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„Ich habe anfangs abgelehnt“: Was den „Mufasa“-Regisseur schließlich vom Disneyfilm überzeugte

„Ich habe anfangs abgelehnt“: Was den „Mufasa“-Regisseur schließlich vom Disneyfilm überzeugte
© Walt Disney

Das Prequel zu Disneys „Der König der Löwen“ erzählt eine bewegende Heldengeschichte – Was Regisseur Barry Jenkins nach erstem Zögern vom Projekt überzeugte, erzählt er im Interview.

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Auch große Helden haben einmal klein angefangen. Mufasa ist einer von ihnen. Jahre bevor er als König der Löwen im gleichnamigen Animationsfilm und im Live-Action-Remake von 2019 seinem Sohn und Erben Simba und vielen jungen Zuschauer*innen Weisheiten über Gerechtigkeit und Integrität mit auf den Weg gibt, musste er selbst erst einmal viel lernen. Dieser spannenden Geschichte, des Werdegangs eines weltberühmten Helden, widmet sich der Oscar-prämierte Regisseur Barry Jenkins mit „Mufasa: Der König der Löwen“.

Der Trailer zeigt erste Einblicke in die bewegende, realistisch computeranimierte Vorgeschichte:

Der offizielle Kinostart für Mufasa: Der König der Löwen“ ist am 19. Dezember 2024. Wir durften bereits im Vorhinein mit Regisseur Barry Jenkins und der Oscar-nominierten Editorin Joi McMillon über den neuen Disneyfilm sprechen. Einen Namen in der Filmwelt machte sich das Duo vor allem mit dem Drama „Moonlight“, welches bei der Oscarverleihung 2017 den Hauptpreis in drei Kategorien, unter anderem als Bester Film, abräumte. Das bewegende Drama erzählt die Coming-of-Age-Geschichte eines schwulen afroamerikanischen Jungen. Auch in ihrer übrigen gemeinsamen Filmografie widmen sich Jenkins und McMillon in Dramen wie „Beale Street“ oder der Miniserie „The Underground Railroad“ den Geschichten, der Freude und dem Leid Schwarzer US-Amerikaner*innen.

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Die Frage, was Jenkins nun zu so einem großen Genre-Sprung, vom Sozialdrama zum computeranimierten Disney-Familienfilm, inspirierte, liegt nahe. Jenkins selbst verrät, dass er und McMillon aus diesem Grund anfänglich Bedenken bezüglich „Mufasa“ geäußert haben:

Ich erinnere mich, dass ich zu Joi sagte, ich wüsste nicht, ob ich diesen Film machen sollte. Und Joi sagte: „Nein, das solltest du nicht tun.“ Ich habe anfangs abgelehnt und dann habe ich mich umentschieden, nachdem ich das Drehbuch gelesen hatte.

Warum Barry Jenkins genau der richtige Regisseur für „Mufasa“ ist

Jeff Nathansons Drehbuch war es also, was den Regisseur schließlich erkennen ließ, dass „Mufasa“ ihm doch zusagt. Und wer etwa „Moonlight“ gesehen hat, bemerkt auch schnell, warum: Zentrales Thema in Jenkins Filmen ist häufig die gefundene Familie. Tiefe Bindungen, die ohne eine Blutsverwandtschaft bestehen und für einen Hoffnungsschimmer in den dunkelsten Zeiten sorgen. Basierend auf der Buchvorlage „A Tale of Two Brothers“ von 1994 verliert der junge Mufasa in Nathansons Drehbuch seine Eltern und findet Zuflucht im Rudel des gleichaltrigen Taka, seinem neu gefundenen Bruder, der uns später als Scar bekannt ist. Jenkins verrät, was ihn an der Prämisse abgeholt hat, und spannt den Bogen zum Originalfilm:

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Im Verlauf des Films beginnt Mufasa, all diese verschiedenen wunderbaren Freundschaften zu schließen, die ganz anders sind als er, und hat verschiedene Lektionen zu lernen. Auch Timon und Pumbaa kommen in „Der König der Löwen“ vor, weil Simba aus seinem Rudel herausgerissen wird. Dann trifft er ein Erdmännchen und ein Warzenschwein, und sie werden seine neue Familie. Ich denke, das ist eine wirklich interessante Sache für Kinder, die sie da entdecken können. Auf diese Weise fühlte ich mich mit dem Film verbunden.

Jeninks gibt sogar zu, sich über die anfänglichen Zweifel geärgert zu haben, nachdem er die große Tiefe der Charaktere und ihrer Bindungen erkannt hat:

Ich denke, das ist der Reichtum, den diese Figuren haben. Und ich glaube, als ich das Drehbuch gelesen habe, war ich irgendwie sauer auf mich selbst, weil ich nicht davon ausgegangen bin, dass diese Dinge vorhanden sein würden. Denn in der DNA des Originalfilms waren sie es, und sie sind definitiv auch in der DNA dieses Films.

Das tragende Thema der gefundenen Familie zieht sich bis hinter die Kulissen, wie Jenkins in einer herzerwärmenden Botschaft an seine Editorin Joi McMillon mitteilt:

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Ich weiß nicht, wie Joi über mich denkt, aber ich habe das Gefühl, dass Joi in gewisser Weise meine gefundene Familie ist.

Es ist bereits das vierte Projekt, an dem die beiden Freunde aus Filmschulzeiten zusammenarbeiten. Sicher überzeugte auch dieses langjährig aufgebaute Vertrauen McMillon schließlich, sich an „Mufasa“ zu wagen, wie sie erzählt:

Als ich anfing, die Geschichte zu lesen, konnte ich nicht nur sehen, was Barry daran ansprach, sondern ich konnte mir auch vorstellen, was wir mit der Geschichte machen würden. Und das ist für mich ein guter Indikator, wenn man sich schon vorstellt, was man in die Geschichte einbringen möchte, dann ist man irgendwie gefesselt.

Scar und Mufasa: Wie aus Brüdern Rivalen wurden

Nicht nur der Titelheld Mufasa durchlebt einige tragische Ereignisse und prägende Lektionen, die ihn zum ehrwürdigen König des geweihten Lands formen. Auch die Hintergrundgeschichte des jungen Taka und seine Entwicklung zu Scar entfalten sich im Prequel. Mit „Wicked“ und „Mufasa“ scheint 2024 also ein Jahr zu sein, in dem endlich auch die Vorgeschichten berühmter Filmbösewichte erzählt werden und wir lernen, sie in einem neuen Licht zu sehen.

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Taka wächst als Sohn des Königs Obasi und dessen rechtmäßiger Thronfolger auf. Von Klein auf wird ihm von seinem Vater ein engstirniges, fremdenfeindliches Weltbild vorgelebt. Nichtsdestotrotz ist er es, der den Waisenjungen Mufasa aufspürt, wie einen Bruder ins Herz schließt und das Rudel überzeugt, ihn zu akzeptieren. Doch König Obasi will nichts mit dem Streuner zu tun haben und verbannt den jungen Mufasa in die Reihen der Weibchen, wo Takas Mutter ihn liebevoll aufzieht. Der Unterschied zwischen angeborenen und anerzogenen Verhaltensmustern hat Regisseur Barry Jenkins an der Geschichte der Löwenbrüder besonders interessiert, wie er ausführt:

Ich denke, es ist einfach, nach dem ersten Film anzunehmen, dass Mufasa das Produkt eines perfekten Patriarchats ist. Bei den großen Königen der Vergangenheit geht man oft davon aus, dass die männlichen Könige all diese wunderbaren Eigenschaften weitergegeben haben. Und doch ist es wirklich schön, dass man in diesem Film, obwohl man weiß, was für ein großartiger Vater Mufasa für Simba im Original ist, auch Obasi kennenlernt: Einen König, der nicht dieser wunderbare Vater ist, den Taka und Mufasa brauchen.

Macht das “Mufasa: Der König der Löwen“ somit zu einer Erlösungsgeschichte Scars und ihn zu einem missverstandenen Charakter? Der Filmemacher sieht das nuancierter:

Ich weiß nicht, ob er missverstanden wird, ich meine, er hat im Original einige schreckliche Dinge getan. Allerdings hörte ich mir zur Vorbereitung Jeremy Irons Darstellung von Scar im Original an und es ist wirklich, ich hasse es zu sagen, sehr köstlich, es macht eine Menge Spaß. Aber in einigen der wirklich überzeugenden und fast schon unheimlich bösen Zeilen, die er liest, da ist tiefer Herzschmerz versteckt und ich dachte, ohh, was? Wie können wir das dramatisieren?

Dass dies gelungen ist, sei auch dem Synchronsprecher des jungen Takas zu verdanken, so Jenkins weiter:

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Kelvin Harrison Junior, der Taka in diesem Film spielt, hat das wirklich wunderbar verstanden. Du bist noch nicht diese Person, aber all diese Dinge, die du in der Stimme dieser Person gehört hast, das sind die Dinge, die wir uns auf dieser Reise verdienen müssen. Ich hielt Scar schon immer für eine komplexe Figur, und ich glaube, unser Ziel war es, erlebbar zu machen, wie er zu dem wird, der schließlich seinen Bruder von der Klippe stürzt.

Wenn ihr die spannende Geschichte der weltberühmten Löwenbrüder auf der großen Leinwand sehen wollt, lohnt sich ein Kinobesuch also allemal. Und auch Fans der Originalsongs kommen im Prequel auf ihre Kosten. Begleitet wird der Musical-Film mit Stücken des vielfach preisgekrönten Komponisten Lin-Manuel Miranda („Hamilton“). Das Ziel sei es gewesen, einen Soundtrack zu schaffen, der die Zuschauer*innen an die berühmte Filmmusik von „Der König der Löwen“ erinnert, aber gleichzeitig eine frühere Era beschreibt, so Jenkins. Wer den „Mufasa“ Kinostart am 19. Dezember 2024 kaum abwarten kann, findet in der Zwischenzeit den Original-Zeichentrickfilm und das „Der König der Löwen“-Remake von 2019 bei Disney+ im Stream.

In unserem „Der König der Löwen“ -Quiz könnt ihr derweil euer Wissen über den berühmten Zeichentrickfilm unter Beweis stellen:

„Der König der Löwen“-Quiz: Schaffst du es, mindestens 13/15 Fragen korrekt zu beantworten?

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