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Neben der Spur: Adrenalin: Packender ZDF-Thriller mit Ulrich Noethen als Psychiater unter Mordverdacht - frei nach dem Roman "Adrenalin" von Michael Robotham.

Handlung und Hintergrund

Der renommierte Psychiater Johannes Jessen hat Grund zu der Annahme, dass sein verstörter Patient Robert Mohren ein Frauenmörder sein könnte. Als er sich dem ermittelnden Kommissar anvertraut, hat das ungeahnte Folgen: Da Jessen das Opfer kannte, glaubt der Polizist, er habe die Frau auf dem Gewissen und wolle Mohren die Schuld in die Schuhe schieben. Zum Glück kann die Geliebte des Psychiaters sein Alibi bezeugen, aber bevor sie aussagen kann, wird sie ebenfalls getötet; und Jessen gilt nun als Doppelmörder.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Cyrill Boss,
  • Philipp Stennert
Produzent
  • Jutta Lieck-Klenke,
  • Dr. Dietrich Kluge,
  • Anne-Lena Dwyer
Darsteller
  • Ulrich Noethen,
  • Juergen Maurer,
  • Nikolai Kinski,
  • Marie Leuenberger,
  • August Zirner,
  • Laura Tonke,
  • Dietrich Hollinderbäumer,
  • Katrin Pollitt,
  • Petra Hultgren,
  • Lilly Liefers,
  • Kailas Mahadevan
Drehbuch
  • Cyrill Boss,
  • Philipp Stennert
Musik
  • Christoph Zirngibl
Kamera
  • Felix Cramer
Schnitt
  • Lucas Seeberger

Kritikerrezensionen

  • Neben der Spur: Adrenalin: Packender ZDF-Thriller mit Ulrich Noethen als Psychiater unter Mordverdacht - frei nach dem Roman "Adrenalin" von Michael Robotham.

    Ein Film wird zum Thriller, wenn man als Zuschauer mit der Hauptfigur bangt; und zum Psychothriller, wenn diese Hauptfigur Opfer einer Intrige wird oder Grund hat, ihrer Wahrnehmung zu trauen. „Neben der Spur - Adrenalin“ treibt das noch auf die Spitze.

    Johannes „Joe“ Jessen ist ein Hamburger Psychiater, der eines Tages Grund zu der Annahme hat, das sein etwas merkwürdiger Patient Robert Mohren (Nikolai Kinski) ein Frauenmörder ist. Mit Hilfe eines fadenscheinigen Tricks gewährt er dem ermittelnden Kommissar Ruiz (Juergen Maurer) Einblick in die Patientenakte, nicht ahnend, dass er damit sein eigenes Grab schaufelt: weil Ruiz nicht etwa Mohren, sondern Jessen verdächtigt. Die Tote war einst seine Patientin und hat ihn wegen sexueller Belästigung angezeigt. Der verheiratete Psychiater, der zudem eine Parkinson-Diagnose verkraften muss, war zur Tatzeit bei seiner Geliebten, weshalb ihn nun auch noch seine Frau vor die Tür setzt. Als seine Entlastungszeugin ebenfalls ermordet wird, ist der Fall für Ruiz klar: Jessen wird als Doppelmörder öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben. Da sämtliche Indizien gegen ihn sprechen, bleibt ihm nur eine Möglichkeit: Er muss Mohren finden; und tappt damit endgültig in eine perfide Falle.

    Die Rolle des ebenso selbstbewussten wie mitunter etwas selbstgefälligen Psychiaters, der quasi über Nacht jeden Boden unter den Füßen verliert, ist eine großartige Rolle. Und trotzdem holt Ulrich Noethen noch ein bisschen mehr raus; es sind nicht zuletzt die vielen zum Teil winzigen darstellerischen Details, die aus dieser Filmfigur einen echten Menschen machen. Gegenspieler Jessens ist natürlich sein Patient, den Nikolai Kinski mit charismatischer Doppelbödigkeit versieht. Fast noch reizvoller ist aber die Konfrontation des Psychiaters mit dem Polizisten. Der hierzulande immer noch zu selten präsente Österreicher Juergen Maurer, ein Schauspieler mit raumgreifender Präsenz, spielt den anzüglichen Kommissar bewusst körperbetont, weshalb man die Figur leicht unterschätzt. Schade nur, dass neben Maurer kaum noch Platz für Ruiz‘ Kollegin ist; Marie Leuenberger ist an diese Rolle fast verschwendet.

    „Neben der Spur“ basiert auf dem Romandebüt „Adrenalin“ von Michael Robotham. Der Australier hat anschließend noch weitere Krimis rund um den Psychiater geschrieben, der im Original Joe O’Loughlin heißt; die Verfilmung des zweiten Buchs („Amnesie“) ist bereits in Arbeit. Buch und Regie obliegen dabei erneut Cyril Boss und Philipp Stennert, die gemeinsam die Kinofilme „Neues vom Wixxer“ (nur Regie), „Jerry Cotton“ sowie zuletzt „Das Haus der Krokodile“ geschrieben und gedreht haben. Mit „Adrenalin“ ist dem Duo ein in jeder Hinsicht sehenswertes TV-Krimidebüt gelungen; allein die Bildgestaltung mit ihren fließenden Fahrten und Flügen ist ein Genuss (Kamera: Felix Cramer), zumal die Agilität der Aufnahmen kein prätentiöser Selbstzweck ist. In den richtigen Momenten kommen die Bilder durchaus zur Ruhe; großartig, wie zum Beispiel in einer Einstellung ohne Schnitt von einem Moment auf den anderen eine Nacht endet. Wie in eigentlich allen Filmen der ZDF-Tochter Network Movie spielt auch die sorgfältig komponierte Tonspur eine wichtige Rolle: weil Musik (Christoph Zirngibl) und Geräusche großen Anteil daran haben, dass die Spannung stetig steigt. Das packende Finale kosten Boss und Stennert ohnehin nach allen Regeln der Thrillerkunst aus. tpg.
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