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Peindre ou faire l'amour: William und Madeleine sind seit mehr als 30 Jahren glücklich verheiratet und führen ein bürgerliches Leben. Als die Tochter erwachsen wird und ins Ausland geht, begreifen die beiden erst wirklich, dass für sie nun ein neues Lebensalter beginnt. William ist zunächst unsicher und weiß mit seiner neuen Freiheit wenig anzufangen. Dann entdeckt Madeleine auf dem Land, wo sie sich als passionierte Hobbymalerin betätigt...

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Handlung und Hintergrund

Eigentlich könnten William (Daniel Auteuil) und Madeleine (Sabine Azéma) einen gemütlichen Lebensabend auf dem Land in allem gebotenen Komfort genießen. Doch so richtig sind die immer noch aktiven Eheleute nicht auf die Rente vorbereitet. Da trifft es sich gut, als Madeleine beim Malen die Bekanntschaft des kauzigen Dorfbürgermeisters Adam (Sergi Lopez) und dessen deutlich jüngerer Frau Eva (Amira Casar) macht. Die Ehepaare freunden sich an, entdecken gemeinsame Interessen und den Sex zu viert.

Die therapeutische Kraft des Partnertausches, einmal mehr thematisiert von lebenslustigen Franzosen in adäquat idyllischer Umgebung.

William und Madeleine sind seit über 30 Jahren glücklich verheiratet, die Tochter geht ins Ausland und die beiden müssen ihren Alltag neu organisieren. Der spontane Kauf eines alten Bauernhauses im Voralpenland und dessen Umwandlung zu einem Schmuckstück hat ungeahnten Folgen für die Libido. Als sie sich mit dem blinden Bürgermeister des Dorfes und seiner hübschen jungen Frau anfreunden, kommt Schwung in die Beziehung und das Quartett sich sachte näher.

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Nachdem ihre Tochter ins Ausland gezogen ist, verwirklichen William und Madeleine sich einen Traum: Sie kaufen ein Haus im Voralpenland, das zunächst nach allen Regeln der Kunst von ihnen renoviert und neu gestaltet wird. Die Landluft, vor allem aber die Bekanntschaft mit dem blinden Bürgermeister Adam und dessen deutlich jüngerer Frau Eva weckt neue Gefühle in den beiden. So entsteht zunächst eine ungebundene Freundschaft, aus der bald mehr wird, als William und Madeleine sich in 30 Ehejahren haben träumen lassen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Arnaud Larrieu,
  • Jean-Marie Larrieu
Produzent
  • Philippe Martin,
  • Géraldine Michelot
Darsteller
  • Sabine Azéma,
  • Daniel Auteuil,
  • Amira Casar,
  • Sergi Lopez,
  • Hélène de Saint-Père,
  • Philippe Katerine,
  • Sabine Haudepin,
  • Roger Miremont,
  • Jacques Nolot,
  • Marie-Pierre Chaix,
  • Florence Loiret-Caille,
  • Thiago Telès
Drehbuch
  • Arnaud Larrieu,
  • Jean-Marie Larrieu
Musik
  • Philippe Katerine
Kamera
  • Christophe Beaucarne
Schnitt
  • Annette Dutertre
Casting
  • Stéphane Batut

Kritikerrezensionen

    1. Wer sagt denn, dass seriöse Herrschaften auf neue sexuelle Erfahrungen verzichten müssen? Die ehrbaren Eheleute aus der Stadt, Madeleine und William, sind gebildet und haben gute Manieren. Und dann finden sie dieses alte Haus im Grünen, am Fuß der Alpen, und den Bürgermeister, der so nett und charmant ist, samt Frau. Der Blinde kann nicht nur Sprüche klopfen wie ein französischer Chansonnier, er heißt auch Adam, und seine Frau heißt Eva. Mit solchen poetischen Kurzschlüssen hantieren die beiden Filmemacher Arnaud und Jean-Marie Larrieu noch öfter, um den romantischen Fluss zu vertiefen: Irgendwie kommt es auch zum Partnertausch, bevor sich William oder Madeleine groß darüber aufregen können.

      Dabei soll das Ganze als natürliche Einheit wirken: die sinnlichen Erlebnisse in der ländlichen Einsamkeit, wo die Nacht wirklich schwarz ist, der Regen die Sicht auf die Berge verhüllt, das gute Essen, die angeregten Gespräche der beiden Paare, und dann, ja, die Fortsetzung der Lust auf neue Erfahrungen. Der Bürgermeister und seine junge Frau wirken unglaublich lieb und unschuldig, wie aus einem Gemälde von Gauguin entsprungen, über den sie im Film sprechen.

      Aber der Bruch mit der Konvention ist trotzdem abgrundtief, als Adam nach einem dieser Abendessen den Arm um Madeleine legt und fragt: „Gehen wir nach oben?“ Und William leicht dümmlich noch einen Anker in der Frage an Eva sucht: „Was werden sie machen?“ Dann lässt er sich von ihr rumkriegen. Die Larrieu-Brüder wollten ihren Film auch als Provokation verstanden wissen, dass Tabubrüche einmal nicht in Streit und Schuld münden müssen. Aber ob die Unbeholfenheit ihrer Handlungssprünge einen künstlerischen Wert hat, darüber könnte man nach diesem Film kultiviert streiten.

      Danach droht die neue Freundschaft zu zerbrechen, denn William und Madeleine fühlen sich von Adam und Eva ausgenutzt, den berechnenden Swingern. Doch die Swinger sind schon auf dem Weg in die Südsee: Sie halten es nicht mehr aus in Frankreich, ihr Haus musste nämlich auch noch gerade abbrennen. Wieso eigentlich dieser sinnliche Philosoph gleich in die Südsee übersiedeln muss, nur weil er sein Haus verloren und Sex mit der Nachbarin hatte? Wahrscheinlich um der Poesie willen, sie sollen ja nur Katalysatoren für Williams und Madeleines Entwicklung gewesen sein. Die freuen sich jedenfalls sehr auf die bevorstehende Hochzeit ihrer Tochter: Denn dort gibt es ein Wiedersehen mit Adam und Eva.

      Die hohen Berge vor dem Haus, die ungewohnten Naturgeräusche, das drohende Alter, das alles kann einem schon zusetzen. Und mit guten neuen Freunden auch sehr, sehr neugierig auf Abenteuer machen. Madeleine und William befinden sich bald in einem jugendlichen Rauschzustand, zwischen Lust und Angst hin- und hergerissen, ziemlich orientierungslos. Für eine lange Zeit bleibt die Leinwand einfach dunkel, und nur die Dialoge der Vier, die durch den Wald stolpern, sind zu hören. Auf so viel Mut zum Nichts schaut man im Kino auch nicht oft.

      Dabei ist der Film sehr romantisch und von ansteckender Sinnlichkeit. Nur dass die Charaktere nicht im Zentrum des Interesses stehen, sondern ihre Erlebnisse. So wirken die Sätze manchmal in den Mund gelegt. Dennoch schaffen es Daniel Auteuil als William und Sabine Azéma als Madeleine, die Schlüpfrigkeit durch sympathische Naivität und echte Gefühle zu erden. Und gerade das ist wieder so reizvoll, ungeschützt und ungewohnt. Ach ja, die Swinger-Erfahrungen: Schon Houellebecq hat sich gewundert, dass die Franzosen auf so etwas stehen. Als würde die bürgerliche Kultiviertheit diesen Kontrast provozieren. Vielleicht zieht eine neue Revolution aus Frankreich herauf. Ein Film für kontroverse Diskussionen, an dem eines unersetzlich ist: die Melodie der französischen Sprache in der Originalversion.

      Fazit: Ehepaar vor dem Ruhestand entdeckt neue sinnliche Freuden: Romantischer Film mit provokanten Elementen.
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    2. Malen oder lieben: William und Madeleine sind seit mehr als 30 Jahren glücklich verheiratet und führen ein bürgerliches Leben. Als die Tochter erwachsen wird und ins Ausland geht, begreifen die beiden erst wirklich, dass für sie nun ein neues Lebensalter beginnt. William ist zunächst unsicher und weiß mit seiner neuen Freiheit wenig anzufangen. Dann entdeckt Madeleine auf dem Land, wo sie sich als passionierte Hobbymalerin betätigt, ein altes Bauernhaus. Es steht zum Verkauf und die beiden Eheleute beschließen spontan noch einmal ganz neu anzufangen: Sie kaufen das Haus und ziehen um. Schon allein diese Entscheidung wirkt wie berauschend auf sie. Überglücklich richten sie sich ein und entdecken nicht nur die Natur, sondern auch sich selbst und ihr Liebesleben neu. Angesichts der wieder gewonnenen Daseinsfreude verblassen die Erinnerungen an ihr altes Leben und seine Maßstäbe recht schnell. Die beiden Städter begegnen ihren Nachbarn aus dem Dorf mit großer Offenheit und saugen alle Eindrücke voller Begierde auf. Auch auf eine neue Freundschaft mit Adam, den blinden Bürgermeister einer Nachbargemeinde und seiner Frau lassen die beiden sich ein und erkunden fasziniert eine für sie sehr andere Lebensweise. Als eines Nachts das Haus der Freunde bei einem Unglück von einem Feuer vernichtet wird und William und Madeleine die beiden bei sich aufnehmen, gewinnt die Freundschaft noch mehr Tiefe. Dann zeichnet sich hinter der Bereitschaft der Paare, nicht nur Zeit miteinander zu verbringen, sondern sich auch zu helfen und für einander da zu sein, eines Abends wie selbstverständlich die Möglichkeit einer sinnlichen Erfahrung ab. Dank ihrer neu gewonnenen Offenheit lassen William und Madeleine sich ganz ohne Vorurteile und wie selbstverständlich auf ein erotisches Abenteuer mit neuem Partner ein, das sie unbeschwert und ohne sich gegenseitig zu verletzen, genießen können.

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