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Magnolia: "Boogie Nights" Regisseur Paul Thomson präsentiert einen emotionalen Film über einen todkranken TV-Mogul, dessen Frau immer verzweifelter wird. Dessen Pfleger Phil hat den Auftrag, Earls Sohn zu finden. Gleichzeitig sucht der Moderator einer Kinder-Gameshow die Aussöhnung mit seiner kokssüchtigen Tochter. Eine Verfilmung von Menschen, die nach Liebe und Vergebung suchen.

Handlung und Hintergrund

Der Zufall wird in „Magnolia“ großgeschrieben, denn grob lässt sich damit ein großes Thema des Films beschreiben. Und so können die Ereignisse, die sich in „Magnolia“ abspielen, als Zufall abgetan werden, doch ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Der berühmte und beliebte Fernsehmoderator Jimmy Gator (Philip Baker Hall) hat jahrelang die Quizshow „What Do Kids Know?“ moderiert, in welcher das Quiz-Kid Donnie Smith (William H. Macy) Erfolge feierte. Doch Gator ist an Krebs erkrankt und will sich aus dem Showgeschäft zurückziehen. Um in Frieden abzutreten, möchte er sich mit seiner Tochter (Melora Walters) versöhnen, die sich vor Jahren von ihm abgewandt hat. Zur gleichen Zeit hat der Fernsehmogul Earl Patridge (Jason Robards) den Kampf gegen den Lungenkrebs im Endstadium bereits verloren, nimmt seine Umwelt kaum noch wahr und wird durchweg von seinem Pfleger Phil Parma (Philip Seymour Hoffman) versorgt. Doch auch Earl hat noch einen letzten Wunsch und bittet Phil, seinen Sohn, einen Frauen-diskriminierenden Entertainer (Tom Cruise), zu kontaktieren, um ihn noch einmal zu sehen. Die verschiedenen Episoden und Geschichtszweige sollen sich überschneiden und damit für Chaos sorgen, aber auch einen Ausweg durch Erlösung anbieten. Bleibt die Frage, zu welchen Entscheidungen sich die Protagnisten durchringen können…

Mit „Magnolia“ schuf Paul Thomas Anderson 1999 einen knapp dreistündigen Film, der sich mit verschiedenen Schicksalen auseinandersetzt und diese durch das Prinzip des „gesteuerten Zufalls“ verbindet. Das Drehbuch schrieb Anderson auf der Grundlage von Songs seiner Lieblingssängerin Aimee Mann, die dann wiederum auch ihre Songs zum Film beisteuerte. In einer berühmten Filmszene singen etwa die Figuren an ihren unterschiedlichen Orten alle gemeinsam Aimee Manns Lied „Wise Up“.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Paul Thomas Anderson
Produzent
  • Lynn Harris,
  • Michael De Luca,
  • JoAnne Sellar
Darsteller
  • Jason Robards,
  • Julianne Moore,
  • Tom Cruise,
  • Philip Seymour Hoffman,
  • John C. Reilly,
  • Melora Walters,
  • Jeremy Blackman,
  • Michael Bowen,
  • William H. Macy,
  • Philip Baker Hall,
  • Melinda Dillon,
  • Emmanuel Johnson,
  • Luis Guzmán,
  • Henry Gibson,
  • April Grace,
  • Ricky Jay,
  • Alfred Molina,
  • Ezra Buzzington
Drehbuch
  • Paul Thomas Anderson
Musik
  • Jon Brion
Kamera
  • Robert Elswit
Schnitt
  • Dylan Tichenor

Kritikerrezensionen

    1. Nach "Boogie Nights" und "Magnolia" wurde Regisseur Anderson oftmals mit Robert Altman verglichen. Doch dieser Vergleich hinkt. Altman setzt auf seine Geschichten, er beschreibt Situationen, seine Figuren könnte man auch durch andere ersetzen, ohne dass sich wirklich viel ändert. Bei Anderson ist das nicht so.

      "Magnolia" lebt durch seine Charaktere und Anderson weiß genau, wie er seine Darsteller dazu bringt, diese glaubhaft auszufüllen. Schonungslos hält er die Kamera meistens direkt auf die Gesichter seiner Protagonisten, er will dem Zuschauer jede noch so kleine Emotion zeigen. Und das 188 Minuten lang. Dabei holt er hauptsächlich seine aus seinen letzten Filmen bewährte Crew vor die Kamera - und Tom Cruise.

      Tom Cruise als Sexguru Frank T. Mackey. Der Saubermann als Sexguru. Eine Extremrolle und wohl die beste, die Cruise je gespielt hat, denn unter Andersons Regie ist er so mitreißend wie noch nie. Und der Superstar wird dabei nicht etwa in den Mittelpunkt gerückt. Seine Rolle ist nicht größer als die der anderen, obwohl das Kinoplakat natürlich publikumswirksam mit seinem Namen wirbt.

      Ist "Magnolia" ein Film der Schauspieler und mehr nicht? Nein, keinesfalls. "Magnolia" ist ein bitterer Abgesang auf die Gesellschaft und Hommage an das Leben selbst. Jede der Figuren in dem Film ist einsam, verstoßen, nagt an Selbstzweifeln, kommt mit seinem Leben nicht klar. Die Geschichten, die "Magnolia" erzählt, haben anscheinend nicht viel miteinander zu tun und so ist es auch entsprechend schwierig, die Aussage herauszufinden.

      Erst wenn am Ende der biblische Froschregen steht, dann weiß man, was der Film einem sagen will: lebe Dein Leben als wäre es Dein letzter Tag, denn nochmal kommt dieser Augenblick nicht wieder. Ich selber liebe Robert Altmans Filme, aber nach "Magnolia" und "Boogie Nights" kann ich wohl davon ausgehen, dass (Sorry, Mr. Altman) mir Andersons Filme in Zukunft noch lieber sein werden. Grandioses, wenn auch sehr langes Emotionskino, das aber ohne einen Robert Altman (das muss ich ja wenigstens zugeben) wohl so nicht ausgesehen hätte.

      Fazit: Grandioses, teilweise etwas gelängtes Emotionskino. Ein bitterer Abgesang auf die Gesellschaft und eine Hommage an das Leben selbst.
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