Neruda: Biopic über den kommunistischen Dichter Pablo Neruda, der von der faschistischen Polizei in Chile verfolgt wird.
Handlung und Hintergrund
Pablo Neruda war zu Lebzeiten schon einer der bedeutendsten Dichter und Gesellschaftskritiker Südamerikas. Seine mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Kunst findet bis heute viel Beachtung. Weniger bekannt sind die schwierigen politischen Umstände, unter denen der Chilene seine Poesie verfasste. Das biografische Drama „Neruda“ gestaltet sich als Hetzjagd des Polizeiinspektors Óscar Peluchonneau (gespielt von Gael García Bernal) hinter Pablo Neruda (Louis Gnecco), der dem faschistischen Regime der 1940er Jahre ein Dorn im Auge ist. Als berühmter Anhänger der kommunistischen Partei könnte er zum Vorbild für die chilenische Bevölkerung werden. Also muss man Neruda verfolgen, seine Schriften zensieren, ihn unschädlich machen, ihn beseitigen. Für diese Aufgabe ist der verbissene Peluchonneau, überzeugter Faschist und gründlicher Polizist, der richtige Mann. Nachdem Neruda 1948 eine flammende Rede vor dem chilenischen Kongress hält, in der er offen die Unterdrückung der Kommunisten anprangert, macht Peluchonneau Neruda zum Flüchtigen im eigenen Land. Er verspricht sich, nicht zu rasten, bis einer der beiden übrig bleibt – er oder Neruda.
Hintergründe
Regisseur Pablo Larraín erregte zuletzt viel Aufsehen für sein Biopic „Jackie“ über die First Lady Jacqueline Kennedy, die den tragischen Tod ihres Mannes und US-Präsidenten John F. Kennedy überwinden musste. Historische Dramen nach realen Begebenheiten scheinen dem chilenischen Filmemacher zu liegen, wie die vielen internationalen Auszeichnungen für beide Filme bezeugen. „Neruda“ war Chiles Beitrag als „Bester fremdsprachiger Film“ bei den Oscars. Hierfür wurde der Film zwar nicht selektiert, ist aber in ebenjener Kategorie für einen Golden Globe nominiert. Ko-Hauptdarsteller Gael Garcìa Bernal spielt in diesem Drama die Rolle des Bösewichts aus dem faschistischen, antikommunistischen Lager und verkörpert damit eine Figur, die seiner Rolle als kommunistischer Freiheitskämpfer Ernesto „Che“ Guevara in „Die Reise des jungen Che“ (2004) genau entgegengesetzt ist.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Pablo Larraín
Produzent
- Juan de Dios Larraín,
- Alex Zito,
- Juan Pablo García,
- Ignacio Rey,
- Peter Danner,
- Fernanda Del Nido,
- Jeff Skoll
Darsteller
- Luis Gnecco,
- Gael García Bernal,
- Alfredo Castro,
- Mercedes Morán,
- Diego Muñoz,
- Antonia Zegers,
- Pablo Derqui,
- Alejandro Goic,
- Jaime Vadell,
- Marcelo Alonso,
- Francisco Reyes,
- Michael Silva
Drehbuch
- Guillermo Calderón
Musik
- Federico Jusid
Kamera
- Sergio Armstrong
Schnitt
- Hervé Schneid