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Maria, llena eres de gracia: Die 17-jährige, temperamentvolle Maria (Catalina Sandino Moreno) fühlt sich von ihrem Dasein in einer kolumbianischen Kleinstadt eingeengt und möchte der häuslichen Armut, ihrem tristen Job als Arbeiterin auf einer Rosenplantage und ihrem ungeliebten Freund Juan (Wilson Guerrero), von dem sie schwanger ist, entfliehen. Sie lässt sich von dem charmanten Franklin (Jhon Alex Toro) als Drogenkurier anwerben und fliegt...

Handlung und Hintergrund

Als die 17-jährige Kolumbianerin Maria (Catalina Sandino Moreno) keine Lust mehr hat, im Akkord für einen lächerlichen Hungerlohn Rosen zu entdornen und daheim nach Mutters Pfeife zu tanzen, kommt ihr das Angebot eines Fremdlings wie gerufen. Für ein paar tausend Dollar und die Aussicht auf ein neues Leben soll sie ein paar Kapseln Heroin nach New York transportieren. Weil Maria vom Taugenichts-Freund frisch geschwängert wurde, begibt sie sich auf den gefahrvollen Trip. Denn ihr Kind soll ein Ami werden.

Dieses fesselnde Drama aus der Werkstatt des kreativ rührigen US-Fernsehsenders HBO spürt der Geschichte hinter den Zeitungsschlagzeilen hinterher. Joshua Marston inszenierte den Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 2004.

Die 17-jährige Maria möchte ihrer häuslichen Armut in einer kolumbianischen Kleinstadt und ihrem ungeliebten Freund Juan, von dem sie schwanger ist, entfliehen. Sie lässt sich von dem charmanten Franklin als „Maulesel“ anwerben und fliegt zusammen mit drei weiteren Kurieren mit 62 Drogen-Päckchen im Magen nach New York.

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Die 17-jährige, bitterarme Arbeiterin Maria hat das Leben in ihrer sterbenslangweiligen kolumbianischen Kleinstadt endgültig satt. Dass sie gerade ihren Job verloren hat und auch noch von ihrem ungeliebten Freund Juan schwanger ist, macht ihr die Entscheidung, das Gesetz zu brechen, nur noch leichter. Und so schmuggelt Maria als „Maulesel“ Drogen in die USA. Mit 62 Kokain-gefüllten Kondomen im Bauch begibt sie sich, ebenso wie ihre beste Freundin, auf einen Höllentrip ins gelobte Land, der einer weiteren Kurierin das Leben kostet.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Joshua Marston
Produzent
  • Paul S. Mezey
Darsteller
  • Catalina Sandino Moreno,
  • Virginia Ariza,
  • Yenny Paola Vega,
  • Rodrigo Sánchez Borhorquez,
  • Charles Albert Patiño,
  • Wilson Guerrero,
  • Johanna Andrea Mora,
  • Evangelina Morales,
  • John Álex Toro,
  • Jaime Osorio Gomez,
  • Guilied Lopez,
  • Ada Vergara De Solano,
  • Maria Consuelo Perez,
  • Juan Porras Hincapie,
  • Oscar Bejarano,
  • Fernando Velasquez,
  • Patricia Rae,
  • Orlando Tobon,
  • Osvaldo Plasencia
Drehbuch
  • Joshua Marston
Musik
  • Jacobo Lieberman,
  • Leonardo Heiblum
Kamera
  • Jim Denault
Schnitt
  • Anne McCabe,
  • Lee Percy
Casting
  • Maria E. Nelson,
  • Ellyn Long Marshall,
  • Jorge Valencia,
  • Maria Eugenia Salazar

Kritikerrezensionen

    1. Von Anfang an merkt man Maria an, dass sie sich nicht zugehörig fühlt. Sie will sich nicht fügen in die Strukturen von Familie und Arbeit – sie lebt mit Großmutter, Mutter, Schwester und deren kranken Kind zusammen, und der Ablauf in der Rosenplantage ist streng reguliert, selbst die Toilettenpausen sind vorgeschrieben. Maria ist anders, ein störrischer Geist wohnt in ihr, der ihr mehr einflüstert, als der Alltag im kolumbianischen Dorf bieten kann. Maria ist anders: Der Film zeigt das deutlich an durch ihre Schönheit, die sie von anderen abhebt, die gleich klarmacht, dass sie die Hauptfigur ist, die klarmacht, dass sie sich zu Höherem bestimmt sieht. In einer Szene will sie mit ihrem Freund auf das Dach eines Neubaus klettern, wo niemand sie sehen kann, Kitzel und Abenteuer in der Liebe: Doch selbst diese Mini-Grenzüberschreitung ist dem Freund zu viel.

      Maria ist schwanger, und sie hat ihren Job gekündigt in einem Ausbruch des Rebellischen. Maria, die 17jährige, ist bereit, ihrem unbestimmten Sehnen nachzugehen; und sie lässt sich auf einen Pakt mit dem Teufel ein, Franklin, der Coole mit der Lederjacke, umgarnt sie, und sie wird Drogenkurier.

      War der Film bis hierhin ein genauer, aber kursorischer Blick auf den Alltag eines Teenagers in einem engen Dorf mit festgefügten Strukturen und Verhaltensweisen, so wirft er jetzt einen genauen und beinahe dokumentarischen Blick auf den Drogenschmuggel: Das Verpacken der Drogen in Gummi, das Schlucken, der Flug, die Angst vor dem Entdecktwerden und vor dem Gift im eigenen Körper, der Verdacht des amerikanischen Zolls, die Befragung und das knappe Entkommen wird ausführlich gezeigt, bis zur Bewachung durch brutale Verbrecher in einer Absteige, das Warten auf das Ausscheiden der Drogen, bis zum Tod der Schmugglerkollegin Lucy. Dann das Verlorensein in New York, die Überwältigung durch das Neue der Großstadt, der Zwist mit der Freundin Blanca und das Bewusstsein von dem Kind, das im Bauch wächst – die Kamera bleibt stets nah an Maria, sie bewegt sich mit ihr. Und durch die Nähe können wir sie verstehen, in ihren Widersprüchen, in der Komplexität ihres Charakters, in ihren Versuchen, sich zurecht zu finden in ihrem Leben. Sie hat falsche Entscheidungen getroffen, sie ist sich selbst im Weg gestanden – und wir können es verstehen, weil wir dabei waren. Es ist ein harter, authentischer Blick auf die Empfindung des Verlorenseins, den der Film bietet; Maria ist auf der Suche nach einem Ausweg aus ihrem verlorenen Leben im Dorf, und sie greift den falschen Strohhalm. Am Ende hat Maria tatsächlich alles verloren, die Freundin, den Vater des ungeborenen Kindes, die Familie, die Heimat: Sie ist allein, und vielleicht ist das ein neuer Anfang, mit neuen Entscheidungen.

      Fazit: Authentischer Film, der den Drogenhandel von der Seite der Schmugglerin her beleuchtet.
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      1. Ich bin immer noch ziemlich beeindruckt von Maria, die am Fliessband arbeitet in Kolumbien: Maria ist jung und schon und hat Feuer! Nachdem sie herausgefunden hat, dass sie schwanger ist, beeindruckt sie die Attitude ihres Loser Freundes Juan gar nicht weiter. Sie wirft ihren Job hin und geht nach Bogota. Dort trifft sie einen Mann, der Maria erzählt, sie könnte viel Geld verdienen als "Mule", als Drogen-Kurier mit Dutzenden kleiner Päckchen Kokain im Magen... Maria (Catalina Sandino Moreno) wird ausgebeutet vom Drogengeschäft, sie selbst aber sieht das als Chance. Ihre beste Freundin Blanca (Yenny Paola Vega) will sie begleiten. Wertvolle Tipps erhalten sie von Lucy (Giulied Lopez), die den Job früher schon gemacht hat. Lucy will mitkommen, um ihre Schwester in New York zu besuchen. Am Kennedy Airport erwecken die Mädchen zwar sofort Verdacht, Maria aber darf nicht durchleuchtet werden, weil sie schwanger ist. Lucy aber fühlt sich krank; eines der Päckchen ist geplatzt und sie stirbt an einer Überdosis. Zwei Drogen Dealer "kümmern" sich um die Mädchen und schaffen den toten Körper weg. Für sie ist das nichts weiter als eine geschäftliche Ausgabe. Maria, die zwar ein Opfer wirtschaftlicher Armut ist, fühlt sich überhaupt nicht als solches. Sie hat Mumm und ist intelligent! Der Film erspart uns zum Glück die üblichen Klischees über die Drogen-Kartells und während Marias Operation erleben wir nicht das zutiefst Böse, sondern eine Riege ziemlich unfähiger Typen. Ein Dorgen-Film ohne Maschinengewehre und Verfolgungsjagden, dafür mit einer Entwicklungsgeschichte. Im Mittelpunkt: Catalina Sandino Moreno, eine Schauspielerin mit leuchtenden Augen und ganz viel Charisma! Maria Full Of Grace wurde von dem US Debütanten Joshua Marston mit geringen Mitteln gemacht. Er entdeckte die Nicht-Schauspielerin und besetzte sie neben weiteren Nicht-Profis. Sein Film strahlt diese Frische und Dringlichkeit auch aus, die sagen will: Das Leben geschieht hier und jetzt! Maria nimmt die Welt einfach so, wie sie ist und versucht, darin zu überleben. Ihre wichtigste entscheidung: Sie macht sich auf die Suche nach der Schwester der toten Lucy... Marston hat einen Film gemacht, der die Armut der Menschen versteht, ohne aber der Versuchung erliegen, sie zu romantisieren. Er zeigt auf, das die "bösen" Dinge entstehen durch das System der Ökonomie - nicht weil sie von "Bösewichtern" verantwortet werden. Es reicht nicht aus, den "Schurken" zu erledigen und alles wird wieder "gut" - denn dieser Schurke existiert nicht. In mehrerlei Hinsicht ist Maria Full Of Grace aussergewöhnlich: Zum einen, weil der Film sich traut, ganze gewöhnliche Verhältnisse zu zeigen. Was wir hier sehen, ist einfach das tägliche Leben mit plausiblen Motiven und verständlichen Entscheidungen. Wir erleben Charaktere am Existenzminimum. Die beiden Mittelsmänner, welche die Mädchen empfangen: Im Grunde sind auch sie ganz normal. Sie handeln verdorben und auch grausam, was aber nicht bedeutet, dass wir es hier mit "Bösewichtern" zu tun haben. Zum zweiten traut sich Maria Full Of Grace (anders als die allermeisten Drogenfilme) auf glamoröse Stars und teure Effekte zu verzichten. Das hier ist eine Welt, die unterhalb des Radars existiert und in der es nur darum geht, dass Mädchen wie Maria oder Lucy hoffentlich ihren Flug überleben werden!
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