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Minari: Herausragendes Drama über eine Familie koreanischer Einwanderer und ihren amerikanischen Traum.

„Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“ im Kino

Aktuell sind keine Kinotickets in diesem Ort verfügbar.

Handlung und Hintergrund

Mit der Erfüllung des Amerikanischen Traums vor Augen zieht die vierköpfige Familie von Jacob (Steven Yeun) in den 1980ern von Los Angeles auf eine eigene Farm ins 2500 Kilometer entfernte Arkansas. Mitten im Nirgendwo will Jacob koreanisches Gemüse anbauen und gewinnbringend weiterverkaufen, dafür kaufte er günstig ein Gelände mit 5 Hektar Land. Mit seiner Frau Monica (Yeri Han), den Kindern Anne (Noel Kate Cho) und David (Alan S. Kim) leben sie in einem heruntergekommenen Wohnwagen umgeben von ihrem Hab und Gut, fernab der Zivilisation.

Während sich Monica von Tag zu Tag Sorgen macht, dass der Traum ihres Ehemanns die Familie ins Unglück stürzen könnte und sich sichtlich einsam in Ozark fühlt, schlägt Jacob vor, Monicas Mutter Soonja (Youn Yuh-Jung) von Korea in die USA zu holen. Erst einmal angekommen, soll sie gemeinsam mit dem jungen David in einem Zimmer schlafen. Das Kind ist von dieser Idee alles andere als begeistert, entspricht seine Großmutter nicht einer typischen amerikanischen liebevollen Großmutter, die den ganzen Tag nur Kekse backt. Soonja nimmt kein Blatt vor dem Mund, kann sich jedoch über kurz oder lang mit dem Jungen arrangieren.

Das Schicksal hat jedoch noch weitere Hiobsbotschaften für die Familie bereit. Der selbst freigelegte Brunnen gibt kein Wasser mehr, die Pflanzen drohen einzugehen und Soonja erleidet einen Schlaganfall, der sie bettlägerig werden lässt. Monica stellt ihren Ehemann vor ein Ultimatum: Entweder gibt er seinen Traum endgültig auf, oder sie zieht allein mit den Kindern zurück nach Los Angeles.

„Minari“ – Hintergründe, Besetzung

Die äußerst persönliche Geschichte von Regisseur und Drehbuchautor Lee Isaac Chung entwickelte sich aus Fragmenten seiner eigenen Kindheit auf einer Farm in Arkansas. Mit A24 gewann er ein renommiertes Indie-Produktionsstudio für sein Projekt.

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Die Hauptrollen der koreanischen Familie wurden Koreanische oder Amerikanisch-koreanische Darsteller*innen besetzt. Besonders Steven Yuen kennt man hierzulande aus „The Walking Dead“, zuletzt sah man ihn im koreanischen Drama „Burning“.

„Minari“ – Kinostart, FSK

Die Uraufführung des Familiendramas fand auf dem Sundance Filmfestival 2020 statt, wo „Minari“ sowohl mit dem Publikumspreis als auch mit dem Großen Preis der Jury bedacht wurde. Die Golden Globes 2021 zeichneten „Minari“ für den besten fremdsprachigen Film aus, da mehr als 50 Prozent des Films in koreanischer Sprache gesprochen werden. Bei der Oscar-Verleihung 2021 ist „Minari“ sechs Mal als amerikanische Produktion nominiert, unter anderem für den Besten Film, Beste Regie und Besten Hauptdarsteller. Am Ende erhielt Youn Yuh-Jung die Trophäe als beste Nebendarstellerin.

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Deutsche Zuschauer haben ab dem 15. Juli 2021 die Chance, „Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“ in den deutschen Kinos zu sehen. Das Familiendrama erhielt die FSK-Einschätzung ab 6 Jahren.

Welche Filme und Filmschaffenden am Ende der Oscarverleihung 2021 mit einer Trophäe nach Hause gingen, seht ihr im Video:

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Lee Isaac Chung
Darsteller
  • Steven Yeun,
  • Yeri Han,
  • Youn Yuh-Jung

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Die berührende Geschichte einer starken Familie - liebevoll und aufrichtig erzählt.

      Als Jacob mit seiner koreanisch-amerikanischen Familie nach Arkansas zieht, will er dort als erfolgreicher Farmer sein Glück finden. Doch der Traum vom eigenen Land lässt sich nicht so leicht erfüllen. Unspektakulär und mit sehr viel Empathie erzählt Regisseur Lee Isaac Chung vom dem amerikanischen Traum einer Familie, die in ihrer neuen Heimat Wurzeln schlagen muss.

      Regisseur und Drehbuchautor Lee Isaac Chung erzählt seine Geschichte, die auf autobiografischen Erinnerungen aus den 1980er Jahren beruht, mit viel Einfühlungsvermögen für seine Figuren. Dabei ist es vor allem die multiperspektivische Haltung des Films, die den Zuschauer*innen erlaubt, mit allen Charakteren mitzufühlen. Da ist Vater Jacob, den Steven Yeun mit einer Mischung aus Enthusiasmus, Verbissenheit und einer stoischen Gelassenheit spielt und Mutter Monica (Yeri Han), der man anmerkt, wie unwohl sie sich fühlt, die aber gleichzeitig auch bereit ist, aus Liebe zu Jacob und ihrer Familie vieles zu ertragen. Und da sind die Geschwister David und Anne, die die Farm als großes Abenteuer sehen. Auch wenn David, der an einem Herzfehler leidet, mit seiner aus Korea angereisten Großmutter Soon-ja (herrlich anders: Yuh-Jung Youn) in einem Zimmer leben muss. Soon-ja ist so gar nicht das, was sich David unter einer perfekten Großmutter vorstellt: Sie flucht, sie backt und kocht nicht und verhält sich auch ansonsten nicht wie normale Großmütter. Als Setting von MINARI - WO WIR WURZELN SCHLAGEN funktioniert der Wohntrailer inmitten eines ländlichen Nichts ganz wunderbar. Denn die Kamera von Lachlan Milne findet sowohl großartige Bilder inmitten der puren Wildnis, in die Soon-ja und David ihre Ausflüge machen, um eine aus Korea stammende Pflanze Wurzeln schlagen zu lassen, als auch in den viel zu engen Innenräumen, in denen die Familie ihre kleinen und großen Konflikte austrägt. Manchmal mit Worten, manchmal mit Blicken. Auf eine sehr subtile Art und Weise gelingt es dem Regisseur Lee Isaac Chung, ein authentisches Bild der amerikanischen Gesellschaft zu zeichnen, ohne dabei jemanden bloßzustellen. MINARI erzählt auf anrührende Weise von einer Familie, die ihre Wurzeln in der Fremde suchen muss - und sie letzten Endes bei sich selbst findet.

      FBW-Jury-Begründung:

      „Es wird einfach nur schlimmer“, sagt Monica (auf koreanisch), als sie in dem Mobile Home steht, das von nun an ihr Zuhause sein soll. Sie ist überzeugt, dass sie hier nicht lange bleiben werden, denn ihr Mann habe etwas anderes versprochen, meint sie. Der ist jedoch voller Stolz und Begeisterung über das Stück Land, das nun sein Eigen ist. In ganz Amerika gäbe keine bessere Erde. Hier will er, völlig selbstbestimmt, seinen Lebenstraum erfüllen und einen „großen Garten“ für die Familie bauen. Von einem „kleinen“ war seine Frau ausgegangen. Damit sind in den ersten fünf Minuten die Konfliktlinien gezogen, die den ganzen Film durchziehen werden. Es ist ein Film über „kleine Leute“, noch dazu mit Migrationshintergrund, die hart arbeiten und sich keinen Fehlschlag erlauben dürfen, denn er könnte ihren Ruin bedeuten.

      Jacob ist vollkommen überzeugt von seinem Geschäftsmodell, koreanisches Gemüse nach traditionellen Anbaumethoden für die stetig wachsende Zahl von Immigrant*innen aus der alten Heimat zu produzieren, um damit sich und seiner Familie zu beweisen, dass er es aus eigener Kraft zu Wohlstand bringen kann. Monica wiederrum ist nicht nur voller Sorge über den herzkranken Sohn, sondern hat auch Angst, dass ihr Mann das mühsam Erarbeitete und damit die Zukunft der Familie auf Spiel setzten könnte. Eine nicht unbegründete Sorge, die sich bei jedem Rückschlag, den sie erleiden, steigern wird. Daran kann auch die nachgereist Großmutter Soon-ja nichts ändern, sie kann die Situation aber mit größerer Abgeklärtheit betrachten und schließlich durch den Anbau der titelgebenden „Minari“ nicht nur ein Symbol für den Zustand der Familie kreieren, sondern eine ganz reale Perspektive.

      Autor und Regisseur Lee Isaac Chung, der wie der kleine David in den 1980er Jahren im ländlichen Arkansas ausgewachsen ist, hat sich für diesen Film durch autobiografische Erfahrungen inspirieren lassen. Allerdings erzählt er keinen klassischen Bildungsroman und keine Hollywood-Heldengeschichte, sondern entwirft mit viel Einfühlungsvermögen das multiperspektivische Tableau einer Familie, die - gemäß der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung - nach Glück strebt, aber sehr unterschiedliche Vorstellungen davon hat. Dabei begleitet er jedes Familienmitglied mit der gleichen Empathie, niemand wird bösartig oder unsympathisch gezeigt. Der Enthusiasmus des Vaters wirkt mitreißend, aber die Vorsicht der Mutter und ihre Angst, dass ihrem Mann der Geschäftserfolg wichtiger sein könne als die Familie, sind ebenso gut nachvollziehbar. Sie streiten nicht, weil sie sich nicht mögen, sondern weil ein immenser Druck auf ihnen lastet.

      Dabei steuert die Geschichte nicht auf einen großen Knall hin. Sie ist mit ruhiger Gelassenheit erzählt, wobei auch die kleinen Ereignisse und Beobachtungen am Rande wichtig sind und eine große Intimität erzeugen. Das zeigt sich vor allem im liebevollen Umgang der Eltern mit ihren Kindern. Hinzu kommt ein sanfter Sinn für Humor, der insbesondere in der Interaktion zwischen David und seiner Großmutter entsteht. Sehr schön gezeichnet ist auch das Verhältnis der beiden Geschwister, die die neue Umgebung mit offenen Augen erkunden. Dabei kommt der weiten, grünen Landschaft, die auf den ersten Blick völlig unspektakulär erscheint, aber von Lachlan Milnes Kamera großartig eingefangenen wird, eine wichtige dramaturgische Bedeutung zu - ebenso wie den engen Innenräumen, die die Spannungen eskalieren lassen. Bemerkenswert ist, dass die Konflikte nur im Binnenverhältnis zwischen den Eheleuten stattfinden. Die Familie muss keine Anfeindungen von außen ertragen, sondern wird von ihrem Umfeld - sei es bei der Arbeit oder in der Kirchengemeinde - mit Freundlichkeit und Wohlwollen aufgenommen.

      Aus diesen Elementen gestaltet Regisseur Lee Isaac Chung in seiner ebenso präzisen wie einfühlsamen Inszenierung ein sehr stimmiges Bild des Lebens im ländlichen Amerika zu jener Zeit und zeichnet das innige Porträt einer Familie zwischen den Kulturen, die hier ankommen und Wurzeln schlagen will. Getragen wird die Geschichte von hervorragenden Schauspieler*innen, die die Charaktere glaubwürdig und liebenswert erscheinen lassen, wobei der kleine Darsteller Alan S. Kim als David den emotionalen Mittelpunkt einnimmt, vor allem in der Interaktion mit der großartigen Youn Yuh-jung, die die unkonventionelle Großmutter Soon-ja verkörpert. Unterstützt werden sie von der herausragenden Filmmusik von Emile Mosseri, dessen zurückhaltender Score mit Klavier- und Gitarrenklängen und ätherischem Gesang der Intimität der Geschichte entspricht und nur in wenigen Szenen orchestral auftrumpft. So fügt sich MINARI - WO WIR WURZELN SCHLAGEN ganz unspektakulär und ohne in Sentimentalität abzugleiten zu einem stimmigen und außerordentlich bewegenden Film, der lange nachhallt.

      FBW-Jugend-Filmjury:

      (www.jugend-filmjury.com)

      Von Kalifornien ins Kaff Arkansas. Der „American Dream“ mit einer kleinen Farm müsste hier doch einfach zu erreichen sein. Doch diese Umpflanzung ist für die Familie Yi nur schwer zu meistern. Dies ist der vollkommen neuen Umgebung, den ständigen finanziellen Unsicherheiten und immer häufiger vorkommenden Streitereien zwischen den Eltern geschuldet. Auch die Herzkrankheit des kleinen Sohnes David macht die Situation nicht gerade einfacher. Als dann noch die unkonventionelle Großmutter in dem kleinen Haus auf Rädern auftaucht, droht die Familie langsam auseinanderzubrechen. Dieser Film erzählt davon, wie schwer es ist, die familiären Wurzeln zu pflegen, wenn sie in neuer Erde anwachsen sollen. MINARI ist instinktiv anders und erfrischend - genauso wie sein titelgebendes koreanisches Kraut. Der „American Dream“ wird dem Zuschauer auf authentische Weise nähergebracht, er beschreibt einen universellen Wunsch und verleiht Zuschauern jeden Alters eine Identifikationsmöglichkeit. Der Film fühlt sich nach Leben an. Die Höhen- sowie Tiefpunkte werden harmonisch und unspektakulär erzählt, wodurch auch aufgrund der langsamen Erzählweise eine starke, niemals-schwächer werdende Bindung zu den Charakteren und ihren Eigenschaften entsteht. MINARI fesselt einen von Beginn an, was an der wunderbar aufeinander angepassten Verbindung aus Bildern der blühend-grünen Landschaften liegt und vom Ton mit melancholisch angehauchten Melodien unterstrichen wird. So wird eine sehr angenehme Atmosphäre kreiert. Dies kommt auch zum Vorschein, da die Schauspieler dem Zuschauer jede Handlung und kleine Bewegung wunderbar präsentieren und authentisch wirken lassen. Jede Figur ist verständlich und trägt zur Handlung des Films bei. MINARI ist ein Wohlfühl-Film, welcher einen durch die Familie Liebe und Freude empfinden lässt und es schafft, einen am Ende mit einem hoffnungsvollen Gefühl zu entlassen. Er symbolisiert das, was gerade in dieser Zeit ein wichtiges Ziel ist - niemals aufzugeben, um den Ort zu finden, an dem man Wurzeln schlagen kann. Wir empfehlen diesen Film für Familien mit Kindern ab 11 Jahren.

      ästhetisch: 5 Sterne
      ruhig: 4,5 Sterne
      herzergreifend: 4,5 Sterne
      emotional: 4,5 Sterne
      unkonventionell: 4,5 Sterne

      Gesamtbewertung: 5 Sterne.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Minari - Wo wir Wurzeln schlagen: Herausragendes Drama über eine Familie koreanischer Einwanderer und ihren amerikanischen Traum.

      Herausragendes Drama über eine Familie koreanischer Einwanderer und ihren amerikanischen Traum.

      2020 nahm „Minari“ das Sundance-Festival im Sturm, erhielt den Großen Preis der Jury und den Publikumspreis noch dazu. Anders als andere vormalige Gewinner des wichtigsten Independentfestivals der Welt ist die vierte Regiearbeit des koreanisch-stämmigen Filmemachers Lee Isaac Chung seither nicht verglüht. Wenn überhaupt, leuchtet der Stern des Films jetzt noch heller, er wird mittlerweile als Oscaranwärter in der einen oder anderen Hauptkategorie gehandelt, eine Nominierung als bester Film gilt als gesichert. Zu Recht. Weil Chung mit seinem kleinen Film ein großer Wurf gelungen ist, ein amerikanisches Epos, erzählt als intime Erinnerung. Eine Ode an harte Arbeit und den amerikanischen Boden, an die Liebe zu Familie und das Vertrauen auf eine Zukunft, die mit den eigenen Händen geformt werden soll und doch anders sein wird als erwartet, wie „Früchte des Zorns“ oder „Tage des Himmels“. Aber eben auch ein Tagebuch über das Großwerden in einer Welt, die jeden Tag aufs Neue wieder ein Wunder ist, wenn man sie durch Kinderaugen sieht.

      „Minarii“ - so heißt ein koreanisches Gewürz, dessen außergewöhnliche Eigenschaft es ist, zu gedeihen und Wurzeln zu schlagen, wo immer man es auch anbauen mag - ist so besonders, weil er sich anfühlt, als würde sich das wahre Leben über die sorgfältig komponierten Kinobilder legen.

      Was im Grunde auch der Fall ist: Mit seinem Film verarbeitet Lee Isaac Chung seine eigene Kindheit auf einer Farm im ländlichen Arkansas und lässt diese Memoiren explodieren mit jener Art von Freude und Kummer, wie sie nur Kinder verspüren - es ist eine Entdeckungsreise durch eine dem Zuschauer fremde Welt, die Chung einem erscheinen lässt als hätte man sie schon immer gekannt, angefüllt mit kleinen Momenten und Details und Ausschmückungen, die man förmlich zu greifen glaubt.

      Zu Beginn sieht man die koreanischen Eheleute Jacob und Monica mit ihren beiden Kindern, wie sie Mitte der Achtzigerjahre mit ihrem Auto und einem gemieteten Laster ankommen in den Ozarks, auf einem einsamen Fleckchen Land mit einem heruntergekommenen Wohnwagen. Zehn Jahre haben sie in Kalifornien geschuftet, als „chicken sexer“, haben in einer Fabrik am Fließband festgestellt, ob frisch geschlüpfte Küken männlich oder weiblich sind und haben die unnützen Männchen aussortiert. Jetzt will sich Jacob den Traum erfüllen von einer eigenen Farm mit koreanischem Gemüse und Obst, um den Kindern eine Zukunft in der neuen Heimat Amerika zu sichern. Durch die Augen des kleinen David, ein kränkelnder Junge mit einem schwachen Herzen, erlebt man mit, wie die Spannungen zwischen den Eheleuten in der Einöde so sehr wachsen, dass Jacob sich bereiterklärt, auch Monicas Mutter aus Südkorea in den Familienverband aufzunehmen. Für David eine Katastrophe: Die Dame mit dem schadlosen Schandmaul und den schlechten Manieren riecht nicht nur alt, sondern wird auch noch in Davids Zimmer untergebracht. Wie sich aus ihrer Feindschaft langsam eine liebevolle Freundschaft entwickelt, erzählt Chung mit einer lustvollen Leichtigkeit, während die Fron auf der Farm die Familie immer wieder auf eine harte Probe stellt.

      Was es auch sein mag, das dieser Clan koreanischer Einwanderer mitmacht, um sich seinen ganz eigenen amerikanischen Traum zu erfüllen, als Zuschauer ist man immer in Einklang mit der Geschichte und ihren Figuren, die so zärtlich und liebevoll zu Leben erweckt werden, wie man es sich immer wünschen würde im Kino. Alle Schauspieler sind wundervoll: The Walking Dead-Star Steven Yeun überzeugt mit Tiefgang als Mann, der sich selbst etwas beweisen will; als Großmutter ist die koreanische Filmlegende Youn Yuh-jung eine Wucht; und der kleine Alan S. Kim erobert als David die Herzen der Zuschauer im Sturm. Was für ein wunderbares Kind. Nie fühlt man sich hier manipuliert, nie wirkt die Geschichte bemüht. Einzig ein Brand gegen Ende des Films mag forciert erscheinen - und doch ist das Bild der Familie in den Trümmern seiner Existenz, aus denen etwas Neues entstehen kann, absolut stimmig und essenziell. Weil es ein stimmiger und essenzieller Film ist, im Spannungsfeld zwischen John Ford und François Truffaut und doch immer einzigartig. ts.
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