Menashe

Handlung und Hintergrund

Der Supermarktangestellte Menashe (Menashe Lustig) lebt im New Yorker Borough Park in Brooklyn, der größten Gemeinde von ultraorthodoxen Juden außerhalb Israels. Das Leben hier hat einen anderen Takt. Die Menschen besitzen keinen Fernseher und leben streng gemäß den Regeln der Thora. Auch Menashe gehört zu der Gemeinde. Doch als seine Frau stirbt und Menashe allein mit seinem Sohn Rieven (Ruben Niborski) bleibt, ändert sich alles.

Ein Mann soll nicht allein sein. Ein Jahr nach dem Tod seiner Frau hat Menashe den Verlust immer noch nicht überwunden. In der Gemeinde wird er deshalb skeptisch beäugt. Immerhin hat die Frau sich um das Haus zu kümmern. Eigentlich dürfte sein Sohn deshalb gar nicht bei Menashe wohnen. Dessen Schwager, der erfolgreiche Eizik (Yoel Wiesshaus), soll die Obhut für den Jungen übernehmen. Menashe begibt sich auf Partnersuche. Gleichzeitig beginnt er, sich von den strikten Regeln seiner Gemeinde zu distanzieren.

„Menashe“ — Hintergründe

Auf der Berlinale 2017 war die Tragikomödie „Menashe“ eine echte Sensation. Das Werk von Joshua Z. Weinstein war der erste Film in der langen Tradition des Festivals, der komplett auf Jiddisch gedreht wurde. Für die wichtigsten Rollen konnte Weinstein darüber hinaus orthodoxe Juden gewinnen. So ist Menashe Lustig selbst orthodoxer Jude, der für die Dreharbeiten allerdings mit einigen der strikten Regeln der Gemeinschaft gebrochen hat.

Der New Yorker Boroughs Park im Stadtteil Brooklyn ist bekannt für die dort lebende chassidische Gemeinde. Rund 120.000 streng gläubige Juden leben dort nach den Jahrhunderte alten Regeln der Thora — umgeben von der modernen Metropole New York. Der Film „Menashe“ wirft einen einzigartigen Blick auf den Alltag der ansonsten eher isolierten Gemeinde, die sich klar von der Öffentlichkeit abgrenzt.