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Maidan: In "Maidan" fügt Loznitsa Aufnahmen jener zivilen Unruhen, die im Winter 2013/14 am Kiewer Maidan losbrachen, zu einem wirkmächtigen Zeitdokument zusammen. Die Aufstände, die aus einem friedlichen Protestmarsch heraus entstehen, sind eruptives Indiz der lange währenden ukrainischen Revolution. Mit der Absicht, den regierenden ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch zu stürzen, haben sich die Protestierenden...

Handlung und Hintergrund

Der Maidan bzw. Majdan Nesaleschnosti gilt als zentraler Platz der Unabhängigkeit der ukrainischen Hauptstadt Kiew. 2004 wurde der Maidan bereits als Ort der „Orange Revolution“ bekannt, als die Bevölkerung gegen die Wahlmanipulation bei den ukrainischen Präsidentschaftswahlen protestierte. Ebenso zog es das politische Volk zwischen November 2013 und Februar 2014 auf den Zentralplatz mit dem Unabhängigkeitsdenkmal der Ukraine.

Regisseur Sergey Loznitsa begleitet dabei die ukrainischen Protestbewegungen, die im Zuge der Entscheidung des ukrainischen Parlaments, das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine nicht zu unterzeichnen, entflammen. Mehrere tausend Menschen zieht es in Folge dessen auf den Maidan, um für die Amtsenthebung von Wiktor Janukowytsch zu protestieren. Bald jedoch beginnen die zunächst friedlichen Demonstrationen durch einen aggressiven Polizeieinsatz zu eskalieren. Zu groß ist die Masse an Menschen geworden, spätestens nachdem am 30. November 2013 eine Protestgruppe friedlicher Studenten durch Gewalt auseinandergetrieben wird. So sind am 08. Dezember beispielsweise über 500.000. Menschen auf dem Maidan, manche Medien berichten von mehr als einer Million. Neben der Absetzung Janukowytschs fordern sie weiterhin die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens zwischen der Europäischen Union und der Ukraine sowie Neuwahlen.

Der Begriff „Euromaidan“ wird geprägt. Loznitsa spiegelt somit die Ereignisse in all ihrer ungetrübten Wahrheit wider. So spart er die hässlichen Seiten der Proteste nicht aus, vielmehr müssen Gewalt, Verzweiflung und Widerstand ob einer authentischen und emotional berührenden Wirkung gezeigt werden. Bei seinem neuen Film Maidan konnte er auf einen großen Erfahrungsschatz im Bereich der Dokumentationsfilme zurückgreifen, handelte doch bereits „Blockade“ aus dem Jahr 2006 von der Belagerung von St. Petersburg, wo er die Gesamtsituation mittels Found-Footage neu arrangierte.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Sergei Loznitsa
Produzent
  • Maria Baker
Drehbuch
  • Sergei Loznitsa
Kamera
  • Sergei Loznitsa,
  • Serhiy Stetsenko
Schnitt
  • Sergei Loznitsa,
  • Danielius Kokanauskis

Kritikerrezensionen

  • Maidan: In "Maidan" fügt Loznitsa Aufnahmen jener zivilen Unruhen, die im Winter 2013/14 am Kiewer Maidan losbrachen, zu einem wirkmächtigen Zeitdokument zusammen. Die Aufstände, die aus einem friedlichen Protestmarsch heraus entstehen, sind eruptives Indiz der lange währenden ukrainischen Revolution. Mit der Absicht, den regierenden ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch zu stürzen, haben sich die Protestierenden auf dem Maidan versammelt. Als sie jedoch mit der Polizei aneinandergeraten - oder besser gesagt die Polizei an sie gerät -, setzen Straßenschlachten ein, und die Gewalt nimmt überhand. Loznitsa passt einzelne Sequenzen des Protestverlaufs in eine streng geordnete Form ein, verharrt dabei konsequent am zentralen Schauplatz des Geschehens, dem Kiewer Maidan. Schleichend ergibt sich so ein eindringliches Bild, nämlich das der nationalen Neudefinition.

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