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Mr. Morgan's Last Love: Als Pauline Mr. Morgan im Bus ihre Hilfe anbietet, reißt sie den vom Leben müden Witwer aus seinem Trott. Ihre Lebensfreude steckt ihn an, und sie fühlt sich bei ihm väterlich geborgen - so werden die beiden auf Spaziergängen durch Paris Freunde.

Handlung und Hintergrund

Seit seine geliebte Frau vor ein paar Jahren gestorben ist, verlässt der ehemalige Uniprofessor Matthew Morgan nur noch selten seine Pariser Wohnung, eigentlich nur um zum Friedhof oder den Essensverabredungen mit einer treuen Englischschülerin zu gehen. Von seinen Kindern, die in den USA leben, hat er sich entfremdet. Da wird er im Bus auf die junge Französin Pauline aufmerksam, die ihm sogar anbietet, ihn nach Hause zu begleiten. Nach weiteren Begegnungen mit der jungen Frau lässt er sich sogar zu einem Tanzkurs überreden.

Seit seine geliebte Frau vor ein paar Jahren gestorben ist, verlässt der ehemalige Uniprofessor Matthew Morgan nur noch selten seine Pariser Wohnung, eigentlich nur um zum Friedhof oder den Essensverabredungen mit einer treuen Englischschülerin zu gehen. Von seinen Kindern, die in den USA leben, hat er sich entfremdet. Im Bus wird er auf die junge Französin Pauline aufmerksam, die ihm sogar anbietet, ihn nach Hause zu begleiten. Nach weiteren Begegnungen mit der jungen Frau lässt er sich sogar zu einem Tanzkurs überreden.

Ein älterer Witwer in Paris trifft auf eine junge Französin, die ihm wieder neuen Lebensmut gibt. In der bittersüßen Liebesgeschichte beweist Michael Caine, warum er auch mit 80 Jahren zu den Großen im Geschäft gehört.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Sandra Nettelbeck
Produzent
  • Jim Tauber,
  • Matt Berenson,
  • Bruce Toll,
  • Dr. Matthias Esche,
  • Georg Höss,
  • Philipp A. Kreuzer,
  • Astrid Kahmke,
  • Ulrich Stiehm,
  • Helge Sasse,
  • Sidney Kimmel,
  • Frank Kaminski
Darsteller
  • Sir Michael Caine,
  • Clémence Poésy,
  • Justin Kirk,
  • Jane Alexander,
  • Gillian Anderson,
  • Anne Alvaro,
  • Michelle Goddet,
  • Yannick Choirat
Drehbuch
  • Sandra Nettelbeck
Musik
  • Hans Zimmer
Kamera
  • Michael Bertl
Schnitt
  • Christoph Strothjohann
Casting
  • Pam Dixon,
  • Nathalie Cheron

Kritikerrezensionen

    1. Nach "Harry Brown" und "The Weatherman" ist der 80-jährige Brite Sir Michael Caine wieder in einer Seniorenrolle zu sehen. Diesmal in einer, in der es um letzte Freuden und Abschiednehmen geht. Als Titelcharakter in "Mr. Morgan's Last Love" wirkt Caine so liebenswert und vornehm, dass seine Erscheinung den ganzen Film adelt. Die Regisseurin Sandra Nettelbeck ("Bella Martha", "Helen") hat für ihr Drehbuch den Roman "Die letzte Liebe des Monsieur Armand" von Françoise Dorner adaptiert. Im wachsenden Segment der Seniorenfilme darf sich dieses Werk zweifellos zu den schönsten zählen.

      Viele Einzelheiten in der Geschichte des trauernden amerikanischen Witwers in Paris erinnern an ähnlich gelagerte Filme. Die hübsche Stadtwohnung sieht fast so aus wie die in Michael Hanekes "Liebe". Die tote Ehefrau Joan (Jane Alexander) taucht gelegentlich auf, um sich mit Matthew zu unterhalten, wie das der verstorbene Ehemann im Margaret-Thatcher-Biopic "Die Eiserne Lady" tat. Auch die Idee, einem Alten eine junge Bekanntschaft zur Seite zu stellen, die ihn für ein neues Hobby begeistert, kennt man beispielsweise aus "Song for Marion". Bald sieht man Michael Caine in Paulines Kurs munter das Tanzbein schwingen, zwischen lauter jüngeren Leuten, aber er macht das so wunderbar, als läge ihm der Rhythmus im Blut.

      Trotz seiner Trauer um Joan hat sich Matthew seinen schlagfertigen, trockenen Humor bewahrt. Er legt außerdem Wert auf Haltung, trägt stets Anzug und Krawatte. Im Umgang kann er aufgeschlossen und höflich sein, wie mit Pauline, oder richtig unangenehm, wie im Streit mit seinen erwachsenen Kindern. Solche realitätsnahe Vielfalt verbindet sich in Nettelbecks Inszenierung ganz unangestrengt mit romantischer Fantasie. In Paris ist es Herbst, die Kastanienbäume im Park, in dem Matthew und Pauline Hotdogs verspeisen, verlieren die Blätter. Später räumt Matthew die Stadtwohnung aus, verbreitet Aufbruchstimmung – aber der Film überlässt es der Vorstellung des Zuschauers, wohin er sich verabschiedet. Vielleicht sollte man diese Gewohnheit im Genre mal überdenken, wonach alte Menschen nach einer späten Phase der Freude alsbald "disapparieren" müssen.

      Fazit: Sandra Nettelbecks ergreifender und elegant inszenierter Seniorenfilm "Mr. Morgan's Last Love" empfiehlt sich schon wegen einem großartigen Michael Caine in der Titelrolle.
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      1. Matthew Morgan ist Amerikaner und lebt in Paris. Vor einiger Zeit ist er mit seiner Frau Joan hierhergezogen, eine Art Altersruhesitz sollte es werden. Doch seit drei Jahren ist Joan nun schon tot und Matthew zieht allein durch die Straßen der Stadt, unwillens, die französische Sprache zu sprechen, und unfähig, in seinem Leben noch einen Sinn zu sehen. Doch eines Tages begegnet Matthew Pauline, einer jungen aufgeweckten Frau, deren lebensbejahende Art ihn beflügelt und die ihm zeigt: Mr. Morgan mag mit dem Leben abgeschlossen haben. Aber das Leben nicht mit ihm. Regisseurin Sandra Nettelbeck gelingt es, ganz ohne Kitsch berührende echte Gefühle wie Trauer, Hoffnungslosigkeit und Enttäuschung mit einer lockeren Nonchalance und Leichtigkeit zu verbinden. Der Zuschauer fühlt mit Mr. Morgan und seinem Schmerz und begibt sich doch hoffnungsvoll mit ihm auf den Weg in eine letzte große Liebe. Michael Caine als Matthew Morgan liefert eine brillante Darstellung zwischen trauerndem Witwer und hoffnungsvollem Verehrer ab. Vor allem ein Blick in sein ausdrucksvolles Gesicht, welches die Kamera beinahe zärtlich einfängt, lässt die Gefühle echt werden. Ihm gegenüber stehen eine bezaubernd entwaffnende Clemence Poesy als Pauline und Justin Kirk als enttäuschter Sohn, der seinen Vater ganz neu kennenlernen muss. Am Ende steht die Hoffnung auf einen Neuanfang und die alte Wahrheit, dass das Leben weitergeht. Bis alle Rätsel gelöst sind. Ein zauberhafter und tief berührender Film über die Liebe und das Leben.

        Jurybegründung:

        Matthew Morgan, ein Amerikaner in Paris, verlor „…vor 3 Jahren, 7 Monaten und 11 Tagen…“ seine geliebte Frau, die ihn über ein langes gemeinsames Leben komplett gemacht und die Aufgaben der Familiengestaltung geschultert hat. Einsam und in tiefer Trauer ist Mr. Morgan zurück geblieben. Das Tageslicht in der großen Pariser Altbauwohnung aussperrend, ohne ein Wort Französisch zu sprechen, seine Zeit absitzend, läuft das Leben an ihm vorüber: bis er eines Tages Pauline begegnet. Die junge Französin mit englischem Vater, der nicht mehr lebt, wendet sich diesem alten Grandseigneur zu, zunächst erfreut, mit ihm ihre Liebe für die englische Sprache teilen zu können.
        Matthew hat nun jemanden, mit dem er sich ebenfalls durch die Sprache verbunden fühlt. Ganz behutsam, mit Spaziergängen durch Paris, nähern sich die junge Tanzlehrerin und der ehemalige Philosophieprofessor einander an. Ihm bleibt es ein Rätsel, warum ausgerechnet an diesem Punkt in seinem Leben Pauline ihn findet. Pauline bringt nicht nur das eingefrorene Dasein von Matthew Morgan zu wichtigen Entscheidungen. Als Sohn Miles und Tochter Karen aus Amerika nach Paris kommen, um das vergangene Familienleben und die Erinnerung an ihre Mutter in die Gegenwart und den Vater nach Hause zurück zu holen, stellen sich die Fragen um Familie, Glück und Geborgenheit und das Sterben in Würde ganz neu.
        Sandra Nettelbeck hat mit der Geschichte um Matthew Morgan eine herausragende Adaption des Romans von Francoise Dorner geschaffen und führt mit sicherer Hand die großartigen Schauspieler und Schauspielerinnen, allen voran Sir Michael Caine, durch diese Ereignisse: mit Respekt vor dem Thema, aber auch mit einer mutigen Leichtigkeit. Kein Moment wirkt überinszeniert. Die schönen Orte in Paris und St. Malo nehmen sich wohltuend zurück und dienen der Narration. So entsteht keine Postkartenidylle. Die großartige Kamera von Michael Bertl lässt uns Zuschauer an Trauer, an Verwunderung und den glücklichen Momenten dieser Geschichte teilhaben, ohne den Protagonisten respektlos nahe zu kommen. Die Kamera ist jedoch dort ganz dicht dabei, wo die Erzählung ohne Worte funktioniert. Die Bilder schweben förmlich und alle noch so bekannten Filmsituationen, wie das Sitzen auf einer Bank im Pariser Park, das Rudern auf dem See, der missglückte Selbstmordversuch, die Aussprache zwischen Vater und Sohn, das Abendessen im vornehmen Restaurant, das eskaliert oder der stürmische Moment zwischen Pauline und Miles, die nach anfänglicher Abneigung ihre Liebe füreinander entdecken, gelingen mit traumwandlerischer Sicherheit zu besonders wertvollen Momenten der Begegnung von Zuschauer und Film. Behutsam und schrankenlos frei erzählt, nimmt der Film sich Zeit, die Geschichte aufzublättern und seine Figuren zu entwickeln. Man folgt ihnen bedingungslos. Jeder Figur gelingt es, Sympathie auf sich zu ziehen, weil sie authentisch und warmherzig gezeichnet ist. Der Film strahlt eine souveräne Ruhe aus. Durch die innere Dramatik verlagern sich erzählerisch die Konflikte. Es liegt eine schöne Würde und eine große Glaubwürdigkeit insbesondere auch auf dem Ende der Geschichte.
        Am Schluss meint man alle Figuren gut zu kennen, fast wie die eigene Familie, die man vermisst oder ganz nah bei sich hat. Und wäre gern noch ein wenig länger mit ihnen durch Paris spaziert.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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