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Corona-Hilfe und „Mina und die Traumzauberer“: Gespräch mit Product Managerin Nina-Marleen Scherfer

Corona-Hilfe und „Mina und die Traumzauberer“: Gespräch mit Product Managerin Nina-Marleen Scherfer
© privat / Splendid

Die Filmwelt steht aufgrund von Corona vor großen Herausforderungen. Wie der Verleih splendid film damit umgeht, was die Kino-Branche jetzt braucht und welchen Erfolg der Animationsfilm „Mina und die Traumzauberer“ feiert, haben wir mit Product Managerin Theatrical & Home Entertainment Nina-Marleen Scherfer besprochen.

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splendid film ist ja bereits Anfang Juni mit „Mina und die Traumzauberer“ für die Kino-Wiedereröffnung an den Start gegangen. Wie haben Sie die ersten Wochen seit der allmählichen Öffnung erlebt?

Wir haben für „Mina und die Traumzauberer“ trotz der völlig unsicheren Marktsituation und seiner Entwicklung ein sehr unkonventionelles Vorgehen gewählt, für das wir aber seitens der Kinos und unseres Vertriebspartners eine sehr gute Unterstützung erhalten haben. Und auch wenn der Beginn noch sehr zaghaft war, so konnten mit Start am 4. Juni und auch schon bei den Vorstarts tagtäglich Besucherzahlen erfasst werden, was uns in unserer Strategie bestätigt hat. Besonders überrascht haben uns die zahlreichen Previews in den Autokinos im April & Mai, mit denen wir bereits fünfstellige Besucherzahlen erreichen konnten. Das hat natürlich unserer Mina sehr geholfen, um schon einmal Bekanntheit zu erlangen.

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Der Shutdown des öffentlichen Lebens durch das Coronavirus hat auch die Filmwelt stark getroffen. Was braucht es jetzt, damit sich die Kino-Branche wieder fangen und zu alter Stärke zurückkehren kann?

Die Lage in der internationalen Filmwelt ist sehr angespannt und die weiteren Entwicklungen sehr unsicher, besonders im relevanten Markt der USA. Für uns zeigt sich in diesen Zeiten ganz klar, wie massiv die Abhängigkeit des deutschen Kinomarktes von den Major-Studios mittlerweile ist und wie wichtig es auch für die Zukunft sein wird, für einen gesunden unabhängigen Markt zu sorgen, um auch eine Content-Absicherung für schwierige Zeiten zu gewährleisten. Sei es durch lokales Produkt oder aber auch eingekaufter Ware aus dem Ausland. Hier wird sich splendid film auch künftig weiterhin positionieren, mit ausgewählten Projekten auch im Kino. Dass es nämlich dennoch funktionieren kann, auch mit Corona und Abstandsregelungen, zeigen Ergebnisse wie z.B. im französischen Markt oder auch das Startergebnis von „Peninsula“ in Südkorea, wo der Film am Startwochenende sagenhafte 2 Millionen Besucher in die Kinos lockte. Wir sind bei splendid film sehr froh, dass wir uns nach „Train to Busan“ auch diesen Film von denselben Machern für Deutschland sichern konnten.

Das Staatsministerium für Kultur und Medien hat u.a. an einem Hilfsprogramm für Filmschaffende, Verleihe und Kinos mitgewirkt. Fühlen Sie sich von der Bundesregierung in der Corona-Krise gut unterstützt oder bedarf es mehr staatliche Maßnahmen, um die Schäden einzudämmen?

Splendid hat außer den Möglichkeiten der Kurzarbeit keine staatlichen Hilfen in Anspruch genommen. Wir mussten uns durch kurzfristige Maßnahmen der Kostensenkung und Schonung der Liquidität selbst über die kritische Zeit helfen. Alle staatlichen Hilfsmaßnahmen hätten zu lange gedauert, wenn es diese denn für Verleiher überhaupt gab, um entstehende Lücken zu decken.

Einige Verleihe haben in der Corona-Zeit ihre geplanten Kinostarts als Streaming-Direktveröffentlichungen herausgebracht. Wie stehen Sie zu diesem Vorgehen?

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Bisher hat splendid film sich an die üblichen Fenster gehalten und keine für einen Kinostart vorgesehenen Filme stattdessen sofort im Streaming veröffentlicht. Wir haben aktuell auch nicht geplant, es in Zukunft anders zu machen.

Inzwischen läuft „Mina und die Traumzauberer“ bundesweit in den Kinos, die Anzahl der Kopien stieg zuletzt – wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Ergebnis und der Annahme des Films?

Wir sehen die Entwicklung der Besucherzahlen positiv, seit Beginn der Sommerferien ist ein deutlicher Anstieg zu sehen. Wir sind auf einem guten Weg, die angepassten Erwartungen zu erreichen, und können den Start von „Mina und die Traumzauberer“ in Anbetracht der besonderen Umstände noch als Erfolg sehen. Der Film wurde von Anfang an von den Kinos sehr gut angenommen. Nachdem wir den eigentlichen Termin vom 9. April nach hinten schieben mussten, hatten wir überlegt, an unseren neuen Termin vom 4. Juni nicht bedingungslos festzuhalten. Die Kinos, die schon vorher geöffnet hatten, konnten ihn also schon vorm offiziellen Starttermin zeigen. Wir haben ein sehr positives Feedback dafür bekommen – denn so hatten die Kinos einen attraktiven Neustart und mussten nicht nur auf die Filme zurückgreifen, die schon vor dem Lockdown angelaufen sind. Diese Flexibilität brachte auch einige Herausforderungen mit sich, wir sind aber sehr froh, dass der Gedanke dahinter gut aufgegangen ist. Die anhaltend positive Entwicklung spricht auch für die tolle Qualität des Filmes!

Wie geht es für splendid film weiter? Gibt es bereits neue geplante Filmprojekte? Wie wird die Strategie für die kommenden Monate aussehen?

In heutigen Zeiten ist Flexibilität das Nonplusultra, auch für splendid film. Viele Dinge sind aktuell noch sehr ungewiss, aber natürlich wird splendid film auch künftig an Kinostarts denken, wenn die Projekte es zulassen. Und solche Projekte können sich damals wie heute auch sehr kurzfristig ergeben, wobei schon an künftigen Starts gearbeitet wird. Man kann also durchaus gespannt sein, u.a. auf „Peninsula“, dem südkoreanischen Kinohit von den Machern von „Train to Busan“, der aktuell für einen Kinostart am 8. Oktober geplant ist!

Hier geht es zur offiziellen Website von „Mina und die Traumzauberer“.

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