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Millions: Noch weiter aus den Fugen gerät eines Tages das komplizierte Leben der Brüder Anthony und Damian: Als sich Damian im Reihenhausgarten, gleich neben dem Bahngleis, aus Umzugskartons eine Burg baut, fällt ihm nämlich ein Sack voller Geld vor die Füße. Die Beute aus einem Raubüberfall ist ein Geschenk des Himmels, glaubt der tiefreligiöse Damian. Anthony hingegen hält das Geld für einen mysteriösen Schatz. Egal...

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Handlung und Hintergrund

In einer Zeit weit entfernt der unseren, wenn England Ja zum Euro sagt und die letzte Stunde der königlichen Währung geschlagen hat, fällt eine Reisetasche randvoll mit Pfundnoten vom vorbeirasenden Zug geradewegs den Brüdern Damian und Anthony Cunningham (Alex Etel und Lewis McGibbon) vor die Füße. Die aufgeweckten Knaben beschließen, den unverhofften Reichtum so schnell wie möglich unter bedürftige Leute zu bringen. Der Gauner, dem die Beute durch die Lappen ging, hat jedoch andere Pläne.

Trainspotting„-Regisseur Danny Boyle und Michael Winterbottoms Stammautor Frank Cottrell Boyce zeichnen verantwortlich für das moderne Märchen mit spektakulären Darstellerleistungen.

In einer fernen Zeit, in der in Großbritannien der Euro eingeführt wird. Kurz vor dem Währungswechsel fällt dem achtjährigen Halbwaisen Damian eine Tasche voll Geld in den Schoß. Er glaubt an ein Geschenk des Himmels, während sein zehnjähriger Bruder Anthony einen Schatz vermutet, der schnell ausgegeben werden sollte, bevor der rechtmäßige Eigentümer ihn entdeckt.

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Eines Tages gerät das reichlich komplizierte Leben der Brüder Anthony und Damian noch weiter aus den Fugen. Als sich Damian im Reihenhaus-Garten, gleich neben dem Bahngleis, aus Umzugskartons eine Burg baut, fällt ihm nämlich ein Sack voll Geld vor die Füße. Die Beute aus einem Raubüberfall ist ein Geschenk des Himmels, glaubt der tief religiöse Damian. Anthony hingegen hält das Geld für einen mysteriösen Schatz. Egal, jetzt muss es gewechselt oder ausgegeben werden, auch wenn die echten Besitzer da anderer Meinung sind.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Danny Boyle
Produzent
  • François Ivernel,
  • Cameron McCracken,
  • Duncan Reid,
  • David M. Thompson,
  • Andrew Hauptman,
  • Graham Broadbent,
  • Damian Jones
Darsteller
  • Alex Etel,
  • Lewis McGibbon,
  • James Nesbitt,
  • Daisy Donovan,
  • Christopher Fulford,
  • Pearce Quigley,
  • Jane Hogarth,
  • Alun Armstrong,
  • Enzo Cilenti,
  • Nasser Memarzia,
  • Kathryn Pogson,
  • Harry Kirkham,
  • Cornelius Macarthy,
  • Kolade Agboke,
  • Leslie Phillips,
  • James Quinn,
  • Mark Chatterton,
  • Toby Walton,
  • Gunnar Winbergh,
  • Christian Pedersen,
  • Philippa Howarth,
  • Billy Hyland,
  • John Nugent,
  • Steve Garti,
  • Alice Grice
Drehbuch
  • Frank Cottrell Boyce
Musik
  • John Murphy
Kamera
  • Anthony Dod Mantle
Schnitt
  • Chris Gill
Casting
  • Gail Stevens,
  • Beverley Keogh

Kritikerrezensionen

    1. Regisseur Danny Bolye („Trainspotting“, „The Beach“) weiß noch immer zu überraschen. Nach der schmuddelig direkten Zombie-Apokalypse „28 Days Later“ hat er eine volle Kehrtwende gemacht und präsentiert eine so verschrobene wie herzergreifende Tragikkomödie, die – wenn auch bei uns als Sommerfilm startend – einer der wohl feinsten Weihnachtsfilme der letzten und künftigen Jahre ist. Anfangs wähnt man sich noch in einem Film Tim Burtons: zu einer Musik, die sehr an Danny Elfman gemahnt, fügt sich mit Stop-Motion und ähnlichen Tricks das neue Haus der Familie Cunningham zusammen. Doch gottlob verzichtet Boyle den Rest des Films auf solchen Schabernack und weiß sein visuelles Talent besser, sprich dezenter und zugleich effektiver zu nutzen. So wenn die Kamera, Wände überwindend in die einzelnen Zimmer gleitet, um Damien, Anthony und Vater Ronnie beim nächtlichen Zusammenraufen zuzuschauen.

      Neben der sensiblen und zugleich aberwitzigen Regie beeindruckt noch mehr, wie es Doyle und seinem Autoren Frank Cottrell Boyce geglückt ist, aus dem facettenreichen Geschehen eine komplette Geschichte zu schneidern. Die konkrete Thematik der (noch fiktiven) britischen Euro-Einführung fügt sich erstaunlich gut mit der Coming-of-Age Problematik der beiden mutterlosen Brüder; Damiens Wunsch, Gutes zu tun mit den Begegnungen diverser Märtyrer. Und Vaters neue Liebe kommt ebenso dezent daher wie der angenehm klein gehaltene Part des Verbrechers, der seine Beute wiederhaben will.

      All das gibt auch deshalb ein Stück, weil Doyle die Teile „Millions“ mit trocken-leichtem Humor zu verkleben versteht. Das rückt den Film neben seinem Sozialmilieu in die Nähe anderer britischer Erfolgsfilme wie „The Full Monty“. Wenn Damien mit Hilfe Sankt Nikolaus’ Geld armen, weil ohne Spülmaschine und Mikrowelle lebenden Mormonen in den Briefschlitz stopft oder der Heilige Petrus (herrlich: Alun Armstrong) ihm anhand der Sache mit den Broten und Fischen darzulegen versucht, dass Wunder mitunter etwas (allzu)menschliches sind – und trotzdem Wunder bleiben, erinnert das an die durchgeknallte Komik Monty Pythons, aber auch an den naiven Ernst von Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“.

      Dass Geld nicht alles ist, weiß Damien schon am Anfang: etwas zum Drankuscheln, aber auch etwas, dass ganz schnell wieder weg ist. Wie Schokolade. Wie schwer es hingegen ist, damit wirklich etwas Gutes zu tun, wie flüchtig derlei Werte überhaupt sind, lernt er erst. Aber immerhin weiß er zuletzt: es ist seine Geschichte. Weshalb die Familie zum Schluss mit einer Pappkartonrakete nach Afrika fliegt um mit einer Pumpe und kostbarem Wasser die Menschen dort glücklich zu machen. Dass der Film nicht spätestens hier zum kitschigen Rührstück wird, überhaupt leichtfüßig die kleinen Plotlöcher und schmalzgefüllten Fettnäpfchen umtanzt, das verdankt man auch dem Umstand, dass konsequent aus Damiens Perspektive erzählt wird. Der sommersprossige Alex Etel verkörpert die Hauptfigur mit der richtigen stoischen Beharrlichkeit, einer, die ans Herz geht. Und auch wenn er und sein Bruder vor allem über altkluge, pointierte Dialoge (Anthony; „What did you bring a thousand pounds to school for? Can't you see that's suspicious?” – Damien: „It's not suspicious, it's unusual.”) für Lacher sorgen: nicht ein einziges Mal gerät “Millions” in Versuchung, sich über sie lustig zu machen.

      Wenn zuletzt Damien in der Weihnachtsnacht nach all den Heiligen endlich auch seine tote Mutter erscheint, hat sich „Millions“ die zwei, drei Tränen in den Augenwinkeln der Zuschauer redlich verdient.

      Fazit: Danny Boyles gelingt mit seinem neuesten Film eine irrwitzige wie berührende Coming-of-Age-Geschichte – nicht zuletzt dank souveräner (Jugend)Darsteller und britisch-absurdem Humor.
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