Maestro

Handlung und Hintergrund

Er war Komponist, Dirigent, Pianist, Autor, Humanist und Lehrender: Leonard Bernstein gilt als einer der erfolgreichsten und talentiertesten Musiker der USA. Das Biopic „Maestro“ von und mit Bradley Cooper in der Hauptrolle widmet sich seinem Schaffen, insbesondere seiner Ehe.

„Maestro“ – Handlung

Leonard Bernstein (Bradley Cooper) ist knapp 28 Jahre alt, als er 1946 auf einer New Yorker Party seine spätere Ehefrau und Schauspielerin Felicia Montealgre (Carey Mulligan) trifft. Schon Anfang der 1940er begann seine Musiker-Karriere in New York an Fahrt aufzunehmen, er ist etwa der Komponist für den Gene-Kelly-Film „On the Town“. 1951 ist die Heirat, drei Kinder wird die Ehe hervorbringen.

Doch die Bindung zwischen den Eheleuten ist nicht immer rosig. Bernstein pflegt nicht nur zu Frauen, sondern auch zu Männern Beziehungen, bekennt sich zu seiner Homosexualität. Viele außereheliche Affären für beide sind die Folge – doch die Ehe hält weiterhin. Als 1978 Felicia an den Folgen einer Krebserkrankung stirbt, steht ihr Bernstein bei, obwohl er kurz zuvor mit einem Mann zusammenzog. Seine restliche Zeit auf Erden widmet er sich der Musik.

In den 1980er-Jahren tritt er vermehrt als Dirigent in Erscheinung, reist um den Globus, arbeitet mit den renommiertesten Orchestern auf der ganzen Welt zusammen. Die Werke von Mahler haben besonderen Stellenwert für Bernstein, die Aufzeichnung von Mahlers 2. Sinfonie gemeinsam mit dem Londoner Symphony Orchestra gilt als eine der besten. Ebenso besonders ist die Live-Aufzeichnung von Beethovens 9. Sinfonie, die er anlässlich des Falls der Berliner Mauer im Ostberliner Schauspielhaus am 25. Dezember 1989 dirigiert. 100 Millionen Zuschauer*innen sind weltweit an den Bildschirmen. 1990 stirbt Bernstein im Alter von 72 Jahren.

„Maestro“ – Hintergründe, Besetzung

Bereits seit über zehn Jahren wird an einer Verfilmung von Leonard Bernsteins Leben gearbeitet. Zunächst wollte Paramount Pictures 2018 unter der Regie von Martin Scorsese das Leben des Komponisten auf die Leinwand bringen, schließlich entschied sich Scorsese, den Film „The Irishman“ zu realisieren. Die Alternative sollte niemand Geringeres als Steven Spielberg sein, der immerhin mit „West Side Story“ nah an Leonard Bernstein war, immerhin schrieb Bernstein die Musik für die Broadway-Fassung von 1957. Als Spielberg jedoch Bradley Coopers Regiedebüt „A Star is Born“ sah, erhielt dieser den Regiezuschlag und wurde zugleich als Hauptdarsteller gecastet.

An seiner Seite formierte sich nach und nach die restliche Besetzung. Carey Mulligan („Drive“) verkörpert Bernsteins Ehefrau, Maya Hawke („Stranger Things“), Sam Nivola („Weißes Rauschen“) und Alexa Swinton spielen die drei Kinder der beiden. Weitere Stars in „Maestro“ sind Matt Bomer („The Boys in the Band“) und Sarah Silverman („The Book of Henry“).

Die Dreharbeiten von „Maestro“ begannen schließlich 2022, gedreht wurde in Tanglewood, Massachusetts, wo Bernstein oft selbst arbeitete, aber auch in Italien und London, um die berühmte Orchester-Aufzeichnung von Mahlers 2. Sinfonie am Originalschauplatz mit 74 Musikern live nachzustellen.

„Maestro“ – Kinostart und Streamingstart bei Netflix

„Maestro“ feiert seine Weltpremiere im Wettbewerb der 80. Filmfestspiele von Venedig und konkurriert dort um den Goldenen Löwen.  Am 6. Dezember 2023 soll „Maestro“ zunächst im Kino anlaufen, die exklusiven Distributionsrechte liegen bei Netflix, die den Film ab dem 20. Dezember 2023 auf ihrer Streamingplattform bereitstellen werden.

„Maestro“ – bei der Oscarverleihung 2024

Bereits vor Fertigstellung des Films wurde das Biopic als möglicher Oscar-Anwärter 2024 gehandelt – vielleicht könnte Bradley Cooper im zehnten Anlauf erstmals den Goldjungen mit nach Hause nehmen. Mit einer Nominierung als bester Hauptdarsteller konkurriert er hierfür unter anderem mit Cillian Murphy und Paul Giamatti. Zu den weiteren 6 Oscar-Nominierungen für „Maestro“ gehört zudem unter anderem eine für Carey Mulligan als Beste Hauptdarstellerin, sowie Nominierungen in den Kategorien „Bester Film“ und „Bestes Originaldrehbuch“.