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Memoria: Philosophisch anmutender Film über den Ursprung eines mysteriösen Geräusches mit Tilda Swinton in der Hauptrolle.

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Handlung und Hintergrund

Jessica (Tilda Swinton) wird von einem lauten Knall zum Tagesanbruch aus dem Schlaf gerissen. Woher er kommt, kann sie sich zunächst nicht erklären. Doch das donnernde Geräusch begleitet sie nun stets und raubt ihr auch den Schlaf. Sie erhofft sich Antworten bei ihrer Reise nach Kolumbien zu finden, wo sie ihre todkranke Schwester Karen (Agnes Brekke) besucht.

Vor Ort macht sie nicht nur Bekanntschaft mit einem Sounddesigner, mit dem sie dem mysteriösen Geräusch auf den Grund gehen will, sondern freundet sich außerdem mit der Archäologin Agnès (Jeanne Balibar) an, die menschliche Überreste beim Bau eines Tunnels zutage fördert und untersucht. Erst nach einem Gespräch mit dem Fischer Hernán (Elkin Díaz) an einem Fluss, überkommt sie ein Gefühl der Klarheit.

Der Trailer zum Film gibt einen Vorgeschmack auf das gefühlvolle Drama:

„Memoria“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

Der thailändische Regisseur Apichatpong Weerasethakul („Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben“) erhielt für sein Fantasy-Drama „Memoria“ die dritte Einladung in den Wettbewerb des Cannes Filmfestival. 2021 wurde der Film dort mit dem Preis der Jury geehrt. Für den Regisseur markiert „Memoria“ die erste Produktion, die teils in der englischen Sprache realisiert worden ist.

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Mit Tilda Swinton („Doctor Strange“) in der Hauptrolle, entstand das philosophisch anmutende Drama in Kolumbien und wurde für den besten Internationalen Oscar 2022 als Beitrag von Kolumbien eingereicht, schaffte es jedoch nicht in die engere Auswahl. Neben Swinton sind außerdem Elkin Diaz, Jeanne Balibar, Juan Pablo Urrego und Daniel Giménez Cacho in der Besetzungsriege vertreten.

Am 4. Mai 2022 startet „Memoria“ schließlich in den deutschen Kinos und wurde mit der FSK 12 eingestuft.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Apichatpong Weerasethakul
Darsteller
  • Tilda Swinton,
  • Elkin Díaz,
  • Jeanne Balibar

Kritikerrezensionen

  • Memoria: Philosophisch anmutender Film über den Ursprung eines mysteriösen Geräusches mit Tilda Swinton in der Hauptrolle.

    Hintergründige Geistergeschichte und philosophische Betrachtung des thailändischen Kunstkinomachers Apichatpong Weerasethakul, die in Cannes mit dem Preis der Jury prämiert wurde.

    Scherzbolde bestehen darauf, das hämmernde Geräusch, das Tilda Swinton zu Beginn von „Memoria“ mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißt, würde klingen wie „ApichatPONG!!!“. Weil es sich ja - Brüller! - um den neuen Film handelt von Apichatpong Weerasethakul, der sechs Jahre nach „Friedhof der Könige“ und elf Jahre nach seinem Goldene-Palme-Gewinn mit „Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben“ zurück ist an der Croisette, mit seiner ersten zumindest teils englischsprachigen Produktion. Das oben ist natürlich ein Kalauer. Das Geräusch klingt eher wie ein Kanonenschlag, eine in nasse Tücher gehüllte Abrissbirne, die aus großer Höhe auf Erdboden knallt, oder als würde Gott einmal mit der Faust fest auf den Tisch hauen. Es ist jedenfalls gewaltig und beunruhigend genug, um die gesamte Existenz der in Medellin lebenden Britin Jess - die im Film aber auch einmal direkt als Tilda angesprochen wird - in den Grundfesten zu erschüttern. Ein Freund vermittelt den Kontakt zu einem Toningenieur, mit dessen Hilfe sie das Geräusch nachstellen kann. Als sie ihn wieder besuchen will, hat man im Studio noch nie von ihm gehört. Ein einfacher Film ohne einfache Antworten. Der verschlungene Weg führt Jess in den kolumbianischen Dschungel, zu einem einsam im Dickicht lebenden Mann, der von sich behauptet, sich an jede Einzelheit seines Lebens zu erinnern. Dann legt er sich schlafen und stirbt, für einige Minuten zumindest, bevor das Geheimnis des Geräuschs mit einem Paukenschlag gelöst wird. Vieles würde man erwarten, aber diese Auflösung nicht. Es löst die Dinosaurier-Sequenz in „Tree of Life“ als einer der großen What-the-fuck-Momente in der Geschichte von Cannes ab. Garantiert. In teilweise endlos erscheinenden Einstellungen, komplett in Totalen und Halbtotalen erzählt, erarbeitet sich der Thailänder Weerasethakul die Welt dieses stoischen Films, der philosophische Betrachtung ist, hintergründige Geistergeschichte, metaphysische Science-Fiction, ganz wie man will, oder aber auch Kunstkino höchster Ordnung und doch hart am Rand zur Selbstparodie. Ein Film, der einen nur dann in Staunen versetzt, wenn man sich denn darauf einlassen will. Tilda Swinton, so gut und eigen wie schon lange nicht mehr, macht es einem auf jeden Fall leichter.

    Thomas Schultze.
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