Meine Tochter nicht!: Der Absturz erfolgt derart rasant, dass er wie ein böser Traum wirkt. Gerade noch war Nadja ein unbeschwertes, fröhliches junges Mädchen, kurz drauf folgt der Horror: Sie ist ein Junkie geworden, quasi über Nacht. Ungeschönt und konsequent schildert Schauspielerin Konstanze Breitebner in ihrer Geschichte, welchen Schock die Erkenntnis für die Eltern darstellt, völlig machtlos zu sein.
Bislang erzählte die Wiener...
Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere
redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei
unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol
gekennzeichnet. Mehr erfahren.
Handlung und Hintergrund
Der Absturz erfolgt derart rasant, dass er wie ein böser Traum wirkt. Gerade noch war die 16jährige Nadja ein unbeschwertes, fröhliches junges Mädchen, kurz drauf folgt der Horror: Der ältere Junge, in den sie sich verliebt, ist ein Junkie, der auch Nadja ins Elend zieht. Ihre wohlhabenden Eltern lernen auf äußerst schmerzliche Weise eine Welt kennen, die sie bislang bloß vom Hörensagen kannten: Ihre Suche nach der Tochter wird buchstäblich zur Reise in die Unterwelt.
Besetzung und Crew
Regisseur
Wolfgang Murnberger
Produzent
Helmut Grasser
Darsteller
Lisa Martinek,
Bernhard Schir,
Mercedes Echerer,
Hary Prinz,
Jutta Fastian,
Nicole R. Beutler,
Sissy Höfferer,
Nikola Rudle,
Christopher Schärf,
Raimund Wallisch
Drehbuch
Konstanze Breitebner
Kamera
Peter von Haller
Schnitt
Alarich Lenz
Kritikerrezensionen
Meine Tochter nicht! Kritik
Der Absturz erfolgt derart rasant, dass er wie ein böser Traum wirkt. Gerade noch war Nadja ein unbeschwertes, fröhliches junges Mädchen, kurz drauf folgt der Horror: Sie ist ein Junkie geworden, quasi über Nacht. Ungeschönt und konsequent schildert Schauspielerin Konstanze Breitebner in ihrer Geschichte, welchen Schock die Erkenntnis für die Eltern darstellt, völlig machtlos zu sein.
Bislang erzählte die Wiener Schauspielerin in ihren Drehbüchern zu Reihen wie „Traumschiff“ oder „Kreuzfahrt ins Glück“ bevorzugt Heile-Welt-Geschichten. Gemessen daran ist „Meine Tochter nicht“ der reinste Horrorfilm. Ihre Suche nach der ausgebüxten Nadja kommt für die Eltern (Lisa Martinek, Bernhard Schir) buchstäblich wie auch im übertragenen Sinne einer Reise in die Wiener Unterwelt gleich. Erstmals nehmen sie in den U-Bahnhöfen bewusst war, woran sie sonst achtlos und ignorant vorbeilaufen: die Ausgestoßenen der Gesellschaft; junge, verwahrloste Menschen, die bereit sind, für Drogen bis zum Äußersten zu gehen.
Selbstredend bezieht der Film seine innere Spannung aus dieser Fallhöhe. Nadjas Eltern Maria und Paul führen beide eigene Firmen, sind ziemlich wohlhabend und leben in einer Traumwohnung mit Blick auf die Donau; Nadja (Nikola Rudle) ist das perfekte Kind. Aber dann lernt sie falsche Freunde kennen und verliebt sich in den deutlich älteren Robi (Christopher Schärf), einen Junkie. Er ist zwar auf Entzug, macht jedoch keine Therapie, wird deshalb rückfällig und zieht auch Nadja mit ins Elend. Im Drogenrausch verprügelt er sie sogar, aber sie kommt trotzdem nicht von ihm los. Als Maria und Paul ihre Tochter zuhause einsperren, nimmt sie selbst Knochenbrüche in Kauf, um dem elterlichen Gefängnis zu entrinnen. Den offiziellen Stellen (repräsentiert durch Karl Fischer als hilfsbereitem Polizisten) sind die Hände gebunden: Das Mädchen ist 16, allein den Eltern obliegt das so genannte Aufenthaltsbestimmungsrecht.
Natürlich sind körperlicher und seelischer Verfall bei der jungen Nikola Rudle vor allem eine Frage von Schminke; aber auch den Zorn des Mädchens spielt sie sehr überzeugend (Regie: Wolfgang Murnberger). Das ganze Ausmaß des Absturzes aber haben Bernhard Schir und Lisa Martinek zu verkörpern, und sie tun das gleichfalls sehr glaubhaft. Der Titel bezieht sich auf einen Ausspruch Marias, die nie für möglich gehalten hätte, dass derlei in ihrer Familie passieren könnte: Drogen? Meine Tochter doch nicht! Genau darin liegt die Botschaft dieses sehr ernst gemeinten Films: Drogenabhängigkeit ist keine Frage von sozialer Disposition. Ehrlicherweise tut Breitebner in dieser deutsch-österreichischen Koproduktion auch nicht so, als könne man sich davor schützen oder als gebe es Patentrezepte. „Was haben wir falsch gemacht?“, fragen sich die Eltern mitten im Alptraum. Die Antwort ist ebenso einfach wie frustrierend: nichts. Einziges Zugeständnis an die Erwartungen des Publikums ist der vorläufige Schluss; aber der Preis für das vermeintliche Happy End ist hoch. tpg.