2024 erreichte uns eine Vielzahl von grandiosen Horrorfilmen, die alle absolut sehenswert sind. Für mich gibt es jedoch klare Gewinner.
Das Kinojahr 2023 stellte sich für meine Horror-Leidenschaft leider als Flaute heraus, was Enttäuschungen wie „Evil Dead Rise“, „The Nun 2“ und „Der Exorzist: Bekenntnis“ geschuldet ist. Den einzigen Lichtblick stellte „Pearl“ dar, der sich als mein Film-Highlight des vergangenen Jahrs entpuppte. Strenggenommen stammt „Pearl“ aus 2022, hierzulande startete er aber erst 2023 im Kino.
Umso größer ist jetzt meine Freude, dass sich 2024 als weitaus besseres Jahr für Horrorfilme erwies. Meine Top 5 stelle ich euch daher hier im Folgenden näher vor. Vor dem Ranking erhaltet ihr hier im Video zunächst einen Überblick über einige Horrorfilme, die uns in diesem Jahr erreichten:
Das sind meine Top 5 Horrorfilme aus 2024
5. „A Quiet Place: Tag Eins“
Von „A Quiet Place: Tag Eins“ erwartete ich ehrlich geschrieben nicht viel, unter anderem aufgrund der Tatsache, dass „A Quiet Place“-Regisseur John Krasinski den Regiestuhl für das Prequel abgab. Die Besetzung von Lupita Nyong’o („Black Panther“) und Joseph Quinn („Gladiator 2“) weckten jedoch meine Neugier. Wie auch das Original funktioniert „Tag Eins“ hauptsächlich auf der Ebene der Sympathie zu den Protagonist*innen. Hier handelt es sich allerdings nicht um eine ums Überleben kämpfende Familie, sondern um eine krebskranke Frau, die am Tag der Apokalypse lediglich zum letzten Mal in der Vergangenheit schwelgen und den Spuren ihres Vaters in New York City folgen möchte. Mich hat der Film deutlich emotionaler berührt als gedacht und ich empfinde ihn als durchaus gelungene Erweiterung der „A Quiet Place“-Reihe. „A Quiet Place: Tag Eins“ ist derzeit nicht innerhalb einer Streamingmitgliedschaft abrufbar, aber ihr könnt ihn bei Prime Video für 4,99 Euro leihen.
4. „Heretic“
„Heretic“ war dieses Jahr mit Abstand der Film, bei dem ich mich im Kino am unwohlsten gefühlt habe – und wer hätte gedacht, dass Hugh Grant so unheimlich sein kann? Wie die meisten kenne ich Grant eher als den charmanten Helden aus romantischen Komödien wie „Notting Hill“, was vermutlich dazu beigetragen hat, dass sein Charakter wahrlich angsteinflößend ist. Sein Charisma verliert er in „Heretic“ jedoch glücklicherweise nicht, was seinen Charakter umso interessanter macht. Das Schauspiel von Sophie Thatcher („Yellowjackets“) und Chloe East („Die Fabelmans“) konnte mich ebenfalls über alle Maße überzeugen, was unter anderem zu dem Unbehagen beigetragen hat, das ich während meiner Sichtung empfand. „Heretic“ läuft seit dem 26. Dezember 2024 im Kino.
3. „Das erste Omen“
„Das erste Omen“ erschien gerade rechtzeitig, als ich meine Bachelorarbeit zum Thema der Protagonistin im Gothic Horror eingereicht habe, weswegen ich mich besonders freute, mein neu erlerntes Wissen im Kino gedanklich anzuwenden. „Das erste Omen“ inszeniert grandiosen Gothic Horror, der mich nicht nur durchweg fesselte, sondern mich auch noch auf dem Weg vom Kino nach Hause verfolgte (ich sage nur eines: Geburtsszenen). Im Gegensatz zu beispielsweise „Der Exorzist: Bekenntnis“ schaffte es „Das erste Omen“ eines der ikonischsten Horrorreihen aufleben zu lassen und ihr neues Leben einzuhauchen. Das Erfolgsrezept: die Darstellung einer erzählenswerten Geschichte, die das Original sinnvoll ergänzt. „Das erste Omen“ ist auf Disney+ als Stream verfügbar.
2. „The Substance“
In „The Substance“ bin ich recht unvoreingenommen gegangen. Ich hatte lediglich gelesen, dass die letzte halbe Stunde wilder Wahnsinn sein soll – was ich freudig bestätigen kann. So brillant inszenierten Body-Horror habe ich vorher noch nicht gesehen. Einerseits geht es um im Horror klischeeartig gezeigte körperliche Substanzen (ha!) oder auch Verformungen, der wahre Horror war jedoch der alternde Körper, der insbesondere in der Filmindustrie einer der größten Schrecken ist. Für mich hätte niemand anderes als Demi Moore die Rolle der Elizabeth Sparkles verkörpern können, da bei ihrer Darbietung unverkennbar war, dass ihr die Rolle persönlich am Herzen liegt. Die Metapher des Films wurde absolut gelungen umgesetzt und ich hätte im Anschluss meiner drei Filmsichtungen innerhalb einer Woche direkt ein ganzes Essay zum Film verfassen können. „The Substance“ könnt ihr mit einer Mitgliedschaft bei MUBI oder auf dem Prime-Video-Channel von MUBI streamen.
1. „MaXXXine“
Nachdem es das Prequel der „X“-Reihe „Pearl“ auf Platz 1 meiner Jahresfavoriten 2023 geschafft hatte, hatte ich große Hoffnungen, dass dem Abschlusswerk der Reihe ebenfalls einen Platz in meinen diesjährigen Top 3 zuteil wird. Platz 1 meiner Favoriten des Jahres besetzt „MaXXXine“ zwar nicht, dafür aber Platz 2 und Platz 1 zumindest in dieser Liste. „MaXXXine“ wirkt für mich wie eine Hommage an das Slasher-Genre, so wie etwa „La La Land“ eine Hommage an das Musical-Genre darstellt. Mia Goth spielt die Rolle der Maxine Minx nach „X“ ein weiteres Mal und das unglaublich fesselnd, weswegen sie wahrhaft ihren aktuellen Stellenwert im Horrorgenre verdient hat. Ich habe „MaXXXine“ ebenfalls in kürzester Zeit dreimal im Kino gesehen und der Film gehört zweifelsohne zu den Werken, die ich am liebsten noch unzählige Male auf der großen Leinwand erleben wollen würde. Falls ihr „MaXXXine“ sehen möchtet, könnt ihr das Werk bei Prime Video für 4,99 Euro leihen. Vervollständigt wurde das Highlight, das „MaXXXine“ dieses Jahr für mich war, mit einem Interview, das ich mit unter anderem mit Mia Goth und dem Regisseur Ti West führen durfte. Das Interview könnt ihr hier lesen:
Weitere Horrorfilme aus 2024, die mich ebenfalls blendend unterhielten sind „Smile 2“, „I Saw the TV Glow“ sowie „Longlegs“. Enttäuschungen – mit Ausnahme von „Alien: Romulus“ – gab es für mich in diesem Jahr nicht. Aber selbstverständlich kann ich von mir nicht behaupten, jeden Horrorfilm aus 2024 gesehen zu haben. Beispielsweise sind mir „Immaculate“ und „Cuckoo“ leider entgangen.
Auch in 2025 erwartet uns eine Reihe von vielversprechenden Horrorstreifen, zu denen unter anderem folgende gehören:
- „Nosferatu“ (02. Januar 2025)
- „Wolf Man“ (16. Januar 2025)
- „Blood & Sinners“ (6. März 2025)
- „28 Years Later“ (19. Juni 2025)
- „Conjuring: Last Rites“ (4. September 2025)
- „The Bride!“ (2. Oktober 2025)
- „Frankenstein“ (Start unbekannt)
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