Das „Der König der Löwen“-Prequel lüftet ein großes Geheimnis des Disney Klassikers. Sehen wir das Original somit zukünftig in einem anderen Licht?
Mit „Mufasa: Der König der Löwen“ verfilmt Oscar-Preisträger Barry Jenkins („Moonlight“), 30 Jahre nach Veröffentlichung des Originals von 1994, die Vorgeschichte des berühmten Zeichentrickfilms „Der König der Löwen“ in fotorealistischer CGI-Technik. Im Interview verriet uns der Regisseur bereits, dass vor allem der Werdegang der ungleichen Löwenbrüder ihn interessierte. Wer sich schon immer gefragt hat, warum eigentlich Mufasa König wurde und nicht Scar, der sollte den Kinostart von „Mufasa: Der König der Löwen“ am 19. Dezember 2024 nicht verpassen. Den Ursprung der jahrelangen Fehde verraten wir euch allerdings auch hier.
– Achtung: Es folgen Spoiler zu „Mufasa: Der König der Löwen“ –
Wie von einem Prequel zu erwarten ist, entführen uns Jenkins und Drehbuchautor Jeff Nathanson in die Vergangenheit und offenbaren tiefe Einblicke in das Innenleben beliebter Charaktere. Dies geschieht in Form von Rückblenden: Während das Königspaar Simba und Nala sich zurückziehen, um neuen Nachwuchs zu gebären, sind der weise Mandrill-Affe Rafiki und das beliebte Duo Timon und Pumbaa mit dem Babysitting von Simbas Tochter Kiara beauftragt. Um die angsterfüllte Kiara, im Original gesprochen von Blue Ivy Carter, während eines tosenden Sturms zu beruhigen, erzählt Rafiki ihr von ihrem Großvater Mufasa und versichert ihr: Alle Helden haben mal klein angefangen.
Der offizielle Trailer zeigt euch die bekannten und neuen Gesichter:
Als Löwenjunges verliert Mufasa seine Eltern in einem tragischen Unfall und findet Zuflucht im Rudel des gleichaltrigen Taka, der sich schon immer einen Bruder gewünscht hat. Der Sohn des Königs Obasi ist von Klein auf überzeugt, eines Tages selbst den Thron zu besteigen. Doch während Mufasa in den Reihen der Weibchen aufwächst, und von Takas Mutter Eshe wertvolle Lektionen lernt und erstaunliche Talente offenbart, bekommt Taka selten die Möglichkeit, seinen Mut unter Beweis zu stellen. Hier wird bereits der erste Keim der Rivalität gesät, der jedoch zunächst noch in spielerischen, brüderlichen Rangeleien ausgetragen werden kann.
Was entzweite Mufasa und Scar?
All das ändert sich schlagartig, als ein neuer Feind sich im Revier des Löwenrudels ausbreitet: Kiros, der furchteinflößende Anführer eines Rudels weißer Löwen, plant eine tyrannische Herrschaft und will sich für einen großen Verlust persönlich an Mufasa rächen. Taka soll als Thronerbe flüchten, um die Blutlinie fortzusetzen. Seite an Seite brechen die Löwenbrüder in ein ungewisses Abenteuer auf. Unterwegs treffen sie auf den Affen Rafiki und die ebenfalls flüchtige Thronerbin Sarabi, Simbas Mutter, der die Sängerin Beyoncé Knowles-Carter ihre Stimme leiht. Unter der Obhut des Rotschnabeltokos Zazu schließt sie sich den Löwen an und bringt einen unfreiwilligen Twist in die brüderliche Beziehung.
Auf der langen, beschwerlichen Reise in Richtung Milele, dem mysteriösen geweihten Land, dessen Existenz bis auf Rafiki alle anzweifeln, vertraut sich Taka Mufasa an: Er hat Interesse an Sarabi, und sie ist perfekt geeignet, um seine royale Blutlinie fortzuführen. Mufasa selbst unterdrückt fortan alle eigenen, aufkeimenden Gefühle gegenüber der Löwin und versucht sogar, Taka mit cleveren Lügen in Sarabis Gunst steigen zu lassen. Doch die schlaue Prinzessin kommt dem Schwindel schon bald auf die Schliche und ist lediglich an dem zurückhaltenden, talentierten Mufasa interessiert. Als Taka dies mitbekommt, ist er zutiefst verletzt und begeht einen schwerwiegenden Verrat, der den brüderlichen Bund zu zerreißen droht und ihn schlussendlich zu jenem vernarbten und verstoßenen Scar macht, den wir alle kennen.
Seine Narbe erhält Scar jedoch durch einen letzten Akt der Loyalität, in dem er Mufasa vor dem weißen Löwen Kiros verteidigt. Diese Entscheidung und Mufasas tief verwurzelte Dankbarkeit gegenüber Taka, der ihn als Löwenjunges rettete, sind wohl der Grund dafür, dass Mufasa seinen Bruder nie komplett verbannte. Eine Entscheidung, die er Jahre später möglicherweise bereuen soll, wie ihr im „Der König der Löwen“-Originalfilm oder dem Remake von 2019 auf Disney+ sehen könnt.
Besser, als das Remake von 2019: Das zeichnet „Mufasa“ aus
Wie auch in dem „Der König der Löwen“ Live-Action-Remake von Jon Favreau setzt Barry Jenkins‘ Prequel auf CGI-Technik, die die Tiere in atemberaubende Landschaften animiert. Hierbei fällt allerdings sofort auf, wie an der Technik gefeilt wurde. Die wohl bedeutendste Verbesserung zeigt sich in der noch lebensechteren Darstellung der Charaktere, deren Mimik und Gestik mehr Emotionen vermitteln als je zuvor.
Ein Kinobesuch lohnt sich also allemal. Und auch Fans der Originalsongs kommen im Prequel auf ihre Kosten. Begleitet wird der Musical-Film mit Stücken des vielfach preisgekrönten Komponisten Lin-Manuel Miranda („Hamilton“). Die Songs des Soundtracks gehen ins Ohr und erinnern an die berühmte Filmmusik von „Der König der Löwen“. Ergänzt durch frische Arrangements und mitreißende neue Kompositionen fügt sich der Soundtrack nahtlos in die Welt von „Mufasa“ ein und verspricht musikalische Gänsehautmomente.
Mit einer emotionalen und vor allem neuen Handlung, beeindruckender Animationstechnik und einem stimmigen Soundtrack wird „Mufasa: Der König der Löwen“ zu einem Erlebnis, das nicht nur Fans der Originalfilme verzaubern wird, sondern auch eine neue Generation an Zuschauenden für die Geschichte der Tiere des geweihten Lands begeistern kann.
Du kennst dich mit Disney-Klassikern aus? Beweise dein Wissen im Zitate-Quiz: