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Mein Schüler, seine Mutter & ich: TV-Komödie: Uwe Ochsenknecht als herzkranker Vertrauenslehrer Carlo, der einen Schüler gegen seine Mutter aufhetzt, die aber ausgerechnet auch Carlos behandelnde Ärztin ist...

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Handlung und Hintergrund

Eigentlich ist Carlo Rock’n’Roller, aber dann hat’s doch nur zum Musiklehrer gereicht. Der Schulalltag ist ihm allerdings ziemlich schnuppe. Das rächt sich, als er einem Schüler rät, seine alleinerziehende Mutter beim Jugendamt zu verklagen. Ellen ist Ärztin und hat nie Zeit für ihren Sohn. Carlo wird verdonnert, als Mediator zu vermitteln. Prompt kommt man sich näher. Ellen weckt ihn aus seiner Lethargie; wenn bloß sein schwaches Herz nicht wäre.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Andreas Linke
Produzent
  • Ivo-Alexander Beck
Darsteller
  • Uwe Ochsenknecht,
  • Anica Dobra,
  • Joel Basman,
  • Martin Brambach,
  • Robert Lohr,
  • Naomi Krauss,
  • Gotthard Lange,
  • Romanus Fuhrmann
Drehbuch
  • Sarah Schnier,
  • Carl-Christian Demke
Kamera
  • Stefan Unterberger
Schnitt
  • Ollie Lanvermann

Kritikerrezensionen

  • Mein Schüler, seine Mutter & ich: TV-Komödie: Uwe Ochsenknecht als herzkranker Vertrauenslehrer Carlo, der einen Schüler gegen seine Mutter aufhetzt, die aber ausgerechnet auch Carlos behandelnde Ärztin ist...

    An diesem Lehrer prallen sämtliche Reformbemühungen ab wie an einer Gummiwand. Eigentlich ist Carlo Brückner (Uwe Ochsenknecht) ja Rock’n’Roller, aber weil aus der Karriere als Rock-Star nichts geworden ist, fristet er nun ein Dasein als Musiklehrer. Das ist auch ganz schön, selbst wenn seine Schüler es nicht mehr hören können, dass die besten Songs aller Zeiten in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern geschrieben wurden.

    Ansonsten ist Carlo der Schulalltag ziemlich schnuppe. Das allerdings rächt sich, als sein Chef ihn bittet, die Vertrauenslehrerin zu vertreten. Genervt von all dem Kinderkram, mit dem ihn die anderen Schüler belästigt haben, rät er dem jungen Franz (Joel Basman), der sich daheim vernachlässigt fühlt, seine Mutter beim Jugendamt zu verklagen. Dort hat man schon auf den Jungen gewartet: Sein vor vielen Jahren nach Spanien entflohener Vater fordert ein Umgangsrecht. Als die vor Wut schnaubende Mutter Tags drauf vor Carlos Tür steht, erkennt man sich wieder: Ellen (Anica Dobra) ist Ärztin in der Notaufnahme und hat ihn erst kürzlich wegen einer Herzschwäche behandelt. Ab sofort sehen sich die beiden öfter: Wegen des Tipps mit der Klage verdonnert der Rektor Carlo, zwischen Ellen und ihrem Mann zu vermitteln, und prompt kommt man sich näher.

    Die Rolle des Carlo könnte kaum jemand so herrlich ausfüllen wie Uwe Ochsenknecht. Allein die dickfellige Ignoranz, mit der er wie ein viel zu alter Schüler im Lehrerzimmer rumlümmelt, den anderen einfach nicht zuhört, obwohl sie über ihn oder sogar mit ihm sprechen, und nach Jahren an der Schule immer noch den Vornamen der verständnisvollen Vertrauenslehrerin verwechselt: großartig. Zweite große Stärke des Films ist die Musik, denn die stammt natürlich größtenteils aus den späten Sechzigern und den Siebzigern; allein das ist schon ein Fest für die Altersgenossen Ochsenknechts (Jahrgang 1956), der allerdings längst nicht mehr zur Zielgruppe von Sat.1 gehört.

    Im Gegensatz zu den ereignislosen Romanzen, die der Sender derzeit wie am Fließband zeigt, bietet „Mein Schüler, seine Mutter & ich“ eine geradezu komplexe Geschichte mit ausgezeichneten Dialogen (Drehbuch: Carl-Christian Demke, Sarah Schnier, Regie: Andreas Linke). Aber das Beste ist die Hauptfigur. Natürlich befreit die Liebe Carlo aus seinem musikalischen Autismus. Ausgerechnet das Herz jedoch, jahrelang nicht benützt, spielt nun nicht mehr mit.

    Noch schöner als die gemeinsamen Szenen von Ochsenknecht und Anica Dobra sind die Momente mit Martin Brambach. Zu neuem Leben erweckt, will Carlo mit seinem Kumpel Wolfi die alte Band wieder zusammentrommeln. Brambach spielt den zwischen Familie, Comeback und Sorge um den herzkranken Carlo hin und her gerissenen Freund ganz wundervoll; selbst wenn der Schauspieler (Jahrgang 1967) ein bisschen zu jung ist, um auf dem ersten Foto der Band, aufgenommen circa 1975, schon wie Mitte zwanzig auszusehen. Dafür ist Anica Dobra, immerhin auch schon 45, als jugendliche Mutter um so schwungvoller. Eine wunderbare Rock’n’Roll-Romanze, auch für Kinder der Achtziger. tpg.
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