Eine wahre Disney-Legende soll noch dieses Weihnachten näher beleuchtet werden. Was dabei vor allem interessant anmutet, ist die Wahl des Regisseurs.
Dass Disney den großen Erfolg der Live-Action-Neuverfilmung „Der König der Löwen“ fortsetzen will, war zu erwarten. Immerhin spielte das 2019 veröffentlichte Werk weltweit 1,663 Milliarden US-Dollar ein und ist damit der neunterfolgreichste Film aller Zeiten (via Box Office Mojo). Dass man sich für ein Prequel entschied, um die Hintergrundgeschichte von Mufasa zu ergründen, ist angesichts des aktuellen Zustands Hollywoods ebenfalls erwartbar gewesen.
Was hingegen äußerst ungewöhnlich anmutet, ist die Wahl des Regisseurs, beziehungsweise dass dieser sich „Mufasa: The Lion King“ tatsächlich annahm. Die Rede ist immerhin von niemand Geringerem als Barry Jenkins, der mit dem Indie-Drama „Moonlight“ Oscar-Geschichte schrieb – und das nicht nur wegen des Fauxpas, durch den zunächst „La La Land“ als Sieger in der Kategorie Bester Film ausgerufen worden war. „Moonlight“ war der erste Sieger in dieser Kategorie, der von Schwarzen und nicht zugleich von Sklaverei oder Bürger*innenrechten handelte, zudem konnte sich hier endlich mal ein Werk behaupten, dass die LGBTQIA+-Community repräsentiert (via The Guardian). In Oscargefilden war Barry Jenkins auch danach mit „Beale Street“ unterwegs, seine beiden erwähnten Filme könnt ihr hier bei Joyn PLUS+ streamen.
In einer Gesprächsrunde mit Variety erklärte Jenkins in 2020 seine Beweggründe, die Regie von „Mufasa: The Lion King“ zu übernehmen, obwohl solch eine Blockbuster-Produktion nicht recht in seine Filmografie passen mag. So gestand er, zunächst tatsächlich skeptisch gewesen zu sein, doch er hatte den modernen Zeichentrickklassiker laut eigener Aussage hunderte Male mit seinen Neffen gesehen und deswegen eine Bindung zu den Charakteren. Zudem überzeugte ihn das Skript und letztlich konnte er seine eigenen Zweifel, dass ein Regisseur wie er solch einen Film nicht machen sollte, überwinden; auch weil Disney ihm das Gefühl gab, seine eigene Handschrift einfließen lassen zu können.
Zudem fand es Jenkins verlockend, bei solch einer großen Produktion mitzuarbeiten, was nicht vielen Filmemacher*innen vergönnt ist. Dass das „König der Löwen“-Prequel in puncto fotorealistischer Animationen mit dem Vorgänger mithalten dürfte, beweist jetzt das erste Bild vom Film:
Auf welche Filme ihr euch dieses Jahr noch in den Kinos freuen dürft, verrät euch unser Video:
Das erwartet uns bei „Mufasa: The Lion King“
Wir dürfen davon ausgehen, dass Mufasa nicht immer als junges Löwenkind zu sehen sein wird, sondern wie Simba im Original eine Entwicklung durchmacht. Darauf deutet auch die Handlung hin: So soll Rafiki (im Original erneut gesprochen von John Kani), in „Mufasa: The Lion King“ der kleinen Kiara, die die Tochter von Nala und Simba ist, die Geschichte ihres Großvaters erzählen. Timon und Pumba (im Original übernehmen wieder Billy Eichner beziehungsweise Seth Rogen die Rollen) streuen hierbei ihren gewohnt blumigen Kommentar bei.
Den Part von Mufasa sicherte sich für die englischsprachige Fassung Aaron Pierre („Old“). Auch Scar ist erneut dabei, diesmal wird er im Original gesprochen von Kelvin Harrison Jr. („Elvis“). „Mufasa: The Lion King“ dürfte sicherlich die schwierige Beziehung der beiden Brüder beleuchten und könnte ergründen, warum sie sich derart entzweit haben, dass Scar in „Der König der Löwen“ sogar zum Brudermord bereit war.
Erleben könnt ihr die Geschichte noch dieses Jahr: „Mufasa: The Lion King“ startet am 19. Dezember 2024 in den deutschen Kinos. Wir sind jetzt schon gespannt, wie sehr sich dies wirklich nach einer Arbeit von Barry Jenkins anfühlen wird.
Die Landschaft von „König der Löwen“ erkennt ihr sicherlich an nur einem Bild. Doch gelingt euch das auch bei diesen anderen Disney-Filmen?