Matthew Vaughn hat bereits mit Henry Cavill zusammengearbeitet. Und er will mehr: Er will einen neuen Superman-Film mit ihm drehen – ohne depressive Stimmung.
Das filmische DC-Universum befindet sich im Umbruch: Nachdem Zack Snyder als kreativer Leiter von Bord gegangen war, befand sich Warner Bros. auf der Suche nach einer neuen Richtung, weg von der düsteren Grundstimmung der Snyder-Ära und hin zu einem massenkompatiblen und unterhaltsameren Ansatz à la Marvel. Schon „Shazam!“ entfernte sich von den düsteren DC-Ablegern, „Wonder Woman 1984“ setzte noch mehr auf Humor und Comic-Experte James Gunn entfachte mit „The Suicide Squad“ gar ein kunterbuntes wie brutales Feuerwerk.
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In eine ähnliche Richtung ging bereits Matthew Vaughn 2010 mit seiner kultigen Comicverfilmung „Kick-Ass“ und bewies: Das Superheld*innendasein ist weder glamourös noch glattgebügelt; dafür macht es mächtig viel Spaß. Und richtig viel Spaß hatte der britische Filmemacher auch mit seinem Landsmann und Superman-Darsteller Henry Cavill beim Agentenfilm „Argylle“. So sehr, dass er es sich definitiv vorstellen könne, einen neuen Superman-Film mit Cavill in der Rolle des stärksten DC-Superhelden zu drehen, wie er gegenüber The Wrap wissen ließ. Denn Vaughn wollte schon immer einen Film mit dem Man of Steel drehen:
„Ich wollte um jeden Preis einen Superman-Film drehen. Um jeden Preis. Ich habe einen großen Superman-Film vorgeschlagen, bevor sie ‚Man of Steel‘ drehten. Ich hatte gerade erst die Gelegenheit, mit Henry Cavill an ‚Argylle‘ zu arbeiten, was einfach toll war, und er ist unglaublich darin. Ich bin immer noch der Meinung, dass es Platz für einen neuen Superman-Film gibt, aber für einen richtigen Superman-Film – einen farbenfrohen, spaßigen Superman-Film. Nicht für einen düsteren.“
Das klingt nach einem echten Seitenhieb auf die Arbeit Zack Snyders, der bei „Man of Steel“ den Weg weiter beschritt, den ihm Christopher Nolan mit seiner „Dark Knight“-Trilogie geebnet hatte. Noch düsterer soll es dagegen bei Matt Reeves‘ „The Batman“ werden. Welche weiteren Filme euch im Kinojahr 2022 erwarten, seht ihr in unserem Video.
Matthew Vaughn übt Kritik an „Dark Knight“-Herangehensweise für Superman
Vaughn, der als Regisseur meist leichte und unterhaltsame Kost („Der Sternwanderer“, „Kingsman: The Secret Service“) bevorzugt, glaubt, dass es ein Fehler war, Superman den „Dark Knight“-Stil aufzuzwingen:
„Meiner Meinung nach sind sie grundverschieden – sie lassen sich, wie ich finde, nicht in allem vergleichen. Es sollte Spaß bereiten. Ich meine, ‚The Dark Knight‘ war ganz offensichtlich anders, es ergab einen Sinn und es war brillant, als Film und als Comic. Aber Superman war schon immer… ich liebte den Superman-Film von [Richard] Donner. Und ich denke, ‚Wonder Woman‘ hat funktioniert, weil ‚Wonder Woman‘ quasi ein Remake von [Donners] Superman war auf eine schräge Art und Weise.“
Ein Superman-Film müsse laut Vaughn in erster Linie also Spaß machen, farbenfroh sein und eher unbekümmert daherkommen. Quasi Kick-Ass mit Superman-Umhang. Das würde dann allerdings auch eine Umkehr von Cavills Auftreten als Clark Kent alias Superman bedeuten. Der Charakter müsste dann in einem eventuellen, weiteren Film eine ziemliche 180-Grad-Drehung vollbringen. Nur das Setting auf bunt zu stellen, während Cavills Superman auch weiterhin melancholisch durchs Bild saust, wäre etwas befremdlich.
Cavill selbst hat erst kürzlich noch einmal seinen Wunsch bekräftigt, als Superman zurückzukehren. Seine aktuelle Popularität dürfte dem Ganzen zusätzlich Gewicht verleihen. Ob Warner auf das Angebot von Vaughn und Cavill eingeht?
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