Mit der Oscar-Nominierung von „The Substance“ bekommt der Body-Horror eine große Bühne. Wir zeigen, in welchen Filmen Körperhorror auf Feminismus trifft.
Verstörende Metamorphosen, gesellschaftskritische Botschaften und weibliche Selbstermächtigung – Body-Horror kann weit mehr als nur Ekel erzeugen. Mit der diesjährigen Oscar-Nominierung von „The Substance“ als bester Film erlebt das Genre vielleicht sogar einen neuen Hype und rückt Filme in den Fokus, die groteske Körperveränderungen mit tiefgründigen feministischen Themen verbinden. Wir zeigen euch, welche Filme dazu bereits entstanden sind und auf eure Watchlist gehören sollten.
Welche Horrorfilm-Neuheiten euch dieses Jahr noch erwarten, zeigt euch dieses Video:
„Prevenge“ (2016)
„Prevenge“ ist ein bitterböser Gruselspaß mit besonders morbidem Humor. Ruth (Alice Lowe), hochschwanger, verwitwet und von Trauer gezeichnet, glaubt, dass ihr ungeborenes Baby sie zu einer mörderischen Rachemission antreibt. Bewaffnet mit skurrilem Charme und einer Prise Wahnsinn jagt sie ihre Opfer, während Realität und Fantasie immer mehr in der Slasher-Komödie verschwimmen.
Den Film könnt ihr über den Zusatz-Kanal Home of Horror von Prime Video streamen. Diesen könnt ihr, wenn ihr bereits Prime-Mitglied seid, sieben Tage kostenlos testen, bevor monatlich 3,99 Euro im Monat von eurem Konto abgebucht werden. Solltet ihr keine Prime-Mitgliedschaft haben, könnt ihr auch diese für 30 Tage kostenlos testen.
„The Substance“ (2024)
Der Zahn der Zeit nagt auch an dem einst gefeierten TV-Star, Elisabeth (Demi Moore), die mittels einer experimentellen Flüssigkeit versucht, ihre einstige Schönheit und Jugend zurückzugewinnen. Der Schönheitswahn der alternden Berühmtheit hat jedoch gravierende Konsequenzen – sie kreiert nicht nur ein jüngeres und attraktiveres Ich (Margarete Qualley), sondern erschafft ebenfalls ein Monster und hält der Gesellschaft, aber insbesondere der männerdominierten Medienwelt, ihren ungeschönten Spiegel vor.
„The Substance“ ist nicht nur Body-Horror pur: Coralie Fargeat weiß mit Übertreibungen zu spielen, sodass Absurditäten in makaberes Comedy-Gold umgewandelt werden, ohne dass es dem Film in irgendeiner Weise schadet oder die Ernsthaftigkeit der Message verloren geht.
Wenn ihr euch das Horror-Highlight aus dem Jahr 2024 nicht entgehen lassen wollt, solltet ihr in Besitz eines MUBI-Accounts sein. Alternativ könnt ihr den Streamingdienst auch als Prime-Video-Zusatz-Kanal dazu buchen, oder den Streifen bei Prime Video digital kaufen oder leihen. Für Filmliebhaber*innen gibt es den Schocker auch für das physische Filmregal.
„Black Swan“ (2010)
„Black Swan“ mag vielleicht auf den ersten Blick nicht direkt wie ein klassisches Body-Horrorwerk wirken, dennoch brilliert Natalie Portman in ihrer Rolle als Ballerina, die sich durch den immensen Druck auf der Bühne körperlich und psychisch verändert. Der Film verbindet surreale Verwandlungen mit einer düsteren Reflexion über Perfektionismus und körperliche Kontrolle und sollte auf keiner Watchlist fehlen.
„Black Swan“ findet ihr unter anderem im Abo auf Disney+ und bei Prime Video.
Weitere Body-Horrorfilme mit düsterer Frauenpower:
- „Teeth - Wer zuletzt beißt, beißt am besten“ (2007): In Mitchell Lichtenstein’s Satire entdeckt Dawn (Jess Weixler), dass sie eine „Vagina dentata“ – eine Vagina mit Reißzähnen – besitzt. Mit dieser seltenen anatomischen Besonderheit ausgestattet, entwickelt sich ihr Weg zur Selbstbestimmung auf unerwartete Weise. (im Abo auf Joyn erhältlich)
- „Titane“ (2021): In dem preisgekrönten Horrorfilm von Julia Ducournau entwickelt Alexia (Agathe Rousselle) nach einem Unfall eine verstörende Verbindung zu Maschinen und erlebt eine radikale Körpertransformation. (als Leih- oder Kaufoption bei Prime Video)
- „Under the Skin“ (2013): Sci-Fi-Horror-Adaption des gleichnamigen Romans von Michel Faber mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle als verführerisches Alien in menschlicher Gestalt (auf Joyn PLUS+ streamen)
- „Ginger Snaps – Das Biest in Dir“ (2000): Die tiefe Bindung zweiter Teenager-Schwestern wird auf eine harte Probe gestellt, als eine von ihnen von einem Werwolf angegriffen wird und Zunehmens animalische Verhaltensweisen aufweist. Pubertät, weibliche Sexualität und gesellschaftliche Erwartungen stehen im Zentrum der Werwolfthematik. (auf Joyn verfügbar)
- „Ich seh, ich seh“ (2015): In der österreichischen Produktion kehrt eine Mutter nach einer Schönheitsoperation mit bandagiertem Gesicht zu ihren Zwillingssöhnen zurück. Doch die Jungen beginnen zu zweifeln, ob diese Frau wirklich ihre Mutter ist. Der Film nutzt Körperhorror als Metapher für Identität, Mutterschaft und Entfremdung. (verfügbar auf dem Zusatzkanal Home of Horror von Prime Video)
Wenn ihr euch auch gerne mal so richtig gruselt und echte Horror-Expert*innen seid, dann testet euer Wissen mit diesem Quiz: