Ridley Scott hat gerade seinen neusten Film „Napoleon“ ins Kino gebracht. In einem Interview hat er über sein Verhältnis zu Superheld*innen-Filmen gesprochen.
Seit das Marvel Cinematic Universe (MCU) und DC-Filme Hollywood dominieren, werden etablierte Regisseur*innen immer wieder gefragt, wie sie zu dem überaus erfolgreichen Phänomen stehen und, ob sie nicht auch mal den Regieposten übernehmen wollen. Filmemacher wie Martin Scorcese und Quentin Tarantino reagierten bereits mit vehementer Kritik auf die aktuellen Zustände.
Auch Ridley Scott, dessen neuester Film „Napoleon“ gerade in den Kino läuft, wurde erneut auf das Thema Superheld*innen-Filme angesprochen. Im Gespräch mit Deadline hat der Regisseur von Filmen wie „Alien“, den ihr bei Disney+ streamen könnt, „Blade Runner“ und „Gladiator“ über die Angebote sprechen, die er bereits für Superheld*innen-Filme erhalten hat:
„Ja, mir wurden Angebote gemacht, aber ich habe einfach nur gesagt: ‚Nein, danke.‘ Das ist nichts für mich. Ich habe zwei oder drei Superheld*innen-Filme gemacht. Ich denke Sigourney Weaver ist in ‘Aliens‘ eine Superheldin. Ich denke Russell Crowe ist ein Superheld in ‚Gladiator‘. Und Harrison Ford ist ein totaler Anti-Held in ‚Blade Runner‘. Der Unterschied ist, dass die verdammten Geschichten besser sind.“
Wie es im MCU weitergeht, erfahrt ihr im Video:
Ridley Scott ist kein Superheld*innen-Fan
Natürlich sind keine von diesen Figuren Superheld*innen im klassischen Sinne. Schließlich basieren sie auf keiner Comicvorlage und verfügen auch nicht über übernatürliche Kräfte. Die Parallelen zu Superheld*innen-Geschichten sind aber erkennbar. In dem Interview führt Ridley Scott seine Gedanken zu Superheld*innen-Filme noch etwas aus:
„Es gibt diese Vergötterung von Superheld*innen, die einfach nur eine Erweiterung von Comic-Strips sind. Es ist sehr schwierig, eine Comic-Geschichte zu schreiben und sie auf den Film zu übertragen. Abgesehen davon, bin ich kein Superheld*innen-Fan, auch wenn ich die Comic-Strips geliebt habe. Ich denke, es gibt ein paar ziemlich gute ‚Batman‘-Filme und der ‚Superman‘-Film von Dick Donner hat die Tradition des Comic-Strips eingefangen. Obwohl wir unsere visuellen Möglichkeiten vergrößert haben, denke ich, dass komischerweise alles immer weniger echt wird. Und jetzt scheint es eine Ausrede für Schauspieler*innen zu sein, nebenbei viel Geld zu verdienen.“
Statt Superheld*innen-Filme übernimmt Ridley Scott lieber Projekte, die ihm wirklich am Herzen liegen. So arbeitet er gerade an „Gladiator 2“ und an den beiden Serien „Sinking Spring“ und „Roads to Freedom“, sowie der Thriller-Film „Queen & Country“.
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