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Alceste à bicyclette: Serge Tanneur, eine ehemals großer Schauspieler, hat sich aus dem Rampenlicht zurückgezogen. Der Druck wurde ihm einfach zu viel, und so hat er beschlossen, seinen Beruf an den Nagel zu hängen. Die letzten drei Jahre hat er in Abgeschiedenheit auf der Île de Ré verbracht und ist mit dem Fahrrad durch die windige Landschaft gefahren. Da taucht der Schauspiel-Kollege Gauthier Valence auf, dessen Karriere gerade auf...

Handlung und Hintergrund

Der populäre Fernsehstar Gauthier Valence besucht seinen früheren Weggefährten Serge Tanneur, der sich vom Theatergeschäft angeekelt zurückgezogen hat. Auf der winterliche île de Ré will er den Misanthrophen für eine Neuinszenierung von Molières „Der Menschenfeind“ gewinnen. Beide interessieren sich für die Rolle des Alceste. Während sie fünf Tage lang die erste Szene des ersten Akts proben, Radfahren, Spazierengehen und Philosophisches plaudern, offenbaren sie ihr Innerstes, finden in Molières Alexandriner Halt im persönlichen Lebenschaos.

Fernsehstar Gauthier besucht seinen früheren Weggefährten Serge, der sich vom Theatergeschäft angeekelt zurückgezogen hat. Auf der winterlichen Île de Ré will er den Misanthrophen für eine Neuinszenierung von Molières „Der Menschenfeind“ gewinnen. Beide interessieren sich für die Rolle des Alceste. Während sie fünf Tage lang die erste Szene des ersten Akts proben, Radfahren, Spazierengehen und Philosophisches plaudern, offenbaren sie ihr Innerstes, finden in Molières Alexandriner Halt im persönlichen Lebenschaos.

Zwei Schauspieler treffen sich, um in Abgeschiedenheit Molières „Der Menschenfeind“ zu proben. Topbesetzte melancholische Komödie und fulminante Verknüpfung von Molière-Theater und lebendigem Kino.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Philippe Le Guay
Produzent
  • Anne-Dominique Toussaint
Darsteller
  • Fabrice Luchini,
  • Lambert Wilson,
  • Maya Sansa,
  • Camille Japy,
  • Ged Marlon,
  • Stephan Wojtowicz,
  • Annie Mercier,
  • Christine Murillo,
  • Josiane Stoléru,
  • Laurie Bordesoules,
  • Édith Le Merdy
Drehbuch
  • Philippe Le Guay
Musik
  • Jorge Arriagada
Kamera
  • Jean-Claude Larrieu
Schnitt
  • Monica Coleman
Casting
  • Tatiana Vialle
Idee
  • Philippe Le Guay

Kritikerrezensionen

    1. Auf seinen Stammschauspieler Fabrice Luchini zugeschnitten, entwickelte Regisseur Philippe Le Guay mit "Molière auf dem Fahrrad" eine pointierte Tragikomödie über Freundschaft, Liebe, Verrat und gekränkte Eitelkeit. Als Ausgangssituation dient die persönliche Übergabe von Le Guays Skript zu "Nur für Personal" auf der Ile de Ré, wo Luchini in aller Abgeschiedenheit residiert. Als der Regisseur auf dem Fahrrad ein unfreiwilliges Bad im Sumpf nahm und ihn Luchini daraufhin entgegen kam, war die Idee zu einem gemeinsamen Projekt geboren. Als Slapstickeinlage und Running Gag bauten beide diese Anekdote ebenso in das Skript ein wie Luchinis Begeisterung für Molière und dessen Stück "Der Menschenfeind oder Der verliebte Melancholiker".

      Somit kommentieren Molières Verse stets die Handlung, die sich um das Machtspiel der beiden Freunde dreht. Trotz oder aufgrund seines Erfolges mit der Ärzte-Schmonzette "Docteur Morange" fühlt sich Lambert Wilson als populärer Fernsehstar Gauthier Valence zu Höherem berufen. Mit weißem Mantel und souveränem Auftreten will es das TV-Idol allen recht machen, sei es dem Taxifahrer mit kranker Mutter oder einem Pornosternchen, das zum Schauspiel-Beruf strebt. Damit eckt er jedoch überall an. Mit Schal und Dreitagebart verkörpert Luchini seinen Gegenpart, einen Misanthrop im wahrsten Sinne, der die Akteursszene wegen ihrer Eitelkeiten und Heucheleien verabscheut. Teils interpretiert Luchini die Bühnen-Textpassagen in unterschiedlichen Ansätzen. Dabei spiegeln sich die Standpunkte von Menschenfeind Alcese und seinem Freund Philinte im Tauziehen der beiden Kollegen wieder.

      Die Ausgangssituation wirkt reichlich minimalistisch, doch gerade das Zusammenspiel der beiden Stars und die Konflikte um ihre Figuren machen den Reiz des "Theater-im-Film"-Projekts aus. Der malerische Küstendrehort Ile de Ré hilft, den Kammerspiel-Ansatz aufzubrechen. Offenbar waren Luchini und Regisseur La Guay der Ansicht, dieser Ploteinfall reiche nicht aus für einen kompletten Film. Daher reicherten sie den Aufeinanderprall der zwei Individualisten mit manchen Slapstickeinlagen an, die mitunter aufgesetzt und nicht immer komisch wirken. Trotzdem entwickelte sich "Molière auf dem Fahrrad" (im Original eigentlich "Alceste auf dem Fahrrad") zum französischen Kassenerfolg. Trotz aller Qualitäten fiel die humorvolle Geschichte um Rivalitäten, Lüge und Wahrheit nicht ganz so rund aus wie die Vorgänger "Le Coût de la Vie" zum Thema Geld und "Nur für Personal", beides amüsant-hintergründige Ensemblefilme.

      Fazit: Die Tragikomödie "Molière auf dem Fahrrad" glänzt als französisches Schauspielerkino par Excellenze, wobei das Duell zweier Mimen vor einer herben Landschaft mit einigen zu klamaukhaften Momenten angereichert wurde.
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