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Fakten und Hintergründe zum Film "Merida - Legende der Highlands"

Fakten und Hintergründe zum Film "Merida - Legende der Highlands"

Mehr zum Film? Wir haben die wichtigsten Hintergründe und Fakten für Dich gesammelt: detaillierte Inhaltsangaben, Wissenswertes über die Entstehung des Films, ausführliche Produktionsnotizen. Klick rein!

Über die Produktion

Vor der beeindruckenden Kulisse der schottischen Highlands entführt das 13. Animationshighlight der Pixar Animation Studios in eine urtümliche und geheimnisvolle Welt, in der seit Menschengedenken die alten Geschichten von epischen Schlachten und mystischen Legenden von Generation zu Generation weitergegeben werden. MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS reiht sich ein in den Reichtum dieser Sagenwelt mit der mutigen jungen Heldin Merida (gesprochen von Nora Tschirner), die den Traditionen, ihrem Schicksal und der schrecklichsten aller Bestien die Stirn bietet.

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„MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS handelt von den Problemen eines Teenagers, sich selbst zu finden und das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen“, sagt Regisseur Mark Andrews. „Genauer gesagt, geht es um Meridas Kampf, das Bild, das die Außenwelt von ihr hat, mit ihrem Selbstbild in Einklang zu bringen. Wahre Stärke kommt von innen.“

„Das Hauptthema des Films ist Tapferkeit, den Mut zu finden, loslassen zu können. Merida ist ein sehr mutiges Mädchen – sie klettert auf Felsen, schießt mit Pfeil und Bogen, kämpft gegen Bären –, aber die innere Kraft und Stärke/den Mut des Herzens zu finden ist am schwersten.“ Mark Andrews, Regisseur

Mit MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS dringen Mark Andrews (Story Supervisor der Oscar®-Preisträger „Die Unglaublichen – The Incredibles“ und „Ratatouille“) und Brenda Chapman („Die Schöne und das Biest“, „Der König der Löwen“) in den erlesenen Kreis der Pixar-Regisseure vor, denn außer ihnen haben bislang erst fünf andere Pixar-Mitarbeiter einen Disney-Pixar-Spielfilm inszeniert. Dazu Andrews: „Wir befinden uns wirklich in bester Gesellschaft und haben fantastische Mentoren. Mit ihrem unglaublichen Erfahrungsschatz haben sie mich unterstützt, wo sie nur konnten.“ Wie Andrews wurde Chapman ebenfalls durch ihre Liebe zu Schottland zu dem Film inspiriert – und durch ihre Beziehung zu ihrer Tochter.

Für besonderes schottisches Flair sorgt außerdem der Oscar®-nominierte Filmkomponist Patrick Doyle („Sinn und Sinnlichkeit“, „Hamlet“, „Thor“), der die einzelnen Elemente des Films – Action, Gefühle und Humor – mit seinem epischen, traditionellen Score genial verbindet. Selbst die traditionellen Instrumente wurden von schottischen Musikern gespielt. Zusätzlich singt die schottisch-gälische Folksängerin Julie Fowlis die beiden Songs „Touch the Sky“ und „Into the Open Air“. Und Birdy, 16-jährige Pop-Sensation aus Großbritannien, performt mit den Folkrock-Stars Mumford & Sons (den Komponisten des Songs) „Learn Me Right“, den Epilog zum Film.

MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS ist bislang Pixars anspruchsvollster und komplexester Film sowie in vielerlei Hinsicht ein Debüt: Er ist Pixars erster Film mit einer weiblichen Hauptfigur, er ist ihr erster Historienfilm (gemischt mit Fantasy-Elementen) und er ist ihr erstes Abenteuer, das in einer natürlichen, menschlichen Welt spielt.

„Ich bin so stolz auf den Film – wegen seiner Schönheit, der Geschichte, der Spannung, des Humors und der Action“, sagt John Lasseter, Kreativchef für der Walt Disney und Pixar Animation Studios sowie ausführender Produzent von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS. „Der Film ist so ausgewogen und nimmt einen durch seine unglaublich betörende Welt und die wahnsinnig unterhaltsamen Figuren völlig gefangen. So etwas hat man wirklich noch nie gesehen, und genau das lieben wir bei Pixar: neue Welten entdecken und Geschichten erfinden, die es vorher noch nicht gab. Technisch und künstlerisch war es wieder eine echte Tour de Force, bei der eine großartige, humorvolle Story mit tollen Darstellungen herausgekommen ist.“

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„Mit MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS legen wir die Messlatte für Computeranimationen in sämtlichen Bereichen wieder mächtig nach oben – was die Darstellung von Menschen angeht, von Haaren und Kleidern; die Darstellung von Tieren, darunter Bären und Pferde; die Glaubwürdigkeit von natürlichen und historischen Umgebungen. Der Film ist ein unglaublicher Mix aus Action, Humor, Zauberei, Mystik und echtem Abenteuer – ein Film, der einen von den Socken haut und bei dem man ständig gespannt ist, was als Nächstes passiert.“

– John Lasseter, ausführender Produzent

„Die visuelle Komplexität von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS ist, selbst gemessen an Pixars hohen Ansprüchen, noch einmal eine ganz andere Liga“, sagt die Produzentin und langjährige Pixar-Mitarbeiterin Katherine Sarafian. „Natürlicher als hier lässt sich das urtümliche Schottland mit Pferden, Bären und Menschen nicht darstellen. Und an diesem Film war wirklich nichts einfach umzusetzen. Unsere Künstler haben Höchstleistungen vollbracht, was Look und Technik angeht. Durch Meridas wilde rote Lockenmähne und die komplexe Garderobe aller Figuren – höfische Gewänder, Tuniken, Umhänge, Rüstungen und Kilts aus vielen, vielen Stoffbahnen – ist der Film unser bis dato anspruchsvollstes Projekt.“

„Ich liebe es, dass wir bei Pixar immer an unsere Grenzen gehen und so Neuland betreten können, statt ins Formelhafte zu verfallen“, sagt Andrews. „MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS wird das Publikum begeistern, denn der Film ist sehr aufrichtig und voller Seele.“

Für die Regisseure Mark Andrews und Brenda Chapman ist MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS eine sehr persönliche Angelegenheit. Sie ließen Erfahrungen aus ihren eigenen Familien, ihren schottischen Wurzeln und ihrer Liebe zu Schottland in den Film einfließen. Als versierte Storyteller und Filmemacher bastelten sie daraus eine originäre Geschichte, die ebenso rührend und gefühlvoll wie spannend und aufregend ist.

„Es geht darum, sein Schicksal in die Hand zu nehmen. Und Merida – die sehr unter den Zwängen eines Lebens auf dem Schloss leidet – möchte ihres unbedingt selbst bestimmen.“ Mark Andrews, Regisseur

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Merida, ein rothaariger Wildfang im Teenageralter, temperamentvoll und sehr eigensinnig, ist fest entschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen. Dazu Andrews: „Das gehört zum Erwachsenwerden dazu. Jugendliche entwickeln sich zu eigenständigen Persönlichkeiten, und das totale Chaos, das diese Entwicklungsphase ausmacht, zieht sich durch den ganzen Film.“

„Merida ist nichts wichtiger, als so viel Zeit wie möglich mit Pfeil und Bogen und ihrem geliebten Pferd zu verbringen“, so Andrews weiter. „Sie ist eine phänomenale Bogenschützin. Sie liebt es einfach, draußen zu sein und mit ihrem Pferd Angus durch die schottischen Highlands zu galoppieren.“

Diese Leidenschaft ist ihr gewissermaßen in die Wiege gelegt. Die Liebe zur Natur hat sie schließlich von ihrem Vater, König Fergus, geerbt. „Er ist einer dieser sagenhaften Highland-Krieger – ein massiger Kerl, der einen Umhang aus Bärenfell trägt“, sagt Andrews. „Er ist laut und wild (fast so wie ich) und besonders mutig und weise. Er hat ein Bein im Kampf gegen den dämonischen Bären Mordu verloren. Und diese heldenhafte Geschichte erzählt er immer wieder, egal, ob sein Gesprächspartner sie schon kennt oder nicht.“

Merida und ihre Brüder, die Drillinge, sind immer wieder beeindruckt und begeistert von König Fergus‘ endlosen Abenteuergeschichten. Kein Wunder also, dass Merida als Teenager ganz nach ihrem Vater kommt! Wann immer sie kann, klettert sie auf Felsen, schießt mit Pfeil und Bogen, übt sich im Schwertkampf und galoppiert auf Angus durch die ungezähmte Natur.

Aber Merida ist nicht dazu bestimmt, mit ihrem Bogen bewaffnet über die wilden Highlands zu reiten. Jedenfalls nicht, wenn es nach ihrer Mutter, Königin Elinor, geht. Sie hat einen eigenen Plan für ihre Tochter – einen, der schon vorherbestimmt war, lange bevor Merida und ihre Mutter geboren wurden. Nun ist es Zeit, erwachsen zu werden, ob es Merida gefällt oder nicht. „Königin Elinor ist eine berufstätige Mutter“, sagt Produzentin Katherine Sarafian. „Sie zieht die Kinder groß. Sie erhält den Frieden und erfüllt ganz nebenbei die königlichen Pflichten mit Eleganz und Würde. Und sie hat große Ziele für ihre Tochter.“

Leider gehört zu diesen Zielen, dass Merida königliche Verantwortung übernehmen und eine arrangierte Ehe eingehen soll, um den brüchigen Frieden zwischen den zerstrittenen Clans des Königreichs zu erhalten. Elinor hat Jahre damit verbracht, Merida auf diesen Moment vorzubereiten, und zeigt nun keinerlei Verständnis für das Aufbegehren ihrer Tochter. Doch die kann es einfach nicht ertragen, wenn ihr jemand vorschreibt, was sie zu tun und zu lassen hat, erst recht nicht, wenn ihre Mutter ihr Schicksal lenkt. „Sie stecken beide in einer ausweglosen Situation“, sagt Sarafian.

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Produktion: Die Entstehung

„Meridas Geschichte spricht uns alle an. Ich glaube, die meisten Menschen – ob Erwachsene, Teenager oder Kinder – können sich mit dem Wunsch identifizieren, seinen eigenen Weg zu gehen, gleichzeitig eine Verpflichtung seiner Familie gegenüber zu haben und beides irgendwie in Einklang bringen zu müssen. Wann wird man dem gerecht und wann nicht?“ Katherine Sarafian, Produzentin

Die Geschichte von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS sei so relevant, weil sie von einer wirklichen Beziehung inspiriert sei, sagt Regisseurin Brenda Chapman. „Ich musste mich mit einer sehr eigenwilligen Tochter auseinandersetzen“, so Chapman. „Sie war so temperamentvoll und stark, dabei war sie zu der Zeit gerade mal vier Jahre alt. Ich dachte nur: ‚Wie wird es erst sein, wenn sie ein Teenager ist?’“

„Ich begann mir vorzustellen, wie so eine Geschichte aussehen könnte“, so Chapman weiter, „mit einer berufstätigen Mutter und einer willensstarken Tochter, deren Durchsetzungsvermögen man natürlich nicht zerstören möchte – oder höchstens von Zeit zu Zeit ein bisschen. MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS entwickelte sich dann sehr schnell zu einem epischen Actionabenteuer.“

Und Chapman wusste sofort, wo sie dieses Abenteuer ansiedeln musste. „Ich liebe Schottland“, sagt sie. „Meine Vorfahren stammen von dort, obwohl ich zu den Amerikanern gehöre, die ihre Herkunft nicht ganz genau zurückverfolgen können, weil meine Familie schon vor der Revolution in den USA lebte. Schottland ist so ein atemberaubendes Fleckchen, so wunderschön. Die Menschen dort sind wirklich herzlich und unglaublich geistreich.“

Mark Andrews teilt Chapmans Leidenschaft. Der Regisseur und Hobby-Historiker für alles Schottische hat sogar seine Flitterwochen dort verbracht. 2006 war er dann Chapmans inoffizieller Schottland-Berater, um bei den Recherchen für MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS zu helfen. Sie waren beide begeistert von ihren Reiseführern. „Sie beeindruckten uns mit einer Vielzahl von schottischen Überlieferungen“, sagt Andrews. „Sie konnten jeden Baum, jeden Fels und jeden Hügel benennen – und zu allem eine Geschichte erzählen. Das kulturelle Erbe dieses Landes ist von einer unglaublichen Sagen- und Legendenwelt geprägt.“

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Als Andrews die Regie bei MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS übernahm, um Chapmans Vision umzusetzen, fühlte er sich der Filmfamilie sofort verbunden. „Ich habe selbst eine Tochter und drei Söhne“, sagt er, „genau wie König Fergus und Königin Elinor“. Der erfahrene Vater hält Meridas Rebellion für einen wichtigen Teil des Erwachsenwerdens. „Die Auflehnung eines Teenagers gegenüber der Erwachsenenwelt ist eine chemische Reaktion. Er will die Welt für sich selbst entdecken.“

Ebenso wie Chapman brauchte sich Andrews nur an seinen eigenen Familiendramen zu orientieren. Diese konfliktgeladene Beziehung zwischen Merida und Königin Elinor kennt wahrscheinlich jeder. „Im Kern erzählt unser Film eine Eltern-Kind-Beziehung – ob es sich um Mutter und Tochter oder um Vater und Sohn handelt, spielt dabei eigentlich keine Rolle.“

Produzentin Sarafian sagt, MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS habe sehr von den Beiträgen des Regisseur-Duos profitiert. „Mark und Brenda haben sehr viel gemeinsam, gleichzeitig ergänzen sie sich in ihrer Eigenschaft als Storyteller und Filmemacher. Beide sind sehr familienbezogene, geschätzte Geschichtenerzähler, die auf jahrelange Erfahrungen zurückgreifen und eine beeindruckende Zahl hochkarätiger Credits vorweisen können. Jeder von ihnen konnte etwas Einzigartiges zum Projekt beitragen. Marks Ansatz ist viel wilder, er liebt Action. Brenda wiederum beschäftigt sich am liebsten mit den ruhigen Momenten. In MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS kommen diese Talente voll zur Geltung – der Film vereint Brendas poetisches Konzept und Marks Abenteuerlust.“

Koregisseur und Autor Steve Purcell und Story Supervisor Brian Larsen spielten ebenfalls eine große Rolle beim Feinschliff des Plots und der Persönlichkeiten. „Das Herz eines Films ist sehr wichtig für uns“, sagt Purcell. „Wenn man das Rückgrat und den emotionalen Kern der Geschichte erst einmal gefunden hat, lassen sich alle anderen Elemente daran festmachen. Ist das Rückgrat stark genug, macht es alle Veränderungen, die man über die Jahre vornehmen muss, problemlos mit und passt sich entsprechend an.“

„Außerdem glauben wir, dass es wichtig ist, die Gefühle der Geschichte mit viel Humor zu flankieren“, erklärt Purcell weiter. „Aber man muss ihn aus den Persönlichkeiten der Figuren heraus entstehen lassen, statt Gags einfach nur als Selbstzweck einzubauen. Beispielsweise sind die Lords und ihre Söhne ein bunt gemischter Haufen unterschiedlichster Persönlichkeiten mit schier unerschöpflichem Comedy-Potential.“

Für Larsen ist der Film eine klassische Coming-of-Age-Story. „Mir gefällt es sehr, dass Merida ihr Leben so mag, wie es ist – und eigentlich überhaupt keine Lust hat, erwachsen zu werden. Ganz im Gegensatz zu den üblichen Varianten, in denen eine junge Frau nur darauf wartet, dass ein Mann ihr Leben verändert. Im Verlauf des Films zeigt ihre Mutter Gefühle, die Merida noch nie zuvor bei ihr wahrgenommen hat, was Merida wiederum dazu inspiriert, ihren eigenen Weg zu gehen. Mark und dem Storyteam ging es sehr darum zu zeigen, wie ein Kind reifer und vernünftiger wird, weil es mitbekommt, wie seine Eltern eine schwere Zeit durchmachen. Durch das Erwachsenwerden lernen sich Mutter und Tochter neu wertzuschätzen.“

Um mit MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS eine eigene Legende zu schaffen, stöberten die Filmemacher in Schottlands Geschichte und Überlieferungen. „Der dämonische Bär Mordu, die Versammlung und die Einheit der Clans, die mystischen Irrlichter und die mysteriöse Hexe mit der Schicksalsmacht wurzeln alle in der Realität und der Mythologie gleichermaßen.“

„Während der Recherche-Reise durch Schottland lernten wir viele beeindruckende Geschichtenerzähler und Historiker kennen, die uns sehr beeinflusst haben“, sagt Larsen. „Schottland ist eine Kultur des Geschichtenerzählens – überall, wo wir hinkamen, erzählten uns die einheimischen Begebenheiten aus ihrem Alltag und von ihren Bekannten. Beispielsweise haben uns Geschichten, die uns dort erzählt wurden, zu der Legende von Mordu inspiriert.“

Die Filmemacher saugten die schottischen Volksmärchen und den Zauber der Geschichten förmlich in sich auf und ließen sie in den Film einfließen. Laut Produktionsdesigner Steve Pilcher trug jede magische Andeutung zum mystischen Erzählton des Films bei. „Alles wirkt magisch, ohne dass wir Zauberei verwenden würden“, sagt er. „Es reicht, wenn man die Steinkreise mit Flechten oder das Gras mit Tautropfen bedeckt – durch das Licht, das sie reflektieren, liegt auf der Landschaft ein Glitzern. Mit ganz natürlichen Mitteln sorgen wir für Fantasy-Feeling, was für diese Geschichte und diesen Ort großartig funktioniert.“

Regisseur Mark Andrews ergänzt: „Die Irrlichter tauchen in vielen schottischen Volksmärchen auf. Es heißt, sie führen dich zum Triumph oder in den Untergang, aber tatsächlich sind sie ein sehr reales Phänomen: Sumpf- und Moorgas steigt durch die Erde nach oben und durch natürliche Reaktionen entsteht dieses bläuliche Flackern. Der schottischen Überlieferung nach sollen manche Menschen ihnen früher gefolgt sein, weil sie diese Lichterscheinungen für kleine Feen hielten, und dann ertranken oder versanken sie in den Sümpfen. Deshalb haben wir die Irrlichter wie echte kleine Geister gestaltet.“

Sobald die Marschrichtung klar war, setzte sich Pilcher an die Gestaltung der Irrlichter. „Das Saphirblau im Kontrast zu der natürlichen Umgebung ist wirklich einzigartig in dem Film und gefiel uns sehr. Der blaue Teil einer Flamme ist am heißesten und dennoch wirkt er bei uns kühl. Dieser Widerspruch ist so faszinierend wie magisch. Man hat den großen Wunsch, sie zu berühren und ihnen zu folgen, fürchtet sich aber gleichzeitig auch ein wenig vor ihnen.“

„Fast so wie Marleys Geist in Charles Dickens‘ ‚Weihnachtsgeschichte‘. Obwohl er furchteinflößend ist, will Marley ja gar nichts Böses, er versucht vielmehr, Ebenezer Scrooge von seinem bisherigen Lebenswandel abzubringen. Das machen die Irrlichter auch, aber sie sind doppeldeutig, entweder gut oder böse – einerseits gerät Merida durch sie in immer größere Schwierigkeiten, andererseits führen sie sie schließlich genau dadurch auf den richtigen Weg.“

Produktion: Die Figuren

MERIDA

Merida ist ein temperamentvoller, eigenwilliger Teenager königlicher Herkunft, der versucht, gegen alle Widerstände seinen eigenen Weg im Leben zu gehen. Am wohlsten fühlt sie sich in der freien Natur. Dort verbessert sie begeistert ihre Kletterkünste und trainiert ihr Können als Bogenschützin und Schwertkämpferin. Oder Merida galoppiert auf ihrem treuen Hengst, Angus, durch die atemberaubende Landschaft der Highlands.

Ihr Temperament ist zwar mindestens so wild wie ihre unbändige Lockenpracht, trotzdem hat sie ein weiches Herz, besonders wenn es um ihre Brüder geht, die kleinen Drillinge. Da ihr Leben als Königstochter vorherbestimmt ist und voller Verpflichtungen und Erwartungen steckt, sehnt sie sich umso mehr nach Freiheit und Unabhängigkeit. Als sie deshalb mit einer uralten Tradition bricht, sind die Konsequenzen für das Königreich katastrophal. Für Merida beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um die Folgen ihres rücksichtslosen Handelns wieder gerade zu biegen. Das Abenteuer, das sie erwartet, zeigt ihr schließlich, was es wirklich heißt, mutig und tapfer zu sein, und wie ihr wahres Schicksal aussieht.

Als man bei den Pixar Animation Studios Meridas Aussehen gestaltete, widmete man ihrer anstrengenden Lieblingsbeschäftigung besondere Aufmerksamkeit. „Merida braucht einen trainierten Oberkörper, um ihren Bogen spannen zu können“, sagt Produktionsdesigner Steve Pilcher. „Und diese Kraft soll man spüren. Sie ist eine sehr gute Bogenschützin, kein durchschnittliches Mädchen. Sie ist sehr stark, und wir wollten, dass man das auch sieht.“

Ebenso wie man ihrem Körper diese Stärke ansieht, zeigt sich ihr lebhafter Verstand in ihren unbändigen Haaren.

„Meridas Haar ist wild und lebendig und wirkt wie eine eigenständige Figur. Ich glaube, es passt so gut zu ihr, weil es ebenso unbändig ist. Ihre Mutter versucht ständig es zu kämmen und mit einem Kopftuch in den Griff zu kriegen, aber sie wehrt sich mit aller Kraft dagegen.“

– Kelly Macdonald, Originalstimme von Merida

Auch Meridas Garderobe symbolisiert dieses ständige Tauziehen zwischen Mutter und Tochter. Sie ist locker gekleidet, wenn sie reitet oder Bogenschießen übt. Im Gegensatz dazu steht ihre formelle Kleidung, die sie sehr einengt. Damit wird der restriktive Lebensweg illustriert, den Elinor für ihre Tochter vorgesehen hat. Tia Kratter, Shading Art Director, hatte eine unschlagbare Vorgehensweise, um Meridas königliche Garderobe zu finden. „Ich suchte einfach nach Stoffen, die ein sportliches Mädchen wie Merida hassen würde – glänzende, einengende Satinstoffe.“

KÖNIGIN ELINOR

Königin Elinor ist ein Ausbund an Anmut, Weisheit sowie Charakterstärke und setzt ihre ganze Kraft zum Wohl der Familie und des Königreichs ein. Dabei verfügt sie über mehr diplomatisches Geschick und Fingerspitzengefühl als ihr impulsiver Mann, König Fergus. Deshalb lastet die Verantwortung für das Wohlergehen des Königreichs allein auf ihren Schultern, als es gilt, den brüchigen Frieden unter den zerstrittenen Clans zu erhalten. Außerdem ist sie bemüht, ihrer Tochter das nötige Wissen und Verhalten zu vermitteln, das eine zukünftige Königin mitbringen muss. Dabei erwartet Elinor von Merida vollen Einsatz und totale Hingabe. Aber die Zukunft, die Elinor für ihre Tochter geplant hat, steht im krassen Widerspruch zu dem, was der rebellische Teenager will: Merida möchte ihr Leben selbst in die Hand nehmen, was für Elinor verhängnisvolle Konsequenzen hat.

„Elinor ist wunderschön, steht aber unter großem Druck“, sagt Pilcher, „und das ist visuell sehr schwer darzustellen. Wir haben ihr deshalb eine weiße Haarsträhne verpasst, die für ihre Vergangenheit steht – diese Frau hat in ihrem Leben wirklich viel durchgemacht. Die Probleme mit ihrer Tochter sind da nur die Spitze des Eisbergs. Dass Elinor eine unausgesprochene Vergangenheit hat und nicht ganz makellos ist, macht sie noch viel interessanter.“

Laut Pilcher orientierten sich die Designer für Elinors Look an Gemälden von Lady Macbeth und anderen tragischen Heldinnen. Die schweren Roben und dicken Stoffe, die sie dabei entdeckten, zeigen buchstäblich die schwere Last, die Elinor auf ihren Schultern trägt. Emma Thompson, Elinors Originalstimme, sagt über die Königin: „Ich mag sie sehr, denn auch sie war einmal ziemlich lebhaft – Meridas Temperament stammt nämlich nicht nur von ihrem Vater, sondern auch von ihrer Mutter –, aber Elinor hat diese Seite ihrer Persönlichkeit tief in sich begraben, als sie jung war.“

KÖNIG FERGUS

König Fergus ist ein heroischer Krieger mit majestätischem Bärenfell, einem glänzenden Schwert und einem knorrigen Holzbein, das er seinen sagenumwobenen Zweikämpfen mit dem dämonischen Bären Mordu verdankt. Seine Fehde mit dem Biest, das ihm sein Bein nahm, hat aus König Fergus einen grimmig entschlossenen Bärenjäger gemacht, wie man unschwer an den vielen verschiedenen Trophäen in seinem Haus erkennen kann. Er ist der Beschützer des Königreichs und seiner Familie. Aber Merida, seine erstgeborene Tochter, ist sein ganzer Stolz, denn sie hat seinen leidenschaftlichen, geschickten Umgang mit Schwert und Pfeil und Bogen geerbt.

Laut Pilcher stand bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt fest, dass Fergus groß, kräftig und ein leichter Hitzkopf sein sollte. „Sein Symbol ist das Schwert“, sagt Pilcher. „Es steht sowohl für Angriff als auch für Verteidigung. Es herrscht zwar gerade Frieden, das kann sich aber jederzeit ändern. Deshalb ist Fergus immer darauf vorbereitet, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.“ An seinem jungenhaften Gesicht und seinem heiteren Naturell zeigt sich aber auch, dass er ein gutes Herz und eine sensible Seite hat.

DIE LORDS

Die drei Lords des Königreichs – Dingwall, Macintosh und MacGuffin – sind widerspenstige und selbstgerechte Anführer ihrer Clans. Früher haben sie zwar gegeneinander gekämpft, doch König Fergus gelang es, sie unter seiner Herrschaft zu vereinen. Zusammengehalten wird die Allianz durch das diplomatische und politische Geschick von Königin Elinor. Feierlich werden die Clans nach Schloss DunBroch eingeladen, um sich in den Highland Games miteinander zu messen. Als Merida diese uralte und unantastbare Tradition infrage stellt, sind die Clan-Führer empört und die Clans verfallen augenblicklich in alte Verhaltensweisen, was den ohnehin brüchigen Frieden des gesamten Königreichs bedroht.

LORD MACGUFFIN

Der massige Lord MacGuffin strotzt vor Muskelkraft und Würde. Obwohl er nicht viele Worte verliert, verschafft er sich mit seiner tiefen Stimme, die wie Donnergrollen klingt, stets den nötigen Respekt. Er gilt als gerechtester und vernünftigster Lord des Königreichs. Trotzdem hat er, wie die anderen Clan-Führer, gegen eine erstklassige Schlägerei oder einen Lacher aus vollem Halse überhaupt nichts einzuwenden.

DER JUNGE MACGUFFIN

Der junge MacGuffin spricht einen seltenen schottischen Akzent, den kaum einer versteht. Er ist, trotz seiner riesengroßen Erscheinung, unglaublich schüchtern, deshalb steht er auch nicht gern im Mittelpunkt. Trotzdem würde er keine Sekunde zögern, an der Seite seines Vater und seines Clans zu kämpfen, wenn sich die Gelegenheit bietet.

LORD DINGWALL

Der mürrische und aufbrausende Lord Dingwall löst seine Probleme am liebsten mit den Fäusten. Weil der Alte noch nie einer handfesten Auseinandersetzung oder einer ausgelassenen Rauferei aus dem Weg gegangen ist, nimmt er es bedenkenlos mit den mächtigsten Gegnern im Königreich auf, um seine Interessen durchzusetzen.

DER KLEINE DINGWALL

Der linkische Sohn von Lord Dingwall ist ein schlaksiger und aufrichtiger Hans-guck-in-die-Luft. Aber weil er eine Verbissenheit an den Tag legt, die seine geringe Körpergröße mehr als wettmacht, kann sich Lord Dingwall im entscheidenden Moment auf die Angriffslustigkeit seines einzigen Sohnes verlassen.

LORD MACINTOSH

Der drahtige, ungehaltene und schräge Anführer seines Clans steht immer kurz vor einem hysterischen Anfall. Sein irres Grinsen und die einschüchternde Erscheinung aus blauer Kriegsbemalung und stolzgeschwellter Brust verkünden, dass er jederzeit zum Kampf bereit ist – aber Hunde, die bellen, beißen bekanntlich nicht.

DER JUNGE MACINTOSH

Als erstgeborener Sohn eines Lords strotzt der junge Macintosh vor Selbstbewusstsein – er hat einen muskulösen Körper, unwiderstehlichen Charme und lange, wallende Haare, die die Mädels reihenweise in Ohnmacht fallen lassen. Aber Eitelkeit und Heerscharen von Fans können ziemlich hinderlich sein, wenn man sich bei den Highland Games beweisen muss.

DIE DRILLINGE

Die eineiigen Drillinge Harris, Hubert und Hamish sind liebenswert, rothaarig und immer zu Schandtaten bereit, besonders wenn es Süßigkeiten zu erbeuten gibt. Untereinander verständigen sich die drei Knirpse ohne Worte, mit schelmischem Grinsen, subtilen Blicken und frechem Gekicher. Die kleinen Unruhestifter lieben es, durch die Geheimgänge des Schlosses zu schleichen, plötzlich wie aus dem Nichts aufzutauchen und allen clevere Streiche zu spielen, am liebsten ihrem Vater, König Fergus. Zu ihrer großen Schwester Merida haben sie ein ganz besonderes Verhältnis. Sie ist übrigens auch eine der wenigen, die die drei tatsächlich unterscheiden kann.

Regisseur Mark Andrews sagt, die Drillinge seien für die ausgelasseneren Momente des Films zuständig. „Sie wuseln durch die Burg, stiften überall Chaos und sind ständig in Schwierigkeiten. Für ihr Kindermädchen sind sie eine einzige Plage, sie stehlen allen ihre Cupcakes und Torten und entkommen ungeschoren in ihre Geheimverstecke.“

DIE HEXE

Tief im Dickicht der Highland-Wälder lebt eine gewitzte Holzschnitzerin in einer baufälligen Hütte. Sie wirkt zwar wie eine harmlose, exzentrische und uralte Dame, die sich mit dem Schnitzen von Bärenschmuck, Figuren und anderen Kuriositäten beschäftigt, aber das ist nur die halbe Wahrheit über das Wesen der seltsamen Einsiedlerin. Merida lässt sich nichts vormachen, und erkennt die Hexe in ihr und bittet sie, ihre Probleme wegzuzaubern. Widerwillig gibt die Holzschnitzerin nach und beschwört einen willkürlichen Zauber mit einem obskuren Rätsel, das Meridas Schicksal in der Schwebe hält.

Produktionsdesigner Steve Pilcher sagt, in die Garderobe der Hexe seien viele magische Utensilien eingearbeitet. „In ihre Kleidung sind Runensteine eingenäht, die ihren Aberglauben zeigen sollen. Ihre Ohrringe bestehen aus einem Knochen, einem Ring und einer keltischen Spirale. Alles stammt aus der Zeit, in der MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS angesiedelt ist, und auch wenn es wie zufällig zusammengestellt aussieht, ist so ein Produktionsdesign sorgfältig durchdacht, recherchiert und geplant.“

ANGUS

Angus ist Meridas kraftvoller Clydesdale-Hengst und gleichzeitig ihr treuester Freund. Sein Fell ist schwarz wie die Nacht, die Nüstern und Fesseln schimmern weiß wie Elfenbein. Mit ihm entflieht Merida dem Schlossleben in die geliebten Wälder und Highlands. Von seinem kräftigen Rücken aus trifft Merida mit ihrem Bogen jedes Ziel und spielend gelingt es ihr, ihn in ein Abenteuer nach dem anderen zu locken. Angus kann zwar störrisch, eigensinnig und auch ängstlich sein, aber er würde Merida niemals im Stich lassen.

Shading Art Director Tia Kratter und ihr Team experimentierten viele Stunden lang, um genau herauszufinden, wie die Schlamm- und Dreckspritzer aussehen, wenn ein Pferd wie Angus durch den Wald galoppiert. Aber während Meridas Kleidung einen authentisch verwitterten Look bekam, blieb Angus diese Behandlung erspart. „Er ist so ein wunderschönes Pferd“, sagt Kratter. „Um ehrlich zu sein, brachten wir es nicht übers Herz, seine Fesseln zu verschmutzen.“

Produktion: Drehort und Dreharbeiten

Die Filmemacher besuchten Schottland und gestalteten es am Computer nach – Baum für Baum

Stellen Sie sich eine saftig grüne Laubdecke von Bäumen verschiedener Größen und Formen und dazu ein dichtes Bodendickicht aus wuchernden Gräsern, Moosen und Flechten vor – über allem liegt ein silbriger Nebelschleier, der sich durch den Wald und über einen großen See legt. Urtümlich geformte Steine durchbrechen die üppige Vegetation, und Klippen fallen zu unberührten und beeindruckenden Seenlandschaften ab. Willkommen in Schottland! Die mystisch wirkende Landschaft und unzählige geschichtsträchtige Burgen und Schlösser inspirierten im Laufe der Jahrhunderte die Vorstellungskraft vieler Geschichtenerzähler – einschließlich der Filmemacher der Pixar Animation Studios, die zu den kreativsten Erzählern unserer Zeit gehören.

„Ich bin schottischer Abstammung. Meine Frau und ich haben dort unsere Flitterwochen verbracht und einen Monat lang die Highlands erkundet. Schottland steckt voller Mythen und Legenden. Es ist ein magischer Ort – wild und majestätisch. Die Farben sind düster und trübe und gleichzeitig hell und freundlich – alles dank des verrückten Wetters.“

– Mark Andrews, Regisseur

„Selbst wenn es regnet, ist es einem egal, weil die Landschaft so wunderschön ist“, ergänzt Produzentin Katherine Sarafian. „Und dann kommt plötzlich die Sonne wieder raus – und Nebel zieht auf. Schottland nimmt einen einfach gefangen – die Menschen sind herzlich und großzügig, und die Landschaft ist sagenhaft ausdrucksstark. Sie saugt einen förmlich auf, es ist nahezu mystisch. Man möchte ein Teil davon sein.“

Dem kann Regisseurin Brenda Chapman, die ebenfalls schottische Wurzeln hat, nur beipflichten.

„Schottland ist wild und rau mit all diesen Felsen und Bergen, Bäumen und Tälern – aber weil alles bewachsen ist, verströmt die Landschaft gleichzeitig eine gewisse Sanftheit. Die ganze Gegend erinnert mich an Merida – auch sie ist eine perfekte, aber komplizierte Kombination aus schroffen und sanften Eigenschaften.“

– Brenda Chapman, Regisseurin

Dank der kollektiven Begeisterung der Filmemacher für Schottland und ihrer persönlichen Verbindungen dorthin war schnell klar, dass die Handlung des Films dort angesiedelt sein musste. Doch das allein reichte natürlich nicht. „Recherche ist einer der wichtigsten Aspekte bei Pixar, die dafür sorgen die Kreativität zu beflügeln“, sagt Sarafian.

Das Produktionsteam reiste im Spätsommer 2006 und dann noch einmal im Oktober 2007 nach Schottland und kam mit tausenden Fotos, Skizzen, Videos, Zeichnungen und Erinnerungen zurück. „Wir tauchten tief in die Kultur und die Geschichten des Landes ein“, sagt Produzentin Katherine Sarafian. „Wir unterhielten uns ausgiebig mit den Einheimischen. Wir aßen traditionelle Gerichte, verloren uns in der Landschaft und erlebten, wie wechselhaft das Wetter ist.“

„Die Schotten sind sehr gastfreundlich und herzlich und nahmen uns sofort unter ihre Fittiche. Außerdem sind sie fabelhafte Geschichtenerzähler. Ich war noch nie so begeistert und gebannt von Helden- und Gespenstergeschichten wie dort. Es war uns auch sehr wichtig, dass jede Figur in MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS selbst ein Geschichtenerzähler ist und jeder Drehort seine eigene Geschichte hat.“

– Mark Andrews, Regisseur

Die Pixar-Mitarbeiter besuchten Sehenswürdigkeiten in Edinburgh, spazierten die Royal Mile entlang und verspeisten das traditionelle schottische Gericht Haggis, das aus Schafsinnereien (Herz, Leber, Lunge) besteht. Weiterhin besuchten sie das Volksfest „Lonarch Highland Gathering and Games“ sowie das „Braemar Gathering“, hier ließen sie sich von den Highland Games und den Bogenschießwettbewerben inspirieren, die in MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS ein wichtiger Bestandteil der Geschichte sind. Außerdem informierten sie sich im National Museum of Scotland über bestimmte Waffenarten, Stoffe und Dekorationen, um für ein Höchstmaß an Authentizität zu sorgen.

„Wir waren auch lange an den Standing Stones of Callanish (auf der Isle of Lewis)“, sagt Produzentin Sarafian. „Es schien uns der perfekte Rahmen für ein wichtiges Ereignis in unserer Geschichte zu sein. Die Steine stehen in einem perfekten Kreis auf einem großen Felsen und der Himmel bildet den Hintergrund dieser beeindruckenden Szenerie. Man kann sich von diesem Anblick nur schwer wieder losreißen. Auf beiden Trips hatte ich wirklich Mühe, die Künstler zurück in den Bus zu lotsen.“

Für das Familienschloss der DunBrochs gab es gleich mehrere reale Vorbilder, hauptsächlich orientierten sich die Designer an Eilean Donan Castle in den Highlands und Dunnottar Castle, das sich südlich von Stonehaven, Aberdeenshire, befindet. Dunnottar, die Ruine eines mittelalterlichen Schlosses, vermutlich aus dem 15. oder 16. Jahrhundert, inspirierte die Filmemacher sogar dazu, ihre Pläne zu ändern. Ursprünglich sollte das Familienschloss im Film an einem See in den Highlands stehen. Doch angeregt durch Dunnottars spektakuläre Lage, verlegten sie es auf einen Felsen am Meer.

In Glen Affric, einem Tal südwestlich des Ortes Cannich in den Highlands, befindet sich einer der größten und ältesten Kiefernwälder Schottlands. Darüber hinaus gibt es dort die obligatorischen Seen, Moore und Berge. Die Filmemacher waren ganz versessen darauf, den Charme und die Geheimnisse des Landes in sich aufzusaugen. „Es ist toll, dort zu sein, die frische Luft zu atmen und den Wind im Gesicht zu spüren“, sagt Produktionsdesigner Steve Pilcher. „Das Moos in Schottland ist spektakulär. Wenn man die Hand hineintaucht, verschwindet sie gute 30 cm und kommt dann wie aus einem Schwamm wieder heraus. Das Heidekraut auf den Hügeln ist wild und weist trotzdem eine üppige, sanft geschwungene Weiblichkeit auf. Im Kontrast dazu steht die Ungeschliffenheit der ganzen Steine.“

„Wir hatten die ganze Zeit das Gefühl, wir würden durch einen Grünfilter sehen“, fügt Shading Art Director Tia Kratter an. „Als würde die Sonne durch diesen Filter scheinen und alles in grünes Licht tauchen. Wenn ich Schottland mit nur einem Wort beschreiben müsste, wäre es ‚grün‘.“

Aber Kratter, die unter anderem für die Farb- und Oberflächenbestimmung zuständig war, fielen in der Umgebung noch viele weitere Farben auf. „Das Heidekraut schimmerte in den schönsten Abstufungen von blauroten Tönen: Purpur, Violett, Magenta. Es war überall – was für ein Glück, denn Heidekraut blüht – wie wir auf unserer Reise erfuhren – jedes Jahr nur einen Monat lang.“

Steve Pilcher und alle anderen Pixar-Mitarbeiter legen in erster Linie Wert auf die Story eines Films. „Tonalität und Emotionen bestimmen den Look des Films, aber Tonalität und Emotionen werden durch die Story vorangetrieben. Deshalb war es so wichtig, dass wir die ganzen Details von unseren Schottland-Reisen in den Film einfließen lassen, damit die Story noch abwechslungsreicher und authentischer wird.“

„Wir schossen Fotos, drehten Videos, skizzierten, notierten Geschichten und führten Tagebuch“, sagt Sarafian. „Dann brachten wir alles nach Hause, breiteten es vor uns aus, scannten es ein und fragten uns: ‚Was macht dieses Land so einzigartig?‘ ‚Was zeichnet die Leute aus?‘ und vor allem ‚Wie können wir alles in unsere Geschichte integrieren?‘ Wir haben wirklich sehr hart daran gearbeitet, Schottlands Magie, Schön- und Wildheit durch unser Produktionsdesign, die Sets und die ganze Gestaltung zum Leben zu erwecken.“

Im Gegensatz zu Live-Action-Filmemachern konnte das Pixar-Team nicht einfach nach Schottland zurückkehren und diese Details auf Film bannen, die sie während der Recherche entdeckt hatten – stattdessen trafen sich Handwerker, Techniker und Visionäre in den Pixar-Studios in Nordkalifornien und entwarfen Baum für Baum die aufwändige und beispiellose Szenerie, die im fertigen Film zu sehen ist.

„Die visuelle Komplexität von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS ist, selbst gemessen an Pixars hohen Ansprüchen, noch einmal eine ganz andere Liga“, sagt Produzentin Sarafian. „An diesem Film war wirklich gar nichts einfach. Unsere Künstler haben Höchstleistungen vollbracht, was Look und Technik angeht.“

Steve Pilcher war bereit für diese große Herausforderung. „Ich liebe Natur und Fantasy, vor allem wenn ich beides miteinander verbinden kann“, sagt er. „Besonders gefällt mir die ungezähmte, wilde Natur. Ich wollte unbedingt die gesamte Farbpalette und den Charakter Schottlands einfangen – genau so, wie wir sie dort erlebt hatten.“

Und weiter: „Was ich an Animation – an Kunst generell – liebe, ist, dass man durch sie die Wirklichkeit verstärken kann. Dem Publikum soll alles echter als echt vorkommen. So können wir uns, dank unserer Fantasie, bei Formen, Farben, Beschaffenheit und Größenverhältnissen diverse Freiheiten herausnehmen.“

Für Tia Kratter beweist der Look von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS durch die ausgeklügelte Farbgebung und den Schwerpunkt auf der Natur vor allem eines: dass die Story einzigartig ist. „Der letzte Film, an dem ich als Shading Art Director mitgearbeitet habe, war CARS (2006)“, sagt sie. „Alles war glatt; nur grelle, leuchtende Farben und lackierte Oberflächen. MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS besteht hingegen aus satten, düsteren und gedeckten Farben – überwiegend grün mit violetten Untertönen. Nichts glänzt, man erkennt den Alterungsprozess der Dinge und die vielen verschiedenen Oberflächenstrukturen.“

Es ist Kratters Spezialität, diese Texturen zu erzeugen, egal, ob sie an Kostümen, Kuchen oder Burgfluren tüftelt. Sie sagt: „Manchmal beginnt meine Arbeit mit einem Gemälde, einer Skulptur, einem Stück Seidenstoff, dem Aufbau einer Bäckerei oder einer riesigen Steinplatte. Mein Büro gleicht irgendwann dem Requisitenraum eines Realfilms – überall stapeln sich Recherche-Bücher und ein Haufen Krempel.“

Um für einen Film den perfekten Look zu finden, experimentiert Kratter gern mit natürlichen Materialien, ob sie Stoffe bemalt oder Zuckerguss auf Styroporformen pinselt. Aber das ist gar nicht immer so einfach. „Was wir in Schottland schnell gemerkt haben, ist, dass dort alles sehr vielschichtig ist“, so Kratter weiter. „Jeder Stein, jeder Baum und jedes Schloss ist mit vielen Schichten unterschiedlichster Vegetation bedeckt.“

Jeder einzelne Baum musste schließlich am Computer erschaffen werden – viele verschiedene Versionen von Ebereschen, Birken und schottischen Kiefern landeten zusammen mit Felsen, Steinen, Baumstämmen und allem, was man in einem schottischen Wald sonst noch finden kann, in einem Bestandskatalog, bevor es an die eigentliche vielschichtige und komplexe Bildkomposition ging.

Kratter sagt, dass die Regeln der Natur ebenfalls für die Figuren des Filmes gelten. Die vielen verschiedenen Texturen, Muster und Schichten der Landschaft sollten sich auch in den Charakteren wiederfinden.

Diese Verbindung sei kein Zufall, meint Produktionsdesigner Steve Pilcher. „Die Sets, der Bildhintergrund, die ganze Ausstattung und die Umgebung in einem Film sind der beste Nebendarsteller“, sagt er. „Es macht so viel aus, wenn man alles richtig macht. Das hat uns Walt Disney gelehrt. Der Hintergrund in Filmen wie PINOCCHIO (1940) oder BAMBI (1942) – die Art und Weise, wie die Figuren mit den Sets verschmelzen – transportiert die Stimmung, unterstützt die Figuren und ergänzt sie. Wenn eine Figur etwas Dramatisches erlebt, kann die Veränderung des Lichts die Interpretation des Publikums komplett beeinflussen. Es hängt alles zusammen. Das Tolle an dieser Kunstform ist, dass alles ständig fließt und alle Elemente zusammenarbeiten, um eine möglichst große emotionale Wirkung zu erzeugen.“

„Nach einer Filmvorführung bleiben uns nur Erinnerungen“, sagt Pilcher weiter. „Wir nehmen kein Buch, keine Zeichnung, kein Foto mit nach Hause, sondern nur die Bilder in unseren Köpfen. Und je stärker sie sind, desto besser haben wir unseren Job gemacht. Wenn jemand aus einer Vorführung von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS kommt und sagt, ‚Wow, das war Schottland. Es gibt keinen anderen Film wie diesen‘, dann haben wir unsere Botschaft rübergebracht.“

Die Originalstimme von König Fergus, der Schotte Billy Connolly, ist voll des Lobes für das Produktionsteam. „Sie haben den Kern Schottlands getroffen, seine prächtigen, wunderschönen und dramatischen Settings. Und dann diese herrlichen Lichtverhältnisse, die es außer in Schottland höchstens noch in Irland gibt. Die Abenddämmerung ist fast flüssig. Das Land ist wirklich magisch.“

Gordon Cameron, Global Technology Supervisor bei MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS und einer der wenigen Pixar-Mitarbeiter, die tatsächlich aus Schottland stammen, ist ebenfalls begeistert, wie sie den Geist seiner Heimat eingefangen haben.

„Selbst wenn wir ihn in Schottland gedreht hätten, wäre er nicht authentischer geworden“, sagt er. „Weil man bei Pixar sehr viel Wert auf Details legt, die Vegetation, das Wetter, die Mundbewegungen der Charaktere, wenn sie mit schottischem Dialekt sprechen. Das ist schon ausgezeichnet gelungen. Einige der Crewmitglieder sind ja mittlerweile fast schottischer als ich.“

Cameron ergänzt: „Die Figuren, die Brenda und Mark geschrieben haben, sind einfach stimmig, und zwar nicht nur im schottischen Sinne, sondern als Persönlichkeiten. Die schottische Mentalität zeigt sich in ihren Charakterzügen und Eigenheiten sowie natürlich in ihrer Art zu sprechen.“

Kevin McKidd, der im Original Lord MacGuffin und dem jungen MacGuffin seine Stimme leiht, der ebenfalls aus Schottland stammt, sagt, der Film gebe seine Heimat wirklich wieder. „Es ist schon erstaunlich, wie sehr MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS Schottland heraufbeschwört. In Schottland bläst der Wind, das Meer tost und alles ist mit Farn und Moos bedeckt und ständig in Bewegung. Es ist eine sehr gewachsene Landschaft, wie man im Film sieht. Alles sieht so echt und lebendig aus. Sie haben die saftige und raue, ursprüngliche Natur Schottlands perfekt und wunderschön eingefangen. Der Film ist schottischer als Schottland selbst.“

Produktion: Pixar setzt neue Standards

Innerhalb der letzten 26 Jahre mit zwölf bahnbrechenden Animationsfilmen in Folge haben die Pixar Animation Studios in der Computeranimation Maßstäbe gesetzt und sich als ausgezeichnete Geschichtenerzähler und Filmemacher etabliert.

Regisseur Mark Andrews sagt: „Mit MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS haben wir uns einmal mehr selbst übertroffen, was die Kinematografie, Beleuchtung und Kamera-Arbeit betrifft. Wir haben neue Wege gefunden, Texturen zu simulieren und die Animation von Menschen weiter voranzutreiben. Die Performances im Film sind wirklich von beispielloser Qualität.“

Die Darstellungen sind unglaublich nuanciert, glaubwürdig und aufregend geworden, alles ein Verdienst der beiden leitenden Animatoren Alan Barillaro und Steven Hunter, die gemeinsam mit den Animationsregisseuren Kureha Yokoo und David DeVan sowie einem Team von über 80 Zeichnern großartige Arbeit geleistet haben.

Um sich auf diese Aufgabe vorzubereiten, übte das Animationsteam sich im Schwertkampf und Reiten, nahm Unterricht im Bogenschießen, trug Schottenröcke, besuchte den Zoo, hörte sich Vorlesungen eines Experten für schottische Akzente an, sichtete klassische und zeitgenössische Filme, die in Schottland gedreht wurden, und sah sich Dokumentarfilme über Bären und Pferde an. Regisseur Mark Andrews persönlich gab Schwertkampfunterricht. Die Sichtungen der animierten Tagesmuster endeten oft damit, dass einige Animatoren mit Schwertern eine bestimmte Kampfszene Bewegung für Bewegung nachstellten.

„Dies ist die schwierigste Produktion, an der wir als Animatoren jemals beteiligt waren“, sagt Barillaro. „Jede einzelne Figur ist unglaublich komplex und die Glaubwürdigkeit sehr hoch, weil sie für die Story so wichtig ist. Und obwohl die Figuren karikaturenhaft sind, fühlt und fiebert man mit ihnen. Wie sie miteinander agieren und mit der Umgebung verschmelzen, haben wir auf diese Weise noch nie versucht. Wir wussten, dass die Figuren bei so einer lebhaften Landschaft mit allem in Verbindung stehen mussten. Dies ist eine Welt zum Anfassen und wir haben sie konsequent umgesetzt.“

Dafür arbeitete das Animationsteam eng mit den Figurendesignern, Modellierern, Riggern und Simulationskünstlern zusammen. Sie leisteten alle ihren Beitrag zu der nötigen emotionalen Tiefe und Bandbreite der Figuren, die die mitreißende Story erst zum Leben erwecken.

Character Rigging und Modeling Supervisor Bill Sheffler und sein Team schufen zehn Haupt- und 20 Nebenrollen sowie über 100 weitere Figuren (die für Massenszenen duplizierbar waren). Sheffler sagt: „Jemand wie Merida unterliegt tausenden Bedienungselementen und komplizierten inversen Bewegungsmechanismen (Konfigurationen, die es den Animatoren erlauben, Bewegungen, etwa von einer Hand oder einem Arm, mittels komplexer Mathematik zu kontrollieren), wie es sie vorher noch nicht gab. Auch der Gesichtsaufbau ist natürlich sehr komplex und wurde mittels einer intern entwickelten Software gemeistert. Unser Job wurde dadurch zwar ungleich schwieriger, erlaubte den Animatoren aber, nie dagewesene subtile Darstellungen zu erzeugen.“

„Die mimischen Feinheiten bei Merida und ihrer Mutter stellten die Animatoren vor eine besondere Herausforderung“, erklärt Hunter. „Denn sie sind so feinfühlig und zart, dass die geringste Kopfbewegung in die falsche Richtung alles über den Haufen hätte werfen können. Es war unglaublich schwierig, die Charaktere bis ins kleinste Detail wie gewünscht und erforderlich aussehen zu lassen.“

„Neben aller Action ist MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS sehr emotional“, ergänzt Barillaro. „Und das soll natürlich rüberkommen. Bei Pixar lautet die Devise: Wenn es noch nicht exakt ist, machen wir’s noch einmal – und dieses Prinzip finde ich großartig. Wir haben einen unheimlichen Ehrgeiz, es richtig zu machen, und wir tüfteln so lange herum, bis wir von dem Ergebnis restlos überzeugt sind. Das hört sich einfach an, ist aber verdammt schwer umzusetzen.“

„Wir lassen uns natürlich von den Regisseuren und den Sprechern inspirieren“, so Barillaro weiter, „aber letztlich spielen die Animatoren ihre Figuren. Wir nehmen uns per Video auf und karikieren unsere Bewegungen. Am besten funktioniert es, wenn man etwas von sich selbst einbringt und mit den anderen Elementen kombiniert.“

Außerdem stellte es sich als unheimlich schwierig heraus, einen schottischen Akzent zu animieren. Pixar ließ sich dafür von einem Linguisten beraten. Hunter erinnert sich: „Es war Wahnsinn. Wir mussten genau darauf achten, wo sich der Ton bildet und wie sich die Lippen formen. Entsteht ein Laut tief im Rachen oder weiter vorn? Ist es ein Kehlkopflaut oder wird er mit der Zungenspitze gebildet? Und immer, wenn wir dachten, wir liegen richtig, dann sagte Mark, ‚Nein, nein – er kommt mehr aus dem Mundwinkel‘, und wir mussten ihn erneut anpassen.“

Um die frechen Drillinge zu animieren, ließen sich die Animatoren einfach von ihren eigenen Kindern inspirieren. Henry, der sechsjährige Sohn des leitenden Animators David DeVan, bekam im Studio völlige Narrenfreiheit, damit man seine Bewegungen beobachten konnte. „Er rannte durch dass Atrium und begann, überall heraufzuklettern“, sagt Hunter. „Sofort erkannten wir, was wir vorher alles falsch gemacht hatten. Es war geradezu eine Offenbarung, solch einem energiegeladenen Kind zuzusehen – wie viel Spaß hätte es ihm wohl bereitet, brav auf einem Stuhl zu sitzen?“

„Mark wollte, dass wir jede einzelne Sequenz des Films von einem persönlichen Standpunkt aus betrachten“, fügt Barillaro an. „Für Szenen mit Merida und Elinor forderte er uns beispielsweise auf, an unsere eigene Mutter oder Tochter oder einen Teenager aus unserem Bekanntenkreis zu denken, damit wir die Dynamik auf der Leinwand besser erfassen konnten, und uns in Merida oder Elinor hineinzuversetzen, um ihre Gefühle zu verstehen. Unsere Aufgabe war, dafür zu sorgen, dass sich das Publikum mit beiden gleichermaßen identifizieren kann.“

Andere Animatoren waren auf die Animation des dämonischen Bären Mordu und von Meridas majestätischem Pferd Angus spezialisiert. Andrews nannte sie gern „Bear Lords“ oder „Horse Lords“. Der leitende Animator Kureha Yokoo, der sein halbes Leben auf Pferderücken verbracht hat, engagierte mit Kevin O’Hara und Jessica Sances zwei weitere leidenschaftliche Reiter, um die wichtigsten Pferdeszenen zu erarbeiten. Dovi Anderson, Animator mit schottischen Wurzeln, und Jean-Claude Tran waren zwei der „Bear Lords“.

Das Animationsteam von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS war erstmals in der Lage, bereits während des Animationsprozesses mit speziellen Programmen die Haare und die Kleidung zu simulieren – eine absolute Premiere. Sie konnten so bereits bei der Animation berücksichtigen, wie Haare, Stoff oder Fell sich durch die Bewegungen der Figuren verändern, und nicht erst im Nachhinein. Dadurch wirken die Performances viel besser und geschlossener.

„Die Animation des Haares war ein regelrechter Balanceakt zwischen physikalischen Naturgesetzen und künstlerischen Notwendigkeiten. Einerseits sollte es sich so natürlich wie möglich verhalten, andererseits musste es unseren ästhetischen Vorstellungen entsprechen und mit gewissen anschaulichen Posen der Performance dienen“, erklärt Barillaro. „Zuerst ermittelten wir, wie sich das Haar physikalisch korrekt bewegen würde, und dann kam der schwierige Part: Wir mussten entscheiden, wann wir die Realität verbiegen, damit es besser aussieht. Die Animatoren mussten die Haar- und Körperbewegungen sehr aufmerksam und umsichtig aufeinander abstimmen.“

Die Bekleidung der Figuren in MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS stellte die Filmemacher vor eine große Herausforderung. Schließlich mussten sie nicht nur den Kleidungsstil, sondern auch die damals vorherrschende stoffliche Qualität und Machart der Gewänder im mittelalterlichen Schottland wiedergeben. „Boo aus DIE MONSTER AG („Monsters, Inc.“, 2001) trägt ein T-Shirt und Leggins“, sagt Katherine Sarafian, die Produzentin von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS. „Und die Mutter in TOY STORY 2 (1999) trägt eng anliegende Hosen. Mehr konnten wir damals nicht darstellen. König Fergus hat dagegen acht verschiedene Schichten übereinander an – Kettenhemd, Körperpanzer, die vielen Stoffbahnen seines Kilts, einen Gürtel, ein Futteral für sein Schwert und einen Umhang aus Bärenfell. Merida wiederum sollte in ihrem Kleid reiten und auch mit dem Bogen schießen können. Das alles musste am Computer so programmiert werden, dass die Bewegungen der einzelnen Schichten absolut echt aussehen und die Kleidungsstücke realistisch aufeinander reagieren. Wir haben es geschafft, dank neuester Technik, neuer Software und unglaublicher Animationskünstler.“

Das Kostüm-Design eines Animationsfilms unterscheidet sich überraschenderweise kaum von dem eines Realspielfilms. Jeder Look beginnt mit einer Reihe von Skizzen, die die Story unterstreichen – die Persönlichkeit einer Figur, ihr sozialer Status, ihre Rolle innerhalb einer Szene und andere Details müssen berücksichtigt werden, wenn man das perfekte Kleidungsstück entwickeln möchte. König Fergus ist ein Krieger, der bei einem Bärenkampf ein Bein verlor und mit dem wilden Tier nun noch eine Rechnung offen hat – Kettenhemd, Körperpanzer und Pelzumhang stehen ihm also nicht bloß ausgezeichnet, sie passen zu seinem Charakter. Die Kleidung hilft, seine Persönlichkeit zu unterstreichen.

Dazu Sarafian: „Bei MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS war die Kleidung besonders wichtig, weil sie die Charaktere noch mehr als sonst definieren und ein gewisses Schottland-Feeling schafften. Die Gewänder sollten dabei Schicht für Schicht authentisch wirken und die Schroffheit des Landes reflektieren.“

Colin Thompson, verantwortlich für die Schattierungen der Figuren, und Tia Kratter, die als Shading Art Director die Kolorierung und die Texturen betreute, waren federführend bei der Gestaltung und Beschaffenheit der Gewänder. Kratter und Produktionsdesigner Steve Pilcher recherchierten unendlich lange, um genau herauszufinden, wie Kleidung und Stoffmuster damals aussahen. Thompsons Team schneiderte den Figuren dann die gewünschten Gewänder auf den Leib.

Kratter sagt: „Während unserer Recherche-Reise nach Schottland fiel uns auf, wie reichhaltig und vielschichtig dort alles war. Wenn man eine Hand ins Moos steckte, sank sie tiefer und tiefer. Diese Idee der verschiedenen Schichten in der Natur, wie etwa bei den bewachsenen Steinen und Bäumen, haben wir auch bei dem Look der Figuren übernommen. Nehmen wir zum Beispiel Fergus, seine Kleidung besteht aus unglaublich vielen Stoffschichten, die in Material, Beschaffenheit und Design völlig unterschiedlich sind, darunter viele Leder- und Textilarten.“

„In Bezug auf die Stoffe ist uns bei MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS etwas gelungen, was es so vorher noch nie gab“, sagt Thompson. „Philip Child (Character Shading und Paint Artist) erfand ein neues Programm, mit dem sich Kleidungsstücke in Längen- und Breitengrade aufschlüsseln lassen, wie bei einem Globus. Das ermöglichte uns, Linien in- und umeinander herum zu weben, was uns quasi zu digitalen Textildesignern oder Schneidern machte. Per Computer konnten wir aus Tias Designs Oberflächen erstellen, wie Sackleinen oder Hahnentritt- und Fischgrätenmuster. Den Filmemachern war es immens wichtig, dass die Stoffe echt aussehen mit all ihrer Derbheit, ihren Knötchen und anderen Unebenheiten.“

„Wir haben festgestellt, dass es sehr einfach ist, am Computer teure Stoffe wie Seide darzustellen, aber unglaublich schwer, grobe Gewebe wie Sackleinen zu simulieren“, ergänzt Thompson.

Für die majestätische Robe von Königin Elinor experimentierte Tia Kratter mit verschiedenen Stoffen und Ornamenten. „Der Stoff ihres Kleides besteht aus feingewebter, zarter Seide, die trotzdem unglaublich robust und stark ist – so wie Elinor“, sagt Kratter. „Ich bemalte die Seide mit metallischen Farben – in solchen Momenten liebe ich meinen Job am meisten – und klebte Blattgoldstückchen darauf, wodurch ihre kontrollierte und organisierte Persönlichkeit etwas Glamouröses bekommt.“

Anschließend landen Kratters Kreationen bei den Shading Artists, die herausfinden müssen, wie sich die Designs am Computer realistisch darstellen lassen. Nachdem das Simulation Department die Kleidungsstücke den Figuren angepasst hat, kommen ihre Farben und Texturen hinzu. Damit das fertige Produkt in Aussehen und Bewegung dem in der Realität gleicht, muss für die Animation eine Simulation programmiert werden, die die Struktur des ausgewählten Materials und die Beschaffenheit der Textilien berechnet, so Claudia Chung.

Aber das sei gar nicht einfach, sagt Chung. „Kilts sind in der Simulation besonders schwierig, weil sie aus unzählige Male gefalteten Stoffbahnen bestehen. So etwas haben wir in diesem Ausmaß vorher noch nie gemacht. Die vielen verschiedenen Stoffschichten eines Kilts funktionieren im Computer nicht gut zusammen. Sie beginnen zu flimmern und ineinander zu verlaufen.“

„König Fergus war von allen Figuren, die wir jemals gestaltet haben, am allerschwierigsten“, so Chung. „Davor waren die drei bis vier Kleidungsschichten bei den Schürzen und Outfits der Köche in RATATOUILLE (2007) das Höchste der Gefühle. Das Design von Fergus‘ Kilt hat wirklich sehr viel Arbeit gekostet, damit es echt aussieht.“

Die Filmemacher riefen sogar regelmäßige „Kilt-Fridays“ ins Leben, an denen diverse Teammitglieder inklusive des Regisseurs Mark Andrews in Schottenröcken zur Arbeit erschienen. Das half ihnen einerseits dabei, das nötige Schottland-Feeling zu entwickeln, aber vor allem diente dieses Procedere andererseits dazu, Schottenröcke in Bewegung auf Video aufzunehmen und ihren Faltenwurf zu analysieren. „Ich besitze vier Kilts“, sagt Andrews, der diesem Kleidungsstück schon lange vor MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS verfallen war. „Einen ganz traditionellen und zwei herkömmliche kürzere, die man bei der Arbeit oder auch zu formellen Anlässen tragen kann. Dann besitze ich noch einen Sport-Kilt für Highland Games – eigentlich habe ich für fast jede Gelegenheit einen Schottenrock.“

Für jeden der drei Clans gestaltete Kratter originale Tartans (das sind die individuellen Karomuster der Kilts). „Wir wollten nicht einfach bestehende schottische Familientartans reproduzieren und haben deshalb unsere eigenen Designs erfunden“, sagt sie. „Zuerst überlegten wir, welche Farben zu welchen Figuren passen würden. Bei Meridas Familie entschieden wir uns für blaue und dunkelviolette Farbtöne. Weil Lord Dingwall etwas durchgeknallt ist, haben wir bei ihm eine etwas exzentrischere Farbgebung benutzt. Bei den Macintoshs dominiert die Farbe Rot, weil sie feurig sind. Zu den MacGuffins passten Braun- und Orangetöne am besten. Die verschiedenen Farben, Garn- und Stoffstärken ließen wir durch ein Programm laufen, das uns die unterschiedlichsten Kombinationsmöglichkeiten zusammenstellte.“

Laut Kratter besteht das Tartan-Muster der DunBrochs aus gedämpften Farben, die die schroffe schottische Natur reflektieren. Das Muster ist farblich weder besonders auffällig noch strahlend, sondern wirkt sehr organisch und natürlich. Das Art Department verwendete weniger gesättigte Farbtöne, weil sie besser zu den damals üblichen Färbemöglichkeiten passen. Ähnlich wie Schottland selbst setzt sich das Tartan-Muster der DunBrochs gegen das Ozeanblau der Nordsee ab. Das dunkle Scharlachrot ist eine Verbeugung vor der eigenen Familiengeschichte und dem Blutvergießen der Clans untereinander. Das Dunkelgrün symbolisiert die Liebe zu den königlichen Highlands. Das Marineblau und die klaren Abgrenzungen repräsentieren die Verbundenheit der Clans mit dem Königreich der DunBrochs. Und das dezente Grau steht für die Seele und Stärke des schottischen Volkes.

Fast zufällig haben die Designer für den DunBroch-Clan tatsächlich ein einzigartiges Tartan-Muster geschaffen. „Als das Art Department uns dieses auf die königliche Familie zugeschnittene Tartan-Design gab, stellten wir fest, dass es technisch unmöglich gewesen wäre, das Muster auf die traditionelle Weise zu weben“, sagt Thompson. „Wir fanden einen Weg, der es uns erlaubte, einen Stoff digital zu weben, indem wir allen Fäden, die in einer Richtung verliefen, eine bestimmte Farbsequenz gaben, und denen, die in die andere Richtung verliefen, eine korrespondierende. Für den DunBroch-Tartan mussten wir ziemlich tricksen, um das Mischgarn noch farbiger zu gestalten, damit das gewünschte Design auch wirklich echt aussieht.“

Regisseur Mark Andrews ist überzeugt davon, dass die Authentizität des Films das Publikum noch mehr in den Film hineinziehen wird. „MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS ist sehr reichhaltig gestaltet, nahezu greifbar“, sagt er. „Man möchte die Hand ausstrecken sowie alles berühren und fühlen, von den Roben und Kilts bis zu Meridas roter Lockenpracht. Dadurch entsteht dieses besondere warmherzige Gefühl, das beim Zuschauer eine ganz persönliche Verbindung zum Film herstellt.“

Regisseurin Brenda Chapman stellte sich Merida nicht nur von vornherein als eigensinnig, stur und temperamentvoll vor, ihr war auch immer klar, dass der Wildfang eine ebenso unbändige Mähne auf dem Kopf haben musste. „Meridas wilde, rote Locken sind untrennbar mit ihrer Persönlichkeit verbunden“, sagt Chapman. „Sie repräsentieren, was und wie sie ist. Ihre Mutter möchte das Haar ihrer Tochter ständig bändigen, aber Merida liebt es so wild, wie es ist.“

Die Regisseurin ergänzt: „Während meiner Karriere habe ich so oft gesehen, wie die wunderschönen Locken vieler Figuren letztendlich geglättet wurden, um den Arbeitsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen. Aber ich hatte auch wirklich keinen Schimmer, welchen Alptraum ich in Gang setzen würde, als ich sagte, ‚Nein, sie muss lockige Haare haben‘. Zum Glück hat das technische Team bei Pixar die Flinte nie ins Korn geworfen und unsere Wünsche exakt umgesetzt.“

Die technischen Leiter Bill Wise und Steve May sowie ihr Team haben durch ihre jahrelange Arbeit an dem Problem quasi selbst Heldenmut bewiesen. Sie schrieben neue Simulationsprogramme, probierten vieles im Trial-and-Error-Verfahren aus und arbeiteten sehr eng mit den Animatoren und anderen Departments zusammen.

„Es ist schon ziemlich schwer, Haar überhaupt zu simulieren“, gibt Wise zu. „Aber Locken sind noch schwieriger. Beispielsweise war das größte Simulationsproblem bei der Arbeit an DIE UNGLAUBLICHEN – THE INCREDIBLES („The Incredibles“, 2004) die Gestaltung von Violets langen, glatten Haaren. Zu dieser Zeit hatte noch niemand in der Computeranimation so etwas probiert, aber wir haben es geschafft. Als ich mit MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS begann, dachte ich, dass ein Simulationsprogramm niemals Locken in den Griff kriegen und gleichzeitig das Haarvolumen beibehalten könnte. Die Regisseure wollten, dass Meridas Locken sich möglichst realistisch bewegen und aufeinander reagieren, ohne ihr Gesamtvolumen zu verlieren. Schließlich sollten die Haare nicht plötzlich wie Sprungfedern aussehen. Sie sollten sich dehnen können und dabei ihr Volumen behalten. Es nützte also nichts: Wir mussten ein völlig neues Haarsimulationsprogramm schreiben.“

Simulation Supervisor Claudia Chung überwachte neben der Darstellung der Kleider und Stoffe des Films auch die Haar- und Fellsimulationen und stellte sicher, dass sich die Haare oder Felle jeder Figur in Einklang mit den Performances der Animatoren befanden.

Claudia Chung weiß, dass Locken, im Gegensatz zu glattem Haar, Volumen haben müssen, damit sie richtig zur Geltung kommen – und dass es verdammt schwer ist, dieses Volumen am Computer herzustellen. „Simulation basiert auf den physikalischen Grundsätzen – wir müssen also die Schwerkraft und andere Gesetze der Physik genau kennen“, sagt sie. „Wir haben zunächst nicht verstanden, warum Locken sich so bewegen, wie sie sich bewegen. Deshalb ließen wir bei Pixar von unserem exzellenten Forscher-Team Meridas Haare als Modell herstellen, um es herauszufinden.“

„Einer der Animations-Künstler entschied, dass Locken sich so ähnlich bewegen müssten wie ein Telefonkabel, wenn man es durch die Luft schwingt“, sagt Chung weiter. „Auf diesem Prinzip ist Meridas Haar-Modell aufgebaut, allerdings zeigte sich auch, dass Physik nicht alles ist. Die Bewegungen sahen nämlich trotzdem nicht natürlich aus. Das Animationsteam wollte C-Kurven und S-Kurven, die mit einer fließenden Bewegung reagieren, wenn Merida den Kopf herumwirft. Wir kamen schließlich zu dem Schluss, dass Meridas Haar eine viel geringere Schwerkraft haben musste als der Rest ihres Körpers.“

„Merida ist also nicht nur eine sehr begabte Bogenschützin und eine absolut furchtlose Kletterkünstlerin, sondern ihr Haar hebelt auch noch die physikalischen Gesetze aus“, so Chung. „Ihre dicht beieinander liegenden Locken widerstehen in gewisser Weise der Schwerkraft.“

„Die Gestaltung von Meridas Lockenkopf ist eine großartige Leistung“, fügt Chung hinzu. „Auch wenn ich erst dachte, dass das Art Department mit Meridas Haarpracht – bestehend aus verschieden dicken, eng und lose gedrehten Locken und Wellen – etwas übertrieben hat. Aber ein Freund von mir ist ebenfalls mit gewaltigen Locken gesegnet und ich kann bestätigen, dass es Haar wie Meridas auch in Wirklichkeit gibt.“

Neueste Technik zur Haarsimulation wurde auch für das Fell des dämonischen Bären Mordu verwendet. Teilweise war das Bärenfell über 30 cm lang und erforderte einen speziellen Groomer, der die Bewegungen steuerte.

Chung weiter: „Das Simulationsteam von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS hat mich wirklich am meisten begeistert. Es hat ein beispielloses künstlerisches Niveau erreicht. In der Vergangenheit kam die Simulation bei Pixar immer erst an zweiter Stelle nach der Animation. Doch hier ist sie absolut gleichrangig und Teil der Schauspielerei sowie des Gesamtkunstwerks. Die technischen Künstler des Films sind begeistert von dieser kreativen und technischen Gemeinschaftserfahrung. Bei MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS spielen wir endlich auch einmal eine größere Rolle, und das ist einfach klasse. Der Film ist auch hinsichtlich der Simulationsleistungen ein echter Meilenstein – denn Simulationen kommen in fast 90 Prozent des Films vor.“

Produktion: Design und Special Effects

Das mystische Setting und die magische Story von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS verlangten förmlich nach Pixars handwerklicher und künstlerischer Perfektion. Bei den Sets und der Software, der Kamera, den Special Effects und nicht zuletzt dem Licht haben die Filmemacher – mal wieder, muss man schon sagen – das Unmögliche möglich gemacht.

Das Pixar-Team, das unter Leitung von Derek Williams für die Sets des Films zuständig war, sorgte mit alten Burgen und Ruinen, Steinkreisen, Wäldern und Vegetation für den idealen Hintergrund der farbenprächtigen Geschichte von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS und vor allem für die nötige Authentizität sowie viel schottisches Flair.

„Dabei stellte es sich für das Set Department als größte Aufgabe heraus, die Wälder und ihre Umgebung ganz natürlich, organisch und lebendig aussehen zu lassen“, sagt Williams. „Für diesen Film schufen wir sieben verschiedene Wälder und ‚bepflanzten‘ sie mit Ebereschen, Birken und schottischen Kiefern. Berücksichtigt man die unterschiedlichen Sorten dieser Arten, kommen wir etwa auf rund 40 Baumsorten. Bei der Animation des Waldes sind wir folgendermaßen vorgegangen: Ganz zu Anfang verschafften wir uns einen groben Überblick darüber, wo was platziert werden soll. Nachdem das Staging Team alles abgefilmt hatte, begannen wir, innerhalb des Bildausschnitts die Elemente hin- und herzuschieben, bis die Bildkomposition perfekt war. Dann ergänzten wir das Bild um die Vegetation – am Computer generierte Gräser, Moose, Flechten, Farne und Heidekraut, die für die nötige Komplexität sorgten. Innerhalb des Departments befand sich ein wahres Genie-Trio, bestehend aus Inigo Quilez, Andy Whittock und Jamie Hecker, die das unglaublich komplex gestaltete und betörend schöne Moos erschufen.“

Zusätzlich zu Moos und Bäumen recherchierten Williams und sein Team auch intensiv, welche Stein- und Felsarten in Schottland vorkommen und welche Waffenarten in der damaligen Zeit verwendet wurden. Schwerter, Schilde, Äxte, Bögen, Pfeile und andere Waffenarten wurden für die Schlachtszenen des Films erschaffen.

Dazu Williams: „Dieser Film hat so einen großen Gestaltungsspielraum, dass es für uns eigentlich ziemlich leicht war, uns im Vergleich zu unseren früheren Filmen noch zu steigern und selbst zu übertreffen. Die Sets waren viel größer; die Natur spielte beim Modeling und Shading eine viel größere Rolle. Eine unserer Lieblingsszenen spielt in einer unterirdischen Ruine. Dort ist es sehr dunkel und bedrohlich und es kommt alles vor, was uns beim Modeling, Shading und Dressing Spaß macht.“

Die Pixar Animation Studios sind bekannt dafür, technisch und künstlerisch gern in großen Dimensionen zu denken. Dank der bahnbrechenden neuen Software PRESTO Animation System, die eigens für MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS entwickelt wurde, konnte man bei Pixar noch kühner träumen. „Wir haben eine neue Technik entwickelt, die zukünftige Probleme beim Filmemachen bereits heute lösen kann – unsere alte Software war ausgereizt“, wie Gordon Cameron erläutert, der Global Technology Supervisor des Films und einer der führenden Mitarbeiter der Pixar Global Technology Group.

„MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS ist der erste Film, bei dem wir das neue, urheberrechtlich geschützte Animationssystem verwendet haben“, sagt Supervising Technical Director Steve May. „Mit dem System können wir noch komplexere Animationen bewältigen als bislang. Beispielsweise ist es sehr schwer, viele Figuren gleichzeitig zu kontrollieren, die miteinander verbunden sind und voneinander abhängen. Es gibt eine Szene, in der Merida auf ihrem treuen Hengst Angus reitet, während sie an einem Teppich näht und auch noch die Drillinge bei sich hat. Die Animation dieser ganzen Figuren hängt also voneinander ab – wenn sich eine bewegt, beeinflusst dies die anderen, aber wie sie voneinander abhängen, ändert sich auch noch ständig während der Szene. Die Verbindungen sind also dynamisch, und um es den Animatoren so einfach wie möglich zu machen, war dringend neue Animationstechnologie erforderlich.“

Supervising Technical Director Bill Wise ergänzt: „Einer der Hauptgründe für die neue Software waren die Szenen mit dem Bären und dem Pferd. Das sind große, schwere und muskulöse Tiere und wir wollten Simulation mit Artikulation verbinden, um auch unterschwellige Bewegungen zu zeigen – etwa wie Muskeln und Körper vibrieren, wenn sie belastet werden. Der Zuschauer soll das Gewicht und die Masse dieser Tiere spüren können, was übrigens sehr schön zu sehen ist, wenn Angus galoppiert – seine Brust und die Muskeln bewegen sich mit jedem Schritt. Dank PRESTO hatten wir eine viel größere Kontrolle über diese Dinge. Gerade bei diesem Film haben wir dadurch die Simulation in die Animation viel besser integrieren können. Das ist ein großer Durchbruch.“

Seit Pixar mit TOY STORY den ersten abendfüllenden computeranimierten Film 1995 in die Kinos gebracht hat, hat sich die Kinematografie in der Computeranimation um Lichtjahre weiterentwickelt. In MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS setzen die Directors of Photography – Rob Anderson (Kamera) und Danielle Feinberg (Licht) – mit gewagten und aufregenden Kamerafahrten sowie ausgefeiltem Licht einmal mehr neue Maßstäbe.

„Wir haben, was die Kamera angeht, eine ganz einfache Philosophie: Sie muss immer der Story dienen“, sagt Anderson. „Bei emotionalen, stillen Momenten, in denen sich die Figuren nicht so recht aufeinander einlassen wollen, helfen wir nach, indem wir sie ein bisschen näher zusammenbringen. In einer meiner Lieblingsszenen ist Merida sauer auf ihre Mutter und reitet in den Wald. Erst zeigen wir mit einem Establishing Shot, wie sie das Schloss verlässt, und dann die atemberaubende Landschaft. Merida ist wütend und das Pferd galoppiert. Es sieht aus, als hätten wir die Kamera auf ein fahrendes Auto montiert und rasten nun mit dem Pferd in den Wald. Dann fällt Merida vom Pferd und landet mitten in einem mysteriösen Steinkreis, und das alles in dieser anmutigen, eleganten Kamerabewegung, die sich in Wirklichkeit so gar nicht durchführen ließe: Die Kamera schwingt ganz herum, um den Steinkreis in seiner ganzen Pracht zu zeigen. Merida wird durch diesen wirklich sehr schönen Übergang in dieser neuen Umgebung verortet.“

Ebenso begeistert ist Anderson von der Szene, in der Merida die Felswand an den Fire Falls hinaufklettert. „Es beginnt damit, dass sie auf der Klippe steht und ein Symbol in ihren Bogen schnitzt, als plötzlich über ihr ein Adler schreit und seine Kreise zieht. Wir sehen Merida aus der Vogelperspektive und dann folgt eine Überblende auf Merida, wie sie in der Felswand hängt. Das war eine sehr anspruchsvolle Einstellung, denn wir wollten mit dem Adler weiter nach oben steigen und Merida trotzdem am unteren Bildrand behalten. Die Kamera ahmt den Flug des Adlers nach – es ist eine sehr gefühlvolle Bewegung – und Merida wird von der Sonne und dem Wasserfall im Hintergrund perfekt eingerahmt.“

„Die Zusammenarbeit mit Mark (Andrews) war großartig“, ergänzt Anderson. „Wenn er einen Raum betritt, fühlen sich alle automatisch sehr wohl. Außerdem hat er einen scharfen Verstand, er kennt seinen Film genau und weiß, welche Gefühle er mit der Kamera auslösen möchte. Wir bieten ihm immer so viele verschiedene Optionen wie möglich. Wir nehmen zuerst das Storyboard als Wegweiser und lassen ihm dann verschiedene Auswahlmöglichkeiten, um ein und dieselbe Situation zu bebildern, mal konservativer und mal aggressiver.“

Director of Photography Danielle Feinberg hat sich bereits bei WALL•E – DER LETZTE RÄUMT DIE ERDE AUF („Wall-E“, 2008) um das Licht gekümmert und sagt, das sei ein himmelweiter Unterschied zu MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS gewesen. „Dieser Film war befreiend und erschreckend zugleich. WALL•E – DER LETZTE RÄUMT DIE ERDE AUF sollte mehr wie eine Doku wirken und MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS befindet sich am ganz anderen Ende des Spektrums. Roboter lassen sich sehr einfach ausleuchten, bei Menschen ist es unglaublich schwierig. Wenn eine Einstellung in unserem Department eintrifft, sieht in ihr noch alles grau aus, weil es nur einfaches, weißes Licht gibt. Animationsaufnahmen bestehen aus diesem Licht. Alles ist eintönig, man kann keine Stimmung, kein Wetter und keine Tageszeit erkennen. Aber dann kommen wir ins Spiel. Wenn wir die Einstellung beleuchten, entsteht dieser magische Moment, der einen plötzlich in eine ganz andere Welt katapultiert.“

„Die Figuren sind aus Fleisch und Blut“, so Feinberg weiter. „Man lernt sie richtig kennen, sobald man mit der Beleuchtung beginnt. Jede hat ihre Besonderheiten. Merida hat wunderschöne rote Locken und wir haben sehr lange gebraucht, um sie so auszuleuchten, dass sie toll aussieht. Wir mussten das Führungslicht auf ihre Wangen verlagern oder es dimmen, um zu vermeiden, dass ihr Gesicht maskenhaft wirkt. Auch die Beleuchtung ihres Pferdes war kompliziert, weil Angus pechschwarz ist, aber weiße Fesseln und eine weiße Nase hat. Dreht man das Licht auf, kann das bei ihm sehr bizarr aussehen. Wir verwendeten schließlich einen Wet Specular, das ist eine verschwommene Reflexion, um seine Konturen zu betonen.“

Bei den Szenen in der großen Halle von Schloss DunBroch mussten sich Feinberg und ihr Team ganz besonders anstrengen: Schließlich werden dort riesige Menschenmengen von Hunderten von Kerzen, Fackeln und Kronleuchtern erhellt. Da jede einzelne Kerze ein Licht brauchte, war die Lichtsetzung unglaublich komplex. Außerdem trug das Team mit seiner Arbeit erheblich zur mysteriösen Atmosphäre des altertümlichen Schottlands bei. „Die Beleuchtung betreffend, ist eine unserer Lieblingsszenen die, in der Merida und Angus im Steinkreis landen“, sagt Feinberg. „An diesem magischen Ort begegnet sie den Irrlichtern und die Szene öffnet sich, man sieht den gewaltigen Himmel mit seinen dunklen Wolken. Alles, was vor Merida liegt, ist buchstäblich düster und unbekannt, und alles in Richtung Schloss wirkt hell und sicher. Fügt man dann noch die bläulich flackernden Irrlichter hinzu, ergibt das eine ziemlich coole Szene.“

Auch in MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS gibt es wieder eine Menge aufregender und innovativer Visual Effects zu bestaunen, durch die Meridas magisches Abenteuer eine noch tiefere Dimension erhält. Nebel, Feuer, Irrlichter und ein reißender Fluss sind nur einige der Herausforderungen, denen sich das Effekt-Team stellen musste.

Effects Supervisor David MacCarthy sagt, die meisten Effekte des Films seien für die Gestaltung der Natur benötigt worden. „Schließlich machten das Klamme und Feuchte, der Wind und andere Naturgewalten Schottland erst richtig lebendig.“

Zu den wichtigsten Visual Effects gehören die Irrlichter, die schottischen Volksmärchen entstammen. Das sind kleine Lichterscheinungen, die vermutlich durch Sumpfgase entstehen und damals viele Neugierige in die Sümpfe lockten, wo die Unglückseligen häufig versanken. „Für Mark (Andrews) sind die Irrlichter gleichbedeutend mit Landelichtern, die den Figuren einen besonderen Weg weisen“, so MacCarthy weiter. „Außerdem sind sie die ersten Charaktere bei Pixar, die reine Special Effects sind. Das Feuer ist lediglich ein visueller Fingerzeig und kein handelndes Element.“

Laut MacCarthy nahmen die Fünkchen das Effekt-Team ein Jahr in Anspruch, bevor sie wirklich perfekt aussahen. „Die Irrlichter bestehen aus einem Kern, der ihren Charakter darstellt. Diesen Kern füllen wir mit einem geräuschvollen Gas. Äußerlich bestehen die Irrlichter aus zwei Ebenen. Die primäre Silhouette ist flammenartig, etwa wie bei einer Kerze. Doch bei Bewegungen folgt diese Flamme nicht der Schwerkraft, sondern es sieht eher aus, als wäre sie unter Wasser. Sie flackert bläulich und wabert wie Plasma herum. Ihr Flüstern klingt wie Wind, der durch Laub streicht, und sie ist quallenartig. Die Irrlichter wabern ununterbrochen vor und zurück, rauf und runter, und zwar sehr träge und ätherisch.“

An einem wilden Fluss kommt es zum entscheidenden Wendepunkt in der Beziehung zwischen Merida und ihrer Mutter. „Wir wollten einen Fluss zeigen, den man sofort in Schottland verorten würde“, sagt MacCarthy. „In ihm schwimmen Lachse und er hat einen Gletscherablauf, der sich in mehrere Wasserfälle teilt, die rund 9 m breit und 2,5 m hoch sind.“

Supervising Technical Director Steve May fügt an: „Die Flussszene macht besonders deutlich, wie perfekt sich Haar, Kleidung und Wasser mit neuester Technik animieren lassen. Um das Wasser zu animieren, haben wir neue Software entwickelt, die den Flusslauf als Ganzes darstellen konnte, mit der wir aber auch eine unglaubliche Detailfülle simulieren konnten, wie Strudel, Wirbel und kleine Wasserspritzer.“

„Diese Szene dürfte die komplexeste physikalische Simulation in der Geschichte der Computeranimation sein“, sagt MacCarthy. „Dafür mussten alle Teams (Art, Sets, Effects und Software) eng und hart zusammenarbeiten.“

Nebel, Rauch und andere atmosphärische Effekte entstanden in Zusammenarbeit zwischen Effects und Light Department. „Nebel ist eine seltsame Angelegenheit“, so MacCarthy. „Wenn er sich zielgerichtet verhält, kümmert sich das Effects Department darum, wie etwa in der Szene, in der man den Steinkreis zum ersten Mal sieht und sich der Nebel deshalb auf eine ganz bestimmte Weise verziehen musste.“

Feinberg weiter: „Weil Schottland so nebelig ist, sieht man viele Silhouetten weit im Hintergrund. Und das ist ein wunderbarer, theatralischer Effekt, der die Ausleuchtung der Figuren bestimmt. Nebel gibt dem Film etwas Magisches, Geheimnisvolles – man fragt sich, was da draußen im Wald alles sein könnte?“

Produktion: Die Musik

Der schwungvolle und bewegende Score des Films zeigt die Begeisterung und Leidenschaft des Oscar®-nominierten schottischen Komponisten Patrick Doyle für seine Heimat. Doyle ist erst der vierte Komponist überhaupt, der einen Originalscore für einen Pixar-Film geschrieben hat. Damit befindet er sich in der illustren Gesellschaft von Randy Newman, Thomas Newman und Michael Giacchino.

„Ich war schon immer ein großer Fan von Animationsfilmen“, sagt Doyle. „Der erste Film, den ich ganz allein in der großen Stadt Glasgow gesehen habe, war Disneys FANTASIA („Fantasia“, 1940) im berühmten Cosma Cinema. Und ich habe keinen Pixar-Film verpasst. Es war mir nicht nur eine Ehre, an MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS mitarbeiten zu dürfen. Als schottischer Komponist fühlte ich mich diesem Projekt natürlich auch ganz besonders verbunden.“

Doyle fühlte sich sofort in seine Heimat versetzt. Er sagt: „Das Besondere an MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS sind die Detailfreude, Liebe und Sorgfalt, die in das Schottland des Films eingeflossen sind. Sie haben die Landschaft, die alten Gemäuer und das einzigartige Klima genauestens eingefangen. Die Geschichte besitzt darüber hinaus die mythische Qualität der großen keltischen Legenden.“

Für den Score benutzte der Komponist eine ganze Reihe traditioneller schottischer Instrumente, darunter Dudelsack, Geige, Harfe, Flöte und Bodhran. Um der Filmmusik trotzdem einen zeitgemäßen und frischen Klang zu geben, kamen noch elektronische Sounds, elektronisch verstärktes Hackbrett und Zimbeln hinzu. Andrews sagt: „Wir wollten es mit dem schottischen Sound auch nicht übertreiben und ständig Dudelsäcke erklingen lassen. Jetzt hat der Score genau die richtige Mischung aus Erhabenheit und erstaunlicher Intimität, die zu einer Fantasy-Geschichte aus dem keltischen Schottland passt.“

„Ich habe viel klassische schottische Tanzrhythmen verwendet, wie Reels, Jigs und Strathspeys, weil sie ausgezeichnet zu der Handlung passen und zusätzlich noch authentisch klingen“, sagt Doyle. Besonders viel Spaß hat es mir gebracht, gemeinsam mit meinem Sohn Patrick Neil das gälische Klagelied ‚Noble Maiden Fair‘ zu komponieren, das im Film so wunderschön von Emma Thompson und Peigi Barker gesungen wird.“

Doyle bestand darauf, dass alle traditionellen Instrumente auch von schottischen Musikern gespielt werden. „Ich wusste, dass nur sie ein tief verwurzeltes keltisches Verständnis für die schottische Folklore mitbringen würden. Sie haben sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen und sind mit ihrem superbem Spiel aus tiefster Seele über sich hinausgewachsen.“

Für den Score selbst ließ sich Doyle ganz von dem Film inspirieren, von seinen Performances, der Story, dem Handlungsverlauf und der visuellen Schönheit. „Es war wichtig, dass der Score die Durchsetzungskraft von Merida und Elinor widerspiegelt und ihre Charaktere nicht sentimentalisiert“, sagt er. „Die altertümliche Geschichte des Landes mit seinen Legenden und Mythen verlangt geradezu nach eindringlichen, ätherischen und dunklen Farben, die mit klangvollen Harmonien kombiniert werden müssen.“

Doyle sagt weiter: „Mark und Katherine gaben mir so viel Kompositionsspielraum und künstlerische Freiheit, dass ich meine ganze musikalische Erfahrung als Filmkomponist und meine schottischen Wurzeln entfalten konnte. Diese Offenheit gibt einem Künstler die Möglichkeit, zu experimentieren und etwas zu riskieren; ich hatte den zeitlichen Luxus, völlig entspannt Dinge auszuprobieren und mit Ideen spielen zu können, was sehr befriedigend ist und mich zu Höchstleistungen angespornt hat. Diese Arbeitsatmosphäre, die ganz auf John Lasseter zurückgeht, macht Pixars Filme so einzigartig.“

Neben dem Score zählen auch zwei neue Songs, gesungen von der renommierten schottisch-gälischen Sängerin Julie Fowlis, zu den musikalischen Highlights. „Touch the Sky“ (Musik: Alex Mandel von Pixar, Texte: Regisseur Mark Andrews, Alex Mandel) begleitet Merida auf ihrem befreienden und aufregenden Ritt durch den Wald, mit dem sie dem verhassten Schlossleben entflieht. Der Song „Into the Open Air“ (Musik und Text: Alex Mandel) untermalt später im Film einen besonderen Moment zwischen Mutter und Tochter.

Beide Songs wurden bei Pixar geschrieben und sollten eigentlich nur vorübergehend verwendet werden. „Wir arbeiten sehr gern mit hauseigenen Künstlern zusammen“, sagt Produzentin Katherine Sarafian. „Sie arbeiten direkt neben unserem Storyteam, kennen die Geschichte in- und auswendig und können mit dem Regisseur zusammen die Bedeutung eines Songs wunderbar herausarbeiten. Wir waren ganz entzückt, dass Alex Mandels Songs letztlich exakt das waren, was wir für den Film noch brauchten.“

Sarafian weiter: „Beide Songs werden von Julie Fowlis gesungen. Ihre Singstimme ist so schön, klar, direkt und ehrlich, dass sie phantastisch zu Merida passt.“

„Es war großartig, gerade diese Songs für den Soundtrack von MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS aufzunehmen, weil sie die quirlige Titelheldin repräsentieren“, sagt Fowlis. „Es hat mir viel Spaß gebracht, mit meinem Gesang quasi auch noch einen kleinen schauspielerischen Beitrag zu leisten, um mit den Songs Meridas Persönlichkeit und ihre Gefühle auszudrücken.“

„Learn Me Right“ ist ein Originalsong, der von Birdy gesungen wird, einer jungen Künstlerin, die mit ihrem selbstbetitelten Album in Großbritannien und Europa bereits Gold- bzw. Platinstatus erreicht hat. Unterstützt wird sie dabei von der Grammy®-nominierten britischen Folkrock-Band Mumford & Sons, die den Track auch geschrieben, arrangiert und produziert hat.

Andrews sagt, er möge die Energie, mit der Mumford & Sons den Film bereichern. „Sie wollten das Temperament unserer Heldin musikalisch herauskehren und wandten sich deshalb an die junge Sängerin Birdy. Das Resultat ist ein dynamischer, poetischer Song, der die Moral der Geschichte auf den Punkt bringt: ‚Wir werden zu denen, die wir sein sollen, und das ist gut so‘ – der Song ist wunderschön und energetisch.“

Sarafian ergänzt: „‚Learn Me Right‘ ist ein ganz erstaunlicher Song. Jedes Mal, wenn ich ihn höre, berührt er mich. Mumford & Sons haben etwas geschaffen, das dem Höhepunkt des Films wirklich gerecht wird sowie die Gefühle zwischen Mutter und Tochter und die Lektion, die beide gelernt haben, unterstreicht. Mumford & Sons transportieren den Augenblick der Wahrheit, den wir vermitteln wollten, und heben den Film mit ihrem Song am Ende noch einmal auf ein ganz neues Level.“

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