FBW-Pressetext:
Der Animationsfilm erzählt die Geschichte von Mina, die in ihrem Traum auf die sogenannten „Traumzauberer“ trifft und beschließt, mit deren Hilfe ihrer unausstehlichen Stiefschwester einen Denkzettel zu verpassen. Ein Film für die ganze Familie, dessen Füllhorn an Ideen dank einem ausgefeilten Drehbuch und einer fantasievollen Animation die Welt der Träume sichtbar macht.
Die dänische Produktion überzeugt durch ihre einfallsreiche Idee, die Welt der Träume „hinter den Kulissen“ zu beleuchten. Konsequent bewegt sich der Film von Regisseur Kim Hagen Jensen auf Augenhöhe mit der kindlichen Protagonistin und erzählt sehr authentisch, einfühlsam und intelligent von ihren Problemen und Gedanken. Die Spannung wird kindgerecht aufbereitet und immer wieder von humorvollen Sequenzen und Figuren (ganz vorne dabei: die pfiffigen Traumzauberer, die mit ihren Konstruktionsfehlern für witzige Momente sorgen) aufgelockert. Die Geschichte vermittelt sich auf verschiedenen Ebenen und nimmt seine Zielgruppe ernst. Dass eine ganz aktuelle Lebensrealität abgebildet wird, zeigt sich auch in der gelungenen Darstellung einer typischen Patchworkfamilie, in der jede Figur ernstgenommen wird. Dass selbst die auf den ersten Blick garstige Stiefschwester eine verletzliche Seite hat und auch Mina Fehler macht, unterstreicht die positive Botschaft, dass man mit Verständnis, Toleranz und dem Willen zu Kompromissen immer einen gemeinsamen Weg finden kann. Mina ist eine anpackende Heldin und eine positive Mädchenfigur, die nicht in Untätigkeit verharrt, sondern die Dinge selbst in die Hand nimmt. Die fantasievolle Animation kann mit Hollywoodproduktionen mithalten und das Drehbuch verknüpft geschickt die einzelnen Handlungsfäden. Langeweile kommt in den 81 Minuten Lauflänge so nie auf, und auch für begleitende Erwachsene finden sich viele bezaubernde Momente zum Staunen und Lachen.
Zum Inhalt: Mina ist nicht glücklich, als die Verlobte ihres Vaters zusammen mit ihrer Tochter Jenny einzieht. Denn Jenny, die den ganzen Tag am Handy hängt, ist unausstehlich und sorgt dafür, dass sich Mina im eigenen Zuhause nicht mehr wohlfühlt. Als Mina in ihrem Traum herausfindet, wie Träume eigentlich gemacht werden, fasst sie einen Plan: Sie will die Träume von Jenny manipulieren, um ihr so einen Denkzettel zu verpassen. Doch leider läuft nicht alles nach Plan.
FBW-Jury-Begründung:
Mit MINA UND DIE TRAUMZAUBERER gelingt den dänischen Filmschaffenden um Kim Hagen Jensen und Søren Grinderslev Hansen ein herausragender Familienfilm, der auf verschiedenen Ebenen zu überzeugen versteht. Da ist zunächst die wunderbar funktionierende Grundidee, dass die Träume der Figuren tagtäglich im Traumland auf eigens errichteten Bühnen für jeden individuell aufgeführt werden. Diese Idee einer buchstäblichen Traumfabrik, mit der äußerst geschickt auf die Illusionsmaschine Film als solche Bezug genommen wird, ist von Drehbuch und Regie sehr einfallsreich und mit großer Detailfreude ausgearbeitet. Die äußerst vielschichtige Erzählweise bietet aber weit mehr als diese Grundidee: Motive wie Herausforderungen durch Patchwork-Familien, das Verarbeiten von Traumata, die Beeinflussung von Sozialen Medien sowie Werte wie Toleranz und Versöhnung als moralische Ebenen sind auf erstaunlich organische Art und Weise in die Handlung eingearbeitet. Nicht nur diese Themensetzungen lassen den Film - im Gegensatz zu manch anderem Produkt des klassischen „Family Entertainments“ - frisch und modern erscheinen, sondern auch seine Figuren. Insbesondere die weibliche Haupt- und Identifikationsfigur zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Folgen negativer Erfahrungen mit eigenem Handeln begegnet und so als eigenständiger und starker Charakter wahrgenommen wird.
Die gewisse inhaltliche Komplexität des Films muss gar nicht in Gänze erfasst werden, weil die verschiedenen Ebenen auch unabhängig voneinander funktionieren. Und so stellt sich eindeutig als eine Stärke des Films heraus, dass Gestaltung, Erzählung und Figuren jede Altersstufe gleichermaßen intelligent zu unterhalten versteht. Ein hohes Maß an Spannung, ein nach anfänglicher Gemütlichkeit deutlich anziehendes Erzähltempo, atmosphärisch wirkende Orchestermusik sowie die durchweg überzeugende Animation komplettieren den Eindruck von MINA UND DIE TRAUMZAUBERER als nicht nur besonders wertvollen, sondern auch besonders empfehlenswerten Kinderanimationsfilm.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
Mina lebt mit ihrem Vater auf dem Land ein ruhiges Leben, welches sie so liebt, wie es ist. Doch dann tritt eine große Veränderung ein, der Vater, der vor vielen Jahren von der Mutter verlassen wurde, findet eine neue Freundin, die kurz darauf mit ihrer Tochter Jenny bei ihnen einzieht. Jenny, deren größter Wunsch es ist, Influencerin zu werden, macht Mina und ihrem Vater das Leben schwer. Mina verliert fast die Nerven, jedoch findet sie Zuflucht in ihren Träumen. Sie entdeckt eine geheime Welt hinter ihren Träumen, wo die Träume nur Theaterkulissen sind. Dort versucht sie, Jennys Meinung zu verändern, in dem sie ihre Träume manipuliert. Doch dies gerät außer Kontrolle… Wir geben dem fantasievollen Kinderanimationsfilm 4 Sterne, da er durch die spannende Handlungsidee von zwei sehr unterschiedlichen Welten überzeugt. So wird die problembehaftete, reale Ebene durch eine wundersame, kindliche Traumwelt unterbrochen. Die magische Stimmung des Films wird durch die kinderfreundliche und farbenfrohe Gestaltungsart und die gute Animation aufgebaut. Uns hat zum Beispiel gefallen, dass man an der Animation einer Figur auf die Persönlichkeit schließen kann. Die schweren Themen, die angesprochen werden, sind auf kinderfreundliche Art dargestellt und so für junge Zuschauer verständlich. Die teilweise sehr klischeehaften Charaktere passen gut in diese Art von Film. Die präsente Musik unterstützt die Handlung und die Aussage des Films. Die bekannte Influencerin Julia Beautix hat uns als deutsche Synchronstimme von Jenny nicht überzeugt, obwohl die Besetzung zweifelsohne thematisch passend ist. Wir empfehlen den bunten und spannenden Kinderanimationsfilm von 6-11 Jahren, da er die jungen Zuschauer in eine etwas gruselige aber auch magische Traumwelt versetzt.
bunt: 4 Sterne
fantasievoll: 4 Sterne
spannend: 3,5 Sterne
berührend: 3,5 Sterne
zart: 4 Sterne
Gesamtbewertung: 4 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)