1991 gelang Til Schweiger mit „Manta Manta“ der Durchbruch auf der Leinwand. 32 Jahre später ist seine lang geplante Fortsetzung endlich fertig. Warum das überraschend herzliche Wiedersehen ein purer Feelgood-Film geworden ist, erfahrt ihr in Mareks Kritik.
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Vorfreude sieht anders aus. Mit einem etwas mulmigen Gefühl ließ ich mich in den Kinosessel fallen, um Berties Rückkehr auf die Kinoleinwand zu verfolgen. 2023 ist schließlich nicht 1991 und der Kult um einen Sportwagen aus dem Hause Opel längst verflogen. Wie sollte es gelingen, das Lebensgefühl seiner Zeit ins Hier und Jetzt zu übersetzen? Die Antwort ist denkbar einfach. Til Schweiger hat weder den Versuch unternommen, den Originalfilm zu kopieren, noch hat er „Manta Manta“ in einen aktuellen gesellschaftlichen Kontext verfrachtet. Vielmehr erzählt der „Zwote Teil“ eine zeitlose Geschichte von familiärem Zusammenhalt und echter Freundschaft. Und das äußerst unterhaltsam.
Ob Til Schweiger und Tina Ruland bei der Arbeit genauso viel Freude hatten und wie die Chancen auf einen dritten „Manta“-Film stehen, erfahrt ihr im Video.
Zwo Stunden gute Laune: Der Manta hat noch genug Sprit im Tank
Wer selbst beim Anblick eines E-Mantas (den es natürlich nicht gibt) am liebsten zum Sekundenkleber greifen möchte oder hysterisch das Weite sucht, wenn sich jemand zum Veltins eine Fluppe ansteckt, sollte auf die Sichtung von „Manta Manta – Zwoter Teil“ verzichten. Alle anderen erwartet eine knackige Actionkomödie, in der sogar der emotionale Unterbau den Motor nicht zum Stocken bringt. Das liegt zum einen am zupackenden Spiel der prominenten Besetzung, aus der Luna Schweiger als patenter Gegenentwurf zum klischeebeladenen Boxenluder heraussticht, zum anderen an der überraschenden Warmherzigkeit, mit der alle Charaktere gezeichnet wurden. Selbst der treudoofe Klausi wird nicht der Lächerlichkeit preisgegeben, auch wenn er natürlich für die größten Schenkelklopfer verantwortlich ist.
Dass die eigentliche Geschichte um eine Familienzusammenführung mittels Autorennen auf einen Bierdeckel passt, ist bei all dem Spaß zwotrangig. Allein die Art und Weise, wie Berti und seine Entourage auf der Schnöselparty seines kurzzeitig entfremdeten Sohnes aufschlagen, lohnt den Kinobesuch. Bleibt nur zu hoffen, dass ein möglicher weiterer Film nicht erst in 32 Jahren fertig ist.
Wer sich zur Vorbereitung auf „Manta Manta – Zwoter Teil“ den Originalfilm aus dem Jahr 1991 anschauen möchte, kann sich „Manta Manta“ für derzeit 3,99 Euro bei Amazon ausleihen.
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