Molly lebt mit ihrer Monsterfamilie glücklich und zufrieden auf dem Monsterplaneten. Immer gibt es für das neugierige Monstermädchen etwas Neues zu entdecken und zusammen mit ihrem besten Freund Edison könnte Molly den ganzen Tag spielen. Doch in letzter Zeit ist Molly schwer beschäftigt. Sie ist dabei, eine Mütze zu stricken, für ihren kleinen Bruder, der seit mehreren Monaten in Mamis Bauch wohnt und jede Minute in einem Monster-Ei auf die Welt kommt. Doch zum Schlüpfen muss das Ei von den Eltern auf eine weit entfernte Insel gebracht werden. Da kann Molly leider nicht mitkommen. Das ist blöd. Doch Molly Monster wäre nicht Molly Monster, wenn sie sich nicht bald mit Edison auf den Weg machen würde, um der Familie hinterherzureisen. Ein aufregendes Abenteuer beginnt. Vor über 15 Jahren hat der Autor und Künstler Ted Sieger die liebenswerte Figur der kleinen Molly Monster erfunden. Nach einem Kinderbuch folgten Kurzfilme und eine Serie, die auch im deutschen Kinderfernsehen erfolgreich ausgestrahlt wurde. Mit diesem Kinofilm folgt nun das erste Langfilmabenteuer der kleinen Molly, die mit ihrer frech fröhlichen und immer gut gelaunten Art durch ihre bunte Welt marschiert und immer wieder kleine und große Abenteuer bestehen muss. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und machen großen Spaß, wie etwa Onkel Alfredo und Onkel Santiago, die mit ihren lustigen Einfällen so manches Mal für heilloses und sehr unterhaltsames Durcheinander sorgen. Für Kinder ist es besonders schön mitanzusehen, wie unverkrampft und nachvollziehbar hier das Familienleben der Monster-Familie gezeigt wird. Der Umgang miteinander ist locker und liebevoll, ein pädagogischer Zeigefinger wird nie gehoben, doch für die Jüngsten werden immer wieder Alltagssituationen gezeigt, die für ein hohes Identifikationspotenzial sorgen. Der Film selbst ist episodenhaft angelegt und überfordert die kleinen Monster-Fans nicht. Kurze Lieder sorgen für Abwechslungen, Molly selbst wird großartig von der Schauspielerin Sophie Rois gesprochen und ist ein absoluter Sonnenschein, ihr Freund Edison sorgt mit seinem Schweizer Dialekt für viele lustige Momente. TED SIEGERS MOLLY MONSTER ist ein liebevoll gezeichneter und bezaubernd inszenierter Kinderfilm, der schon kleinste Kinogänger monstermäßig glücklich machen wird.
Jurybegründung:
Monster sind die besseren Eltern, denn so glücklich und unbeschwert wie die kleine Molly wird kaum ein menschliches Kind aufwachsen. Und sie lebt in einer fantastischen, bunten Welt, in der es möglich ist, dass ihr Lieblingsspielzeug Edison zugleich ihr bester Freund ist, mit dem sie reden und Abenteuer erleben kann, solange er nur mit dem Schlüssel in seinem Rücken schön aufgezogen ist. Kein Wunder, dass Kinder im Vorschulalter diese kleine Heldin, deren Erfahrungshorizont genau dem ihren entspricht, so lieben. Ted Sieger hat vor 15 Jahren ein erstes Kinderbuch über sie geschrieben und dann einige Kurzfilme sowie eine Serie für das Fernsehen gestaltet. Deren Episoden waren etwa fünf Minuten lang. Mit dem 72 Minuten langen Film ist es den Machern nun gelungen, zugleich einen großen dramaturgischen Bogen zu spannen und die Episodenform, die der Konzentrationsspanne der kleinen Zuschauer entspricht, beizubehalten. Der Film beginnt damit, dass Molly ein Wollmützchen für ihren kleinen Bruder strickt, der im Bauch ihrer Mutter wächst. Aber als Aufklärungsfilm eignet sich MOLLY MONSTER nur bedingt, denn statt das Baby mit einer Geburt zu Welt zu bringen, legt Mami Etna ein Ei, und ein schöner kleiner emanzipatorischer Dreh des Films besteht darin, dass Vater Popocatepetel es ausbrütet. Um es schließlich ausschlüpfen zu lassen, müssen die Eltern zudem noch auf die weit entfernte Eier-Insel reisen. Molly soll zuhause bleiben, wo ihre beiden Onkel Alfredo und Santiago auf sie aufpassen sollen, doch da die Eltern vor lauter Aufregung die Mütze für ihren kleinen Bruder vergessen haben, machen sich Molly und Edison alleine auf die Reise zur Eierinsel. Dabei ist Molly eine selbstbewusste, fröhliche Heldin, mit der sich die jungen Zuschauer gut identifizieren können. Ihre lustigen Abenteuer spiegeln im Grunde Familiensituationen, die den Kindern vertraut sind. So streiten sich etwa zwei Brüder ständig, die zusammen eine Art Seilbahn von Berg zu Berg betreiben. Doch als sie Molly helfen und dabei selber in Schwierigkeiten geraten, halten sie zusammen. Mit seinem langsamen Erzählrhythmus und der klaren, bunten und liebevoll gezeichneten Animation ist MOLLY MONSTER äußerst kindgerecht gestaltet. Es gibt auch ein paar charmant inszenierte Zwischenspiele, in denen Lieder gesungen werden. Und die deutsche Synchronisation ist mit viel Sorgfalt produziert worden. Sophie Rois gibt der Molly mit ihrer Stimme einen frech fröhlichen Grundton und das Aufziehmännchen Edison spricht mit einem komischen Schweizer Akzent. Besser kann man einen Film für die kleinsten Zuschauer kaum machen.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
In dem farbenfrohen Zeichentrickfilm MOLLY MONSTER geht es um die gleichnamige Hauptfigur und ihren Freund Edison, die aufgeregt auf Mollys neues Geschwisterchen warten. Molly hat extra für das Baby eine Mütze gestrickt. Doch die haben die Eltern, die schon auf dem Weg zur Eierinsel sind, vergessen. Also steht fest, dass Molly und Edison ihnen folgen müssen. Eine abenteuerliche Reise beginnt. Wir geben dem Film 4,5 Sterne, weil die Geschichte ruhig und für Jüngere gut verständlich in einzelnen Handlungsabschnitten erzählt ist. Die Figuren sind zwar einfach, aber sehr klar und strukturiert gezeichnet. Die Jugend Filmjury findet die Stimmen zwar anstrengend, denn sie erinnern an kleine Geschwister, aber da sie die Individualität der Charaktere dem Zuschauer überzeugend näher bringen, sind sie besonders passend gewählt. Die lustige Musik strukturiert den Film und das Publikum kann sich dabei entspannen, um sich auf den nächsten Abschnitt zu konzentrieren. Der Film ist schon für die Allerjüngsten zu empfehlen.
Lustig: 3 Sterne
Spannend: 3 Sterne
Fantasievoll: 4 1/2 Sterne
Langsam: 4 Sterne
Farbenfroh: 4 Sterne
Gesamtbewertung: 4 1/2 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)