Anzeige
Anzeige

Mama Africa: Geschichte über die 2008 verstorbene südafrikanische Sängerin Miriam Makeba, die es als ihre Lebensaufgabe sah, die westliche Welt mit afrikanischer Musik bekanntzumachen und den Kampf gegen die Apartheid aus dem Exil voranzutreiben.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Handlung und Hintergrund

Musikalische Welterfolge wie ihr „Click Song“ oder „Pata Pata“ machten Miriam Makeba (1932-2008) international bekannt, zumal sie die afrikanische Kultur erstmals einem breiten Publikum näher brachte. Sie trat mit Jazzgrößen wie Dizzy Gillespie und Nina Simone auf und sang 1962 sogar für den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy an seinem Geburtstag. Aufgrund ihrer Kritik an der Apartheid in Südafrika lebte die Künstlerin viele Jahre im Exil in den USA und kehrte erst auf Wunsch Nelson Mandelas wieder in ihre Heimat zurück. 2008 starb „Mama Africa“ bei einem Konzert zu Ehren des Mafia-Kritikers Roberto Saviano an einem Herzinfarkt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Mika Kaurismäki
Produzent
  • Dr. Rainer Kölmel
Co-Produzent
  • Mika Kaurismäki,
  • Don Edkins
Darsteller
  • Miriam Makeba,
  • Hugh Masekela,
  • Angélique Kidjo,
  • Bill Salter,
  • Leopoldo Fleming,
  • Kathleen Cleaver,
  • Lorraine Gordon,
  • Dorothy Masuku,
  • Abigail Kubeka,
  • Zenzi Monique Lee,
  • Nelson Lumumba Lee
Drehbuch
  • Mika Kaurismäki,
  • Don Edkins
Musik
  • Andreas Schilling
Kamera
  • Jacques Cheuiche,
  • Wolfgang Held,
  • Frank-Peter Lehmann,
  • Martina Radwan,
  • Eran Tahor
Schnitt
  • Karen Harley,
  • Uwe Dresch,
  • André Bendocchi-Alves
Ton
  • Uwe Dresch

Kritikerrezensionen

    1. Die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba ist in ihrer Heimat bis heute eine verehrte Ikone. Im Jahr 2008 verstarb die charismatische Künstlerin, die fast drei Jahrzehnte im Exil verbringen musste und dennoch immer versuchte, für die Rechte und Interessen ihres Heimatlandes einzutreten. Über ihr aufregendes Leben, ihre Karriere und ihre tief empfundene Liebe zu Afrika erzählt der beeindruckende Dokumentarfilm von Mika Kaurismäki. Dabei zeichnet er die Spuren von Makeba im Zusammenspiel von hervorragend rhythmisiertem Bild- und Tonmaterial nach, gräbt Archivmaterial aus, stellt Familie, Freunde und Bandkollegen vor, die allesamt von dem tiefen Glück erfüllt sind, Teil ihres Lebens gewesen zu sein. Durch seinen Mix aus Interviews, Musik und biographischen Informationen nimmt der Film das Publikum mit auf eine Reise durch ein bewegtes Leben, ohne dabei Makebas politische Rolle zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Hier hält sich Kaurismäki an das Lebensmotto von Makeba selbst: „Ich singe nicht über Politik. Ich singe über die Wahrheit!“ Eine beeindruckende Hommage an eine außergewöhnliche Künstlerin.

      Jurybegründung:

      Mit klugen Montagen und gut ausgewähltem Material gelingt es Mika Kaurismäki, das Leben von Miriam Makeba liebevoll zu rekonstruieren und zugleich dem Publikum viel von ihrer Musik zu Gehör zu bringen. Dabei erscheint der Film keineswegs zu lang und langweilig ist er schon gar nicht. Im Gegenteil: Man wünscht sich, noch länger diese „Mama Africa“ auf ihren diversen Lebensstationen begleiten zu können. Die Hommage an Miriam Makeba folgt weitestgehend der Chronologie ihrer Biografie. Musiker, die schon zu Beginn ihrer Karriere an der Seite der Künstlerin standen, kommen zu Wort. Auf erste internationale Erfolge in London und in den USA wird zurückgeblickt. Makebas Kampf gegen Rassismus, Apartheid und Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung wird verdeutlicht, aber im Fokus steht stets die Musik. Nach der Ehe mit dem Bürgerrechtler Stokely Carmichael gab es eine erneute Zäsur und der Film zeigt, wie die Sängerin in Guinea eine neue Heimat findet. Erst nach etwa 30 Jahren im Exil konnte sie das Grab ihrer Mutter aufsuchen und nach Südafrika zurückkehren.
      Die Sichtung und Auswahl des Archivmaterials muss sehr aufwendig gewesen sein. Geschickt werden die Bilder mit Aussagen kombiniert. Man erfährt beispielsweise, dass Makeba den bekannten Song „Pata Pata“ eigentlich nicht mochte, weil dessen Gehalt zu trivial sei. Aufschlussreich sind auch ihre Erläuterungen zum „Click-Song“. Man erlebt Makeba als Großmutter sowie als Köchin und lernt sie quasi privat kennen. Auch ihr letztes Konzert am 9. November 2008 in Italien wird dokumentiert und respektvoll mit Kommentaren von Musikern in Erinnerung gerufen. Emphatisch stellt der Film Makebas Motto heraus, nicht über Politik, sondern über die Wahrheit zu singen. Dabei wird im Film zugleich leise verdeutlicht, dass sich die Welt nun einmal verändert und dass es mehrere Wahrheiten gibt. Es wird angedeutet, dass Miriam Makeba nicht dogmatisch einer einzigen Lebensweisheit verhaftet blieb. Die Untertitel sind zwar nicht immer gut lesbar, doch ansonsten wird der technische Standard vollkommen erfüllt. Die konventionelle Machart des Films ist dem Porträt der großen Sängerin angemessen. Die Jury votierte daher für das Prädikat „besonders wertvoll“.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
      Mehr anzeigen
    Anzeige