Mädchen im Eis: Skurriles Roadmovie über eine Frau, die ihren Geliebten am Polarkreis sucht.
Handlung und Hintergrund
Die 20jährige Deutsche Winja hat sich in Berlin unsterblich in den Russen Andrei verliebt und folgt ihm ohne sein Wissen in die Schnee- und Eiswüste des Polarkreises. Die Reise ist beschwerlich und die Enttäuschung groß, als der Mann mit Frau und Baby im Schlepptau auftaucht. Gleichzeitig macht sie die Bekanntschaft eines älteren Oligarchen und Umweltaktivisten, der ein Video über die Umweltzerstörung drehen lässt und den Weg zu ihrem ganz persönlichen Glück mit ziemlich zweifelhaften Methoden pflastert.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Stefan Arndt,
- Alexei Guskow,
- Andrea Schütte,
- Uwe Schott,
- Elena Duffort,
- Yakov Drabkin
Co-Produzent
Darsteller
- Lucie Heinze,
- Alexei Guskow,
- Juri Kolokolnikow,
- Anton Pampushny,
- Ievgen Bal,
- Maria Semenova ,
- Elena Laskavaya ,
- Anatolij Gorjachew ,
- Sacha Slobodjanik
Drehbuch
Kamera
Schnitt
- Stephan Krumbiegel,
- Olaf Voigtländer
Casting
- Nina Haun,
- Tatiana Statsman
Kritikerrezensionen
Mädchen im Eis Kritik
Mädchen im Eis: Skurriles Roadmovie über eine Frau, die ihren Geliebten am Polarkreis sucht.
Unterhaltender Mix aus absurder Romantic-Comedy und schwarzhumorigem Roadmovie in den Weiten des russischen Polarkreises.
Pinguine sind nette Tierchen und wenn sie den Zoobesucher treuherzig angucken, menschelt es stark. Diese schwarz-weißen Viecher wirbeln das Leben einiger dubioser Gestalten durcheinander, allen voran das des notorisch schlecht gelaunten Tierpflegers, der vor den gebannten Zuhörern in einer Rückblende auspackt über perverse Pinguine, den nicht ganz sauberen Oligarchen und selbst ernannten Öko-Aktivisten Starych, die bis über beide Ohren verknallte Deutsche Winja, die ihrem russischen Lover ohne sein Wissen in die Schnee- und Eiswüste folgt. Dort, im heruntergekommenen Hotel taucht das Objekt der Begierde mit sportlich ambitionierter, wenn auch nicht geliebter Gattin und Baby im Schlepptau auf, begleitet von deren biestigen Biathlontrainerin. Den Club der seltsamen Vögel in dieser deutsch-russischen Koproduktion komplettiert ein nicht gerade begnadeter Videokünstler, der einen agitatorischen Kurzfilm über und für den nicht immer Moral getreuen Umweltretter drehen soll und mangels geeigneter Crew Winja engagiert. Der Film im Film entpuppt sich als bitterböse Satire, wenn „Mädchen im Eis“-Regisseur Stefan Krohmer in einem Russland ohne Regeln den Wahnsinn triumphieren lässt. Das beginnt mit der durchgeknallten Idee, 100 Pinguine als Komparsen durch die Kälte zu karren, die dann die Reise als frostige Kadaver beenden und damit eine Neu-Konzipierung des Videos veranlassen, geht über die eigenwillige und blutige Entsorgung eines Informanten, der Winja (Neuentdeckung Lucie Heinze) gegen Bares einen Tipp gab, bis hin zum finalen apokalyptischen Paukenschlag. Das originelle Personal, obskure Plotwendungen, deren innere Logik ein Geheimnis bleibt, eine dicke Portion schwarzen Humors und seltsame Thriller-Elemente machen die kauzige Mischung aus Liebesgeschichte und Roadmovie zum aberwitzigen Vergnügen. Für den visuellen Genuss sorgen Benedict Neuenfels‘ magische Bilder einer fast surrealen Landschaft, die im Gegensatz zur Hektik der wunderlichen Protagonisten stehen. Wer über hübschen Unsinn und ein überraschendes Happy End nicht den Kopf schüttelt, ist hier bestens aufgehoben. mk.
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