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Lulu und Jimi: Lulu (Jennifer Decker), die Tochter einer bankrotten Fabrikantenfamilie, verliebt sich in den gut aussehenden, aber mittellosen Schwarzen Jimi (Ray Fearon). Die konservative kleinstädtische Umgebung ist entsetzt, vor allem Lulus Mutter (Katrin Sass) versucht, die reaktionären Kräfte ihrer Freunde gegen die unerwünschte Liebe zu mobilisieren: Sie setzt den Chauffeur Schultz (Udo Kier) und den Arzt von Oppeln (Hans-Michael...

Handlung und Hintergrund

Ende der 50er Jahre hat der Rock’n’Roll die Bundesrepublik erobert, Rebellion und Lebenslust ergreifen die Jugend. Lulu (Jennifer Decker) stammt aus einer bankrotten Fabrikantenfamilie und verliebt sich in den gutaussehenden, ebenso mittellosen Schwarzen Jimi (Ray Fearon). Skandal! Die Liebe zu dem Amerikaner kann und will Lulus Mutter (Katrin Saß) nicht tolerieren. Sie beauftragt skrupellose Männer, das Glück ihrer Tochter mit Gewalt zu zerstören.

Oskar Roehlers

Es ist Liebe auf den ersten Blick für die junge Lulu aus einer verarmten deutschen Fabrikantenfamilie und Jimi, den schwarzen amerikanischen Charmeur vom Autoscooter. Ende der Fünfzigerjahre aber ist diese Liebe ein Skandal und für Lulus Mutter ein Hindernis, ihre lukrativen Heiratspläne mit Lulu in die Tat umzusetzen. So beauftragt sie skrupellose Männer, das Glück ihrer Tochter mit Gewalt zu zerstören.

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Es ist Liebe auf den ersten Blick für die junge Lulu aus einer verarmten deutschen Fabrikantenfamilie und Jimi, den schwarzen amerikanischen Charmeur vom Autoscooter. Ende der Fünfzigerjahre aber ist diese Liebe ein Skandal und für Lulus Mutter ein Hindernis, ihre lukrativen Heiratspläne mit Lulu in die Tat umzusetzen. So beauftragt sie skrupellose Männer, das Glück ihrer Tochter mit Gewalt zu zerstören. Die beiden Liebenden werden in ein Abenteuer verwickelt, das ihre Gefühle zueinander auf eine harte Probe stellt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Oskar Roehler
Produzent
  • Dr. Gabriela Sperl,
  • Uwe Schott,
  • Stefan Arndt
Co-Produzent
  • Oskar Roehler,
  • Stefan Arndt
Darsteller
  • Jennifer Decker,
  • Ray Fearon,
  • Katrin Sass,
  • Udo Kier,
  • Rolf Zacher,
  • Bastian Pastewka,
  • Ulrich Thomsen,
  • Hans-Michael Rehberg,
  • Simon Böer,
  • Anna Brüggemann,
  • Lavinia Wilson,
  • Alexander Beyer,
  • Aaron Hildebrand,
  • Catherine Flemming
Drehbuch
  • Oskar Roehler
Musik
  • Martin Todsharow
Kamera
  • Wedigo von Schultzendorff
Schnitt
  • Bettina Böhler
Casting
  • Nina Haun,
  • Juliette Ménager

Kritikerrezensionen

    1. Oskar Roehler macht sich über die 50er Jahre lustig in „Lulu & Jimi“. Die Geschichte über die Liebe einer deutschen Fabrikantentochter zu einem mittellosen Schwarzen beginnt noch ziemlich harmlos als Rock’n’Roll-Abenteuer in der Provinz. Lulus Mutter aber ist eine grell geschminkte Karikatur der gelangweilten Intrigantin und ihr rosafarbener Pudel verstärkt erste Zweifel am Realitätsanspruch des Films. Schritt für Schritt greift sich Roehlers Karikaturenzirkus immer neue Themen, vor allem der Film noir hat es ihm angetan. Das fragwürdigste Stilmittel in „Lulu & Jimi“ ist, wie die Dummerchen in diesem Monstrositätenkabinett vorgeführt werden.


      Die Geschichte von Lulu und Jimi spielt in einer deutschen Kleinstadt des Jahres 1959. Die 19-jährige Lulu und ihr Bruder leben in der Villa ihrer geldgierigen Mutter. Der Vater irrt im Schlafrock durch den Garten, der Chauffeur will mit der Mutter ins Bett. Lulu und der schwarze Kirmes-Arbeiter Jimi hören Rock’n’Roll im Cabrio und gehen tanzen. Aber die bessergestellte Jugend in dem Kaff ist nicht gewillt, Jimi in ihren Kreis aufzunehmen. Der junge Mann muss die Fäuste schwingen – und befördert Lulus Bruder in den Rollstuhl. Die Mutter lässt einen Psychiater kommen, der Lulu von ihrem Jimi kurieren soll, mit Spritzen und Hypnose.


      Die Flucht des Liebespaars, ganz nett gespielt von der Französin Jennifer Decker und dem Briten Ray Fearon, verzögert sich, denn Oskar Roehler hat noch so viel zu erzählen. Als Vorlage dient ihm die Handlung aus David Lynchs „Wild at Heart“. Vor den Hauseingängen stehen ziemlich große Gartenzwerge, dann geht es zum Film noir in ein amerikanisch aussehendes, menschenleeres Gewerbegebiet. Harry Hass – gespielt von Ulrich Thomsen – stellt sämtliche abgewrackte Detektive des Genres in den Schatten, war außerdem in Stalingrad und es wird geschossen.

      Katrin Sass als Lulus Mutter und Bastian Pastewka als Wunsch-Schwiegersohn spielen so, wie es von allen Darstellern verlangt wird: Sie irritieren. Das müssen selbst die in glänzende Stoffe gekleideten Lichtgestalten Lulu und Jimi: Den beiden fällt vor jeder Kulisse noch ein Liebesspruch ein, den sie über den Kopf des Partners hinweg deklamieren.

      Optisch wird neben Neonschimmer mit einer Vorliebe für Pink auch ein rosa Kofferradio in Herzform geboten, Sitzbezüge für das Auto im Zebramuster, das Auto ist ein amerikanisches Straßenkreuzer-Cabrio und gefahren wird es durch die Kinonacht der 50er Jahre: bewegt wie auf einer Drehscheibe vor einem projizierten Hintergrund mit Sternenhimmel. Das hätte einen nostalgischen Reiz, aber Roehler liegt nicht an Gefühlen, sondern an der Dekonstruktion.

      Fazit: Oskar Roehler karikiert die 50er Jahre als Fundgrube des schlechten Geschmacks.
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