Nach zahlreichen Verfilmungen ist es keine leichte Aufgabe, sich einer weiteren Inszenierung eines der bekanntesten Krimis zu widmen, was auch dieser Film beweist.
Neben Arthurs Conan Doyles Sherlock Holmes gehört der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot aus den Krimi-Romanen von Agatha Christie zu jenen Detektiven, die die meisten Filmauftritte der Filmgeschichte vorzuweisen haben. Gespielt wurde er über die Jahre von verschiedenen Schauspielegrößen, wie beispielsweise Peter Ustinov („Spartacus“), Alfred Molina („Spider-Man 2“) und Ian Holm („Der Herr der Ringe: Die Gefährten“). Seit 2017 verkörpert „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“-Star Kenneth Branagh den Detektiv; zuerst in „Mord im Orient Express“, gefolgt von „Tod auf dem Nil“ in 2022 und „A Haunting in Venice“ in 2023. Neben der Hauptrolle führte Branagh außerdem die Regie bei den Filmen.
Zwar erhielten „Tod auf dem Nil“ und „A Haunting in Venice“ auf Rotten Tomatoes recht positive Kritiken im Bereich von 61 bis 82 %, der erste Teil von Branaghs Agatha-Christie-Verfilmungen hatte jedoch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen: Kritiker*innen verliehen ihm auf Rotten Tomatoes ernüchternde 60 % und Zuschauer*innen 54 %. Und dabei hatte der Krimi dank seiner beeindruckenden Starbesetzung eigentlich gute Voraussetzungen: Neben Branagh als Poirot sind unter anderem Michelle Pfeiffer („Scarface“), Johnny Depp („Fluch der Karibik“), Olivia Colman („The Crown“), Judi Dench („James Bond 007: Skyfall“), Daisy Ridley („Star Wars: Das Erwachen der Macht“), Penélope Cruz („Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“) und Willem Dafoe („Poor Things“) zu sehen.
Aktuell ist „Mord im Orient Express“ mit einer Mitgliedschaft bei Prime Video als Stream verfügbar, wo er derzeit Platz 10 in den Film-Charts besetzt. Die Beschreibung der Handlung von „Mord im Orient Express“ lautet auf Rotten Tomatoes wie folgt:
„Eine opulente Reise durch Europa entwickelt sich schnell zu einem Wettlauf gegen die Zeit, um einen Mord an Bord eines Zuges aufzuklären. Als eine Lawine den Orient-Express zum Stehen bringt, trifft der größte Detektiv der Welt – Hercule Poirot – ein, um alle Passagier*innen zu befragen und nach Hinweisen zu suchen, bevor der beziehungsweise die Mörder*in erneut zuschlagen kann.“
Einen weiteren Einblick gewährt euch dieser Trailer:
Das sagen Kritiker & Zuschauer zu „Mord im Orient Express“
Bei einer durchwachsenen Bewertung von 60 % verwundern folgende Kritiker*innen-Rezensionen wenig:
„Das größte Verbrechen, das Branagh begeht, ist die Verschwendung einer der beeindruckendsten Ensemblebesetzungen der jüngeren Geschichte, indem er Poirots zwölf Verdächtige auf eindimensionale Hintergrundfiguren reduziert.“ (Todd Gilchrist, TheWrap)
„Alle Darsteller*innen sind großartig und der Film ist wunderschön anzuschauen. Wie sehr seine Schwächen ins Auge fallen, hängt ganz davon ab, wie sehr man bereit ist, sich auf seine Seriosität einzulassen, die so unübersehbar ist wie Branaghs Schnurrbart.“ (Karen Han, Slashfilm)
„Der Film kommt nie richtig in Fahrt.“ (Peter Bradshaw, Guardian)
Bei einer Bewertung von 54 % fallen die Kritiken der Zuschauer*innen ähnlich gemischt aus:
„Ein großartiger Krimi, bei dem ich bis zum Ende miträtseln konnte. Auch wenn einige der stilistischen Elemente etwas seltsam waren, war ich doch bis zum Ende des Films gefesselt.“
„Der schlechteste Poirot aller Zeiten! Der Schnurrbart ist völlig übertrieben und lächerlich. Selbst für Hercule Poirot. Außerdem ist Poirot ein Held der ‚kleinen grauen Zellen‘. Die Verfolgungsjagd passt überhaupt nicht zu Poirot, wenn man Agatha Christies Beschreibungen seines Charakters betrachtet. Dem Film selbst fehlt die beklemmende Atmosphäre, die entsteht, wenn ein Dutzend Menschen mehrere Tage lang in einem engen Zug mitten im Nirgendwo eingesperrt ist.“
„Eine weitere Enttäuschung bei Kenneths normalerweise guter Arbeit. Nicht schlecht, aber auch nicht gut.“
Wie gut kennt ihr euch mit Krimis aus? Testet euer Wissen mit diesem Quiz:
