Der erste Trailer zum Sony-Film „Morbius“ endete mit einer Sensation, die bei MCU-Fans sicherlich ein Fragezeichen auf die Stirn zauberte.
Gehört „Morbius“ tatsächlich zum Marvel Cinematic Universe (MCU)? Diese Frage beschäftigte zahlreiche Fans, nachdem der erste Trailer zum Superheldenfilm, in dem Jared Leto den gleichnamigen Spider-Man-Charakter spielt, veröffentlicht wurde. Das Ende der Vorschau hielt immerhin eine gewaltige Überraschung bereit: Michael Keaton ist zu sehen.
Der spielte wiederum in „Spider-Man: Homecoming“ Adrian Toomes alias Bösewicht Vulture. Wen genau Michael Keaton in „Morbius“ darstellt, ist offiziell noch nicht bekannt. Der Schluss liegt aber natürlich nahe, dass er in dem kommenden Film, der erneut eng mit einer Figur aus den Spider-Man-Comics verwoben ist, wieder Adrian Toomes verkörpert.
Ein weiterer Hinweis, dass „Morbius“ tatsächlich im MCU angesiedelt ist, findet sich ebenfalls im Trailer. In einer kurzen Einstellung ist ein Spider-Man-Poster zu sehen, auf dem das Wort „Mörder“ geschrieben steht. Dies ist sicherlich eine Anspielung an das Ende von „Spider-Man: Far From Home“, wo der Marvel-Held reingelegt und vor der Öffentlichkeit als Massenmörder inszeniert wurde.
Haben Disney und Sony ihre Spider-Man-Partnerschaft ausgebaut?
Um etwas Kontext in die Überraschung zu bringen: Sony baut derzeit ein eigenes Superhelden-Universum auf, das sogenannte Spider-Verse, das sich um Charaktere aus den Spider-Man-Comics dreht. Den Grundstein dafür legte „Venom“, dieses Jahr geht es mit „Morbius“ und „Venom 2“ weiter. Auf der anderen Seite der Marvel-Universen steht das MCU, für das die Marvel Studios beziehungsweise Disney verantwortlich sind.
Bislang standen diese beiden Kinoreihen nicht in einem direkten Zusammenhang, das könnte sich jedoch mit dem neuen Spider-Man-Deal verändert haben, der im vergangenen Jahr für Aufregung sorgte. Der beliebte Marvel-Held gehört Sony, sie stellten ihn dem MCU jedoch seit „The First Avenger: Civil War“ zur Verfügung. Die damals ausgehandelte Vereinbarung lief 2019 aus, entsprechend drohte Spider-Man aus dem MCU zu fliegen. Nach wenigen Wochen einigten sich Sony und Disney jedoch auf einen neuen Deal. Der soll es Spider-Man offensichtlich ermöglichen, Teil des Spider-Verse zu werden. Schließlich kündigte MCU-Chef Kevin Feige an, dass Spider-Man die einzigartige Superkraft besitze, zwischen Film-Universen zu reisen.
Ob Spider-Man endgültig ins Spider-Verse wechselt oder tatsächlich in beiden Marvel-Reihen eine Rolle spielt, muss die Zukunft zeigen. Um den Übergang zu erleichtern, wird „Morbius“ aber anscheinend bereits einige Querverweise zum MCU und Peter Parkers Vergangenheit beinhalten. Bei „Venom 2“ dürfte es nicht anders sein. Vielleicht wird Tom Holland darin sogar den Kurzauftritt feiern, über den bereits beim ersten „Venom“-Film spekuliert wurde.
Wie es für Spider-Man im MCU weitergeht, erfahrt ihr hier:
Kommt Venom ins MCU? Oder geht nur Tom Holland ins Spider-Verse?
Neben der Frage nach der Zukunft von Spider-Man stellt sich natürlich die große Frage, wie genau Sonys Marvel-Filme mit dem MCU zusammenhängen? Hier gibt es vorrangig drei Möglichkeiten:
- Das Spider-Verse und das MCU sind tatsächlich miteinander verbunden. Hierbei würden sich die Filme gegenseitig beeinflussen und es wäre sogar möglich, dass Venom, Morbius und Co. irgendwann in einem MCU-Film von Disney auftauchen.
- Das MCU beeinflusst das Spider-Verse, aber nicht umgekehrt. Diese Lösung würde sich eher an der Marvel-Serie „Agents of S.H.I.E.L.D.“ orientieren. Darin wurden etliche MCU-Ereignisse aufgegriffen, die Serie und deren Figuren spielte im MCU jedoch nie eine Rolle. Entsprechend könnten „Morbius“ und „Venom 2“ das MCU erwähnen, aber die Sony-Filme werden nie bei den MCU-Filmen aufgegriffen.
- Lediglich bei Spider-Man machen Sony und Disney gemeinsame Sache. Eine Zwischenlösung aus den beiden ersten Optionen. Die Spider-Man-Filme und das MCU beziehen sich aufeinander, Ereignisse und Figuren aus dem Spider-Verse spielen jedoch lediglich in den eigenständigen Spider-Man-Filmen eine Rolle, nicht im restlichen MCU.
Welche der drei Möglichkeiten es am Ende wird, muss die Zukunft zeigen. Da Sony die Solo-Filme mit Peter Parker weiterhin zum Großteil finanziert, wäre Option Nummer 3 (die Kompromisslösung) tatsächlich naheliegend. Auf der anderen Seite würde das MCU sicherlich gerne zumindest Venom zur Verfügung haben.
Fans dürfen sich trotz der Unklarheit darüber freuen, dass das MCU und das Spider-Verse in gewisser Weise miteinander verknüpft sind, was allein Michael Keaton zeigt. Vermutlich nutzt Sony diese Chance, um die Sinister Six endlich auf die Kinoleinwände zu bringen. Diese Truppe besteht aus Gegnern von Spider-Man und könnte in einem gewaltigen Spektakel auf die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft treffen. Anhänger von Marvel dürfen gespannt sein, was die Zukunft bereithält.
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