer Wucht erzähltes Sittenbild der russischen Gesellschaft im Sinkflug, setzt „Loveless“ den Fokus enger. Aus der Beziehung eines Paares, das sich nie wirklich liebte, nun aber nur noch unverhohlenen Hass füreinander empfindet, entwickelt sich eine Art Thriller, dessen Geheimnis im Zentrum eine so große Sogwirkung entfaltet, dass man dem bedingungslosen Film auch durch Szenen einer Ehe folgt, bei denen man eigentlich lieber wegsehen möchte.

    Gleich beim ersten großen Streit zwischen Boris und Zhenya geht es ans Eingemachte, um die Zukunft ihres ungeliebten zwölfjährigen Sohnes. Beide wollen ihn nach der Scheidung nicht mehr bei sich haben und auf ein Internat abschieben. Der geschockte Junge hört verborgen im Flur zu und verschwindet am nächsten Tag spurlos. Um die Suche nach ihm geht es im Rest des Films, orchestriert von einer paramilitärisch organisierten Einheit Freiwilliger, die nichts unversucht lassen, den Jungen zu finden. In einem amerikanischen Film wäre das Anlass, Mann und Frau wieder zueinander finden oder wenigstens gegenseitiges Verständnis füreinander zu entwickeln. Nicht so bei Swjaginzew, bei dem die Extremsituation eher dazu beiträgt, die beiden noch weiter zu entzweien und auch die Beziehungen zu ihren neuen Partnern in Mitleidenschaft zu ziehen. Ein Mangel an Liebe erzeugt noch mehr Mangel an Liebe in einer Welt, in der Smartphones und soziale Netzwerke allgegenwärtige Trostspender sind, während sich die Menschen selbst nichts mehr zu sagen haben, und die im Hintergrund flimmernden Nachrichten der 2012 angesiedelten Geschichte voll sind mit Beiträgen über Unruhen in der Ukraine und der Aussicht auf den laut Maya-Kalender bevorstehenden Weltuntergang. Da ist „Loveless“ dann genau so unerbittlich wie „Leviathan“, strenges Kino von einem Mann, den man mittlerweile einen Meister nennen darf. ts.
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