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Heute erstmals im TV: „Polizeiruf 110“-Star übertrifft sich in berührendem Drama selbst (Kritik)

Heute erstmals im TV: „Polizeiruf 110“-Star übertrifft sich in berührendem Drama selbst (Kritik)
© ARD Degeto / MDR / Florida Film / Thomas Leidig

Die meisten von uns kennen ihn als ruppigen „Polizeiruf 110“-Kommissar Sascha Bukow, doch Charly Hübner konnte schon immer mehr als „nur“ den Bösen Buben mit Schmackes den Fisch vom Brötchen nehmen. Am Freitag ist er einmal mehr in einer improvisierten Landpartie von Jan Georg Schütte zu sehen und beweist eindrucksvoll, warum er seit Jahren dessen Idealbesetzung ist.

Rau, aber im Kern auf eine ganz eigene Art einfühlsam prügelte sich Charly Hübner zwölf Jahre lang durch den Rostocker „Polizeiruf 110“ an der Seite seiner kongenialen Partnerin Anneke Kim Sarnau. Wenn sich überhaupt jemand als Erbe des legendären Horst Schimanski bezeichnen könnte, dann die 1972 in Neustrelitz geborene Naturgewalt, die freilich schon immer mehr auf dem Kasten hatte als unvergleichlich ambivalent durch die Hansestadt zu stampfen. Bestes Beispiel für seine nicht nachzuahmende Authentizität, die in ihren stärksten Momenten bisweilen an Manfred Krug erinnert, ist seine langjährige Zusammenarbeit mit Schauspieler Jan Georg Schütte, der als Regisseur die Kunst des improvisierten TV-Films in ungeahnte Sphären trieb.

Während ähnlich gelagerte Projekte wie der vermaledeite Ludwigshafener „Tatort: Babbeldasch“ zum Fremdschämen animieren, hat Jan Georg Schütte seine Ensembles an der langen Leine stets zu Höchstleitungen animiert, ob nun im Nachwende-Drama „Für immer Sommer 90“ oder in der Miniserie „Das Fest der Liebe“. Mittendrin statt nur dabei war immer Charly Hübner, der in der neusten gemeinsamen Produktion „Micha denkt groß“ alle Erwartungen übertrifft. Ausgestrahlt wird der mit Jördis Triebel, Peter Kurth und Jan Georg Schütte selbst herausragend besetzte Film am Freitag, den 1. November 2024 um 20:15 Uhr in der ARD, jederzeit im Stream steht er euch in der Mediathek der ARD zur Verfügung. Einen ersten Eindruck könnt ihr euch im Trailer verschaffen.

90 Minuten sind in diesem Fall fast zu wenig

Am Ende wirkt der neuste Film von Jan Georg Schütte trotz seiner ehrenwerten Botschaft ein wenig überhastet, besonders das viel zu schnell zwischen absoluter Endzeitstimmung und zartem Hoffnungsschimmer wechselnde Finale legt nahe, dass eine deutlich längere Laufzeit dem Stoff über einen gescheiterten Emporkömmling, der sich in seiner alten Heimat ein letztes Luftschloss baut, besser getan hätte als die Zwänge eines 90-Minüters am Freitagabend in der ARD. Dann aber ist da das herausragende Ensemble, das in dieser zwischen Tragikomödie und Drama pendelnden Produktion völlig entfesselt aufspielen darf, allen voran Charly Hübner, der sich in seine Rolle wirft, als würde er gerade auf einer der bedeutendsten Bühnen der Welt stehen.

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Letztlich ist es ihm und seinem Regisseur zu verdanken, der darüber hinaus auch mal wieder unter Beweis stellen darf, welch großartiger Schauspieler er selbst ist, dass die Geschichte um eine zerrüttete Dorfgemeinschaft in unsicheren, von Corona und Umweltkatastrophen geprägten Zeiten dann doch ein ganz großer Wurf geworden ist. Davon bitte mehr. Und gerne länger als über 90 Minuten.

Wie gut ihr euch mit dem  „Polizeiruf 110“ auskennt, erfahrt ihr im Quiz.

„Polizeiruf 110“-Quiz: Wie gut kennst du die ARD-Krimiserie?

 

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