Anzeige
Anzeige

Mademoiselle Chambon: Bisher war sich Jean ziemlich sicher, dass er ein harmonisches und schönes Leben führt, vielleicht sogar ein perfektes. Schließlich hat er nicht nur einen guten Job und ein eigenes Haus, sondern auch eine großartige Familie. Eines Tages lernt er dann jedoch Mademoiselle Chambon kennen, die Lehrerin seines Sohnes, und dieser Moment wird für ihn zu einem unerwarteten Wendepunkt. Denn plötzlich empfindet er Gefühle...

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Handlung und Hintergrund

Jean und Veronique Chambon haben nichts gemeinsam, kommen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Dennoch verlieben sie sich. Er ist Maurer, sie Lehrerin, er glücklicher Familienvater, sie unfreiwilliger Single. Er, der nicht an Kultur interessiert ist, entdeckt die Musik durch das Violinenspiel von Mademoiselle. Sie wissen, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben, versuchen aber die kleinen Fluchten - für eine kurze Zeit. So unspektakulär, beiläufig, wie sie sich getroffen haben, gehen sie auch wieder auseinander.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Stéphane Brizé
Produzent
  • Milena Poylo,
  • Gilles Sacuto
Darsteller
  • Vincent Lindon,
  • Sandrine Kiberlain,
  • Aure Atika,
  • Jean-Marc Thibault,
  • Arthur Le Houérou,
  • Bruno Lochet,
  • Abdellah Moundy,
  • Michelle Goddet,
  • Anne Houdy
Drehbuch
  • Stéphane Brizé,
  • Florence Vignon
Kamera
  • Antoine Héberlé
Schnitt
  • Anne Klotz

Kritikerrezensionen

    1. Einen echten Liebesfilm gibt es, im Gegensatz zum Actionfilm oder zur Komödie, im Kino nicht oft zu sehen. „Mademoiselle Chambon“ von Regisseur Stéphane Brizé ist einer, und er ist so gelungen, dass er im Gedächtnis bleibt wie ein Schatz, den man dankbar hütet. Mit großer Einfachheit und Klarheit verfolgt er den Prozess einer Liebe, die eigentlich nicht sein soll, aber trotzdem über zwei erwachsene Menschen kommt, um sie magnetisch anzuziehen, in heftige Zweifel zu stürzen und zu einer Entscheidung zu zwingen. Wie eng Jubel und Schmerz zusammengehören, wird weitgehend nonverbal, also mit den ureigenen Mitteln des Films, deutlich im Dialog zweier Ausnahmeschauspieler.

      Wer nicht liebt, hat nicht gelebt, heißt es, und die beiden Liebenden hier machen einen Reifeprozess durch, sie leben so intensiv, dass sie die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit sinnlich durchmessen und daran altern. Mademoiselle Chambon, gespielt von Sandrine Kiberlain, ist eine sehr zarte, fast durchsichtige Person und als Vertretungslehrerin nirgends beheimatet. Im Gegensatz zum Vater ihres Schülers Jérémy, dem Maurer Jean, hat sie sich weder Haus noch Familie aufgebaut. Mit seiner männlichen Kraft und Bodenständigkeit weckt dieser Handwerker verschiedene Sehnsüchte in ihr.

      Vincent Lindon spielt Jean – im wirklichen Leben sind Lindon und Kiberlain ein Ehepaar, das sich getrennt hat. Ähnlich wie die Figuren, die sie im Film spielen, sind die Darsteller so diszipliniert, dass sie ihre Aufgaben trotz der persönlichen Gefühle meistern. Jean arbeitet hart und ist es nicht gewöhnt, dafür gelobt zu werden. Die Aufmerksamkeit der Lehrerin weckt in Jean ebenfalls Wünsche, die über sein bisheriges Leben hinausgehen: Zugang zur Musik bekommen, sich um sich selbst kümmern.

      Und dann sitzen die beiden ungleichen Menschen stumm und befangen auf Mademoiselle Chambons Sofa, lauschen einer CD und tasten sich zueinander vor, wägen innerlich, aber hellwach ab, welches Gefühl sein darf und wie viel davon der Andere verträgt. Der Regisseur, der einen Roman von Éric Holder als Vorlage verwendete, inszeniert solche Momente wie in Zeitlupe. Euphorie und Versagen ringen um eine gemeinsame Form, münden in Traurigkeit und Zärtlichkeit. Wenn Jean einmal im Auto heimfährt und sich der Kamera allenfalls von der Seite zeigt, ist diese lange Einstellung auf phänomenale Weise erfüllt von dem Zauber, den dieser Mann spürt.

      Lindon spielt wie Kiberlain, aber auf eigene Art, über die Augen und die Körperhaltung. In den ruhigen Szenen passiert äußerlich zwar wenig, aber dennoch genug, um sie im Fluss zu halten. Als Jean und Mademoiselle Chambon von einer Anhöhe auf den kleinen Ort schauen, weht der Wind, beim Picknick des Ehepaars mit seinem Sohn ruft plötzlich der Kuckuck. Oft werden die Personen nur wie dokumentarisch in ihrem Alltag gezeigt, auch Jeans Frau in der Druckerei, sein Vater beim Regeln der letzten Dinge im Beerdigungsinstitut. In dieser Realität voller Grenzen begleiten die Zuschauer das Liebespaar unmittelbar auf dem Weg zu neuer Wahrheit.

      Fazit: Ein kleines Juwel von einem Liebesfilm, klar und realitätsnah erzählt mit einem hervorragenden Schauspielerpaar.
      Mehr anzeigen
    2. Mademoiselle Chambon: Bisher war sich Jean ziemlich sicher, dass er ein harmonisches und schönes Leben führt, vielleicht sogar ein perfektes. Schließlich hat er nicht nur einen guten Job und ein eigenes Haus, sondern auch eine großartige Familie. Eines Tages lernt er dann jedoch Mademoiselle Chambon kennen, die Lehrerin seines Sohnes, und dieser Moment wird für ihn zu einem unerwarteten Wendepunkt. Denn plötzlich empfindet er Gefühle, von denen er gar nicht wusste, dass er sie empfinden kann.

      Mehr anzeigen
    Anzeige