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Mama Coca: Eigentlich ist Coca nur eine Pflanze. Doch das aus den Cocablättern gewonnene Kokain ist der Grund für einen andauernden Krieg mit zahllosen Toten. Der Film geht dorthin, wo der Konflikt um den grünen Strauch und das weiße Pulver am blutigsten tobt - nach Kolumbien. Er zeigt Bauern, Paramilitärs, Guerilleros und Dealer und beschreibt eindrücklich, wie ein Land von einem Drogenkrieg dominiert wurde und wird, während...

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Handlung und Hintergrund

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Suzan Sekerci
Produzent
  • Jürgen Schaum,
  • Fatih Akin,
  • Klaus Maeck
Drehbuch
  • Suzan Sekerci
Musik
  • Richard Cordóba,
  • Deniz Sekerci,
  • Sociedad FB7
Kamera
  • Paolo Peréz
Schnitt
  • Suzan Sekerci

Kritikerrezensionen

    1. Kurztext:

      In Kolumbien gedeiht die Coca-Pflanze. Das daraus gewonnene Kokain ist nicht nur eine der meist konsumierten Drogen der Welt, sondern auch heiß umkämpftes Schmuggelgut. Seit Jahrzehnten brennt der Krieg zwischen einzelnen Banden, zwischen Militär, Guerilla-Kämpfern und paramilitärischen Organisationen, die alle nur eines wollen: die Coca-Pflanze. Denn wer sie besitzt, besitzt die Macht in einem System der Korruption. Der Film von Suzan Sekerci beleuchtet die Vorgänge in einem Land, das wunderschön ist, aber doch zerfressen vom Handel mit dem weißen Rauschmittel. Dabei lässt Sekerci alle Seiten zu Wort kommen. Eine ehemalige Guerilla-Kämpferin stellt ihre Sichtweise ebenso dar wie ein Taxifahrer in einer besonders betroffenen Stadt oder auch ein ehemaliger Drogenhändler aus Hamburg. Die verschiedenen Perspektiven geben einen informativen Überblick über das Thema und wecken, zusammen mit sorgfältig recherchiertem Bildmaterial, das Bewusstsein für ein brisantes und stets aktuelles Thema. Ob die lang diskutierte Legalisierung von Coca ein Lösungsansatz für das Problem darstellt, weiß auch der Film nicht. Doch er stellt richtige und wichtige Fragen. Mutig und informativ.

      Gutachten:

      Die Pflanze Coca oder Mama Coca. Sie ist eine heilige Pflanze für den kolumbianischen Indianerstamm der Yanakonda - mit großen spirituellen, religiösen und medizinischen Wirkungen auf Körper, Geist und Seele „Koka wurde von den Göttern den Menschen übergeben, um den Hunger, den Durst und die Müdigkeit zu stillen“, heißt es in der indigenen Überlieferung.
      Dazu die aktuelle Schlussfolgerung: „Sie ist Teil unserer Kultur. Der Missbrauch ist nicht unser Fehler.“ Koka wurde aber vor allem zu einer „Schicksalspflanze“ für Kolumbien und seine Menschen. Geschichte und Tragödien dieses Landes sind untrennbar mit ihr verbunden. MAMA COCA macht diese irrsinnige Spannweite transparent. Ein Dokumentarfilm der Deutsch-Türkin Suzan Sekerci in der besten Tradition der aufklärerischen Ethik des Dokumentarfilms. Ein Dokument notwendiger Information und des Zurechtrückens von Vorurteilen.
      Der Film resümiert den nicht enden wollenden Krieg um diese Pflanze, zeigt uns eine Gesellschaft im Kriegszustand, ein Land im Teufelskreis. Es ist ein Blick in eine Schlangengrube, auf ein Labyrinth mit vielen unheiligen und immer wieder wechselnden Allianzen. Stets präsent der Schatten der „Schutzmacht‘ USA.
      Die besondere Stärke des Films machen seine differenzierten Porträts aus, Begegnungen mit Menschen, die der Tragödie ein Gesicht geben. Nennen wir etwa die Hip-Hop-Band Sociedad FB 7 aus Medellin - Inkarnation und Sinnbild von Wut, Angst und frustrierten Träumen. Erinnert sei an den Taxifahrer José Aguirre, an die Ex-Guerilla Zenaida (18 Jahre bei der FARC) oder an ein Ex-Mitglied der Paramilitärs. Besonderen Stellenwert erhält auch ein Gespräch mit dem größten deutschen Kokaindealer der 90er Jahre, dem „Schneekönig“ vom Hamburger Kiez, Blacky.
      Im Gedächtnis des Zuschauers bleibt der Schlussappell des Films: „Den Fluch von der Pflanze zu nehmen, das heißt: Sie einer humanen Nutzung zuzuführen.“

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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