Marvin ou la belle éducation: Queeres Coming-of-Age-Drama von Anne Fontaine um einen jungen Mann, der aus dem konservativen Umfeld seiner Familie ausbricht und in Paris Schauspieler wird.
Handlung und Hintergrund
Der sensible Marvin Bijou (Jules Porier) wächst in einer französischen Arbeiterfamilie auf und erlebt alltägliche Demütigungen. In den Augen seines alkoholkranken Vaters (Gregory Gadebois) ist er bloß ein Weichei, von einer Gruppe Jugendlicher wird er gemobbt, gequält und in die Verzweiflung getrieben. Es scheint kein Entkommen zu geben. Doch irgendwann gelingt es Marvin, dem kaputten Elternhaus und dem konservativen Umfeld zu entfliehen.
Jahre später ist Marvin (Finnegan Oldfield) in der Künstlerszene von Paris angekommen. Unter dem Künstlernamen Martin Clement hat er sich einen Ruf als begabter Jungschauspieler gemacht. Marvin wird von Avantgarde-Regisseur Vincent (gespielt vom Regisseur und Darsteller Vincent Macaigne) hofiert und lernt Stars wie Isabelle Huppert (ebenfalls sie selbst) kennen. Auch seine Homosexualität kann er nun offen ausleben. Doch die Wunden der Vergangenheit sind noch nicht geheilt.
„Marvin“ — Hintergründe
Die Geschichte des Coming-of-Age- und Coming-out-Dramas von Anne Fontaine („Coco Chanel“) springt zwischen den Zeitebenen. Marvin fühlt sich in seiner Jugend ebenso deplatziert wie im Paris der Oberschicht, die ihm aufgrund seiner Herkunft surreal erscheint. Um die Geschichte der Neufindung von Marvin (der Originaltitel lautet: „Reinventing Marvin“) bricht das Drama nicht nur mit der Chronologie, sondern auch mit der vierten Wand, wendet sich direkt an den Zuschauer und lässt Stars wie Isabelle Huppert in ihrer eigenen Person auftreten.
„Marvin“ wurde im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig 2017 uraufgeführt. Das Drama konnte dort den Queer Lion gewinnen.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Anne Fontaine
Darsteller
- Finnegan Oldfield,
- Grégory Gadebois,
- Vincent Macaigne