Mean Dreams: Coming-of-Age-Drama trifft Thriller: Ein Teenager-Paar kommt durch Zufall an Geld und versucht damit, dem Gefängnis der häuslichen Gewalt zu entkommen.
Handlung und Hintergrund
Was wie eine anrührende Vater-Tochter-Geschichte beginnt, soll sich schnell als der wahrgewordene Albtraum häuslicher Gewalt entpuppen. Teenagerin Casey Caraway (Sophie Nélisse) und ihr Vater Wayne Caraway (Bill Paxton) sind frisch in eine neue Ortschaft gezogen, in der Polizist Wayne nun für Recht und Ordnung sorgen soll. Als personifizierter Hüter des Gesetzes erwartet und vermutet niemand hinter seiner väterlichen Fürsorge die erdrückende Repression gegenüber seiner wehrlosen Tochter, die er auch mit körperlicher Gewalt untermauert. Nur der junge Teenager Jonas Ford (Josh Wiggins), der sich in Casey verliebt, ahnt, dass es im Hause Caraway nicht nur liebevoll zugeht. Jonas Antipathien gegen Wayne beruhen auf Gegenseitigkeit, denn Caseys Vater steht der jungen Liebesbeziehung zwischen seiner einzigen Tochter und dem Farmersjungen misstrauisch gegenüber. Als Jonas durch einen Zufall Zeuge der korrupten Geschäfte Waynes wird, die den Cop eindeutig mit illegalem Drogenhandel in Verbindung bringen, überschlagen sich die Ereignisse. Jonas schnappt sich Casey und befindet sich durch eine Verkettung der Ereignisse mit einer Tasche voller Geld auf der Flucht. Ihnen auf den Fersen sind nicht nur ein furioser Wayne, sondern auch andere Kriminelle. Das Teenager-Paar muss sich durch einen wirren Strudel aus Erpressung und Betrug kämpfen und hat keine Zeit, sich inmitten der organisierten Kriminalität, in der sie niemandem trauen können, überrumpelt zu fühlen.
Hintergründe
Der in Cannes 2016 in der Sektion „Quinzaine des Réalisateurs“ gezeigte Film stammt aus kanadischer Produktion und wurde auch auf dem Filmfest in Toronto vorgeführt, wo der Thriller von der Kritik gelobt wurde. Regisseur Nathan Morlando erhielt bereits für seinen ersten Kinofilm „Edwin Boyd“ den kanadischen Filmpreis für den besten Erstlingsfilm und zeigt mit seinem neuen Werk sein Können, harte Stoffe in eindrucksvolle, poetische Bilder zu verpacken. So besticht „Mean Dreams“ durch seinen Genre-Mix zwischen Thriller, Drama und Coming-of-Age-Film und findet in der rasanten Erzählung der tempo- und actionreichen Handlung dennoch die Zeit, ganz beiläufig und mit dem Blick für Details die Schönheit der Natur einzufangen. Die anmutige Verlassenheit des Mittleren Westens der USA markiert hier das ruhige Gegengewicht zur teilweise brutalen, dramatischen Story und sorgt für die nötige atmosphärische Schwere, die der Film auszustrahlen vermag.
Nach dem überraschenden Tod des 61-jährigen Bill Paxton am 25.02.2017 ist dies neben „The Circle“ einer der letzten Auftritte des Stars von „Twister“ und „Apollo 13“ auf der großen Leinwand. Im TV wird er noch in sechs Folgen der Serie „Training Day“ zu sehen sein.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Nathan Morlando
Produzent
- Allison Black,
- William Woods,
- Chris Hatcher
Darsteller
- Sophie Nélisse,
- Josh Wiggins,
- Colm Feore,
- Bill Paxton,
- Vickie Papavs
Drehbuch
- Kevin Coughlin,
- Ryan Grassby
Musik
- Son Lux
Kamera
- Steve Cosens