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Nightcrawler: Der junge, arbeitslose Lou Bloom ist auf der Suche nach einem Job. So gerät er als freischaffender Journalist und leidenschaftlicher Schreiber von Detektivromanen in die kriminelle Halbwelt von Los Angeles. Bloom gelingt es, ein unabhängiges wie unerschrockenes Kamera-Team zusammenzustellen, das keine Scheu hat, Verkehrsunfälle, Mord und Raubüberfälle live zu filmen.

Handlung und Hintergrund

Mit seinem gesellschaftskritischen Thriller “Nightcrawler“ bewegt sich Regisseur Dan Gilroy auf einem sehr verminten Terrain. Thema des Films ist die ethisch fragwürdige Produktionsweise US-amerikanischer Crime-Nachrichten. Hier herrscht ein erbarmungslos geführter Wettbewerb um die besten TV-Quoten. Anstand und Menschenwürde werden da auch schon mal zur wertlosen Verfügungsmasse, die man auf dem Altar des kommerziellen Erfolges opfert. “Nightcrawler“ nimmt sich dieses kontroverse Thema mit viel Verve zur Brust und macht daraus einen extrem abgründigen Ritt durch die Psyche eines Mannes, der alles für seine Karriere tut.

Gespielt wird dieser Mann von Jake Gyllenhaal, der hier erneut ein sicheres Gespür für interessante Film-Rollen beweist. Sein Louis Bloom ist in „Nightcrawler“ ein arbeitsloser Einsiedler ohne Sozialkontakte, der sich mit dem Diebstahl von Kupferdraht gerade so über Wasser hält. Eines Nachts wird Bloom dann Zeuge eines schlimmen Unfalls, der von einem unabhängigen Fotografen für die lokalen TV-Medien aufgenommen wird. Bloom ist begeistert von der Vorstellung, selbst einen solchen Beruf auszuüben. Er kauft sich eine billige Video-Kamera und einen Polizei-Scanner. Wenig später hetzt Bloom aufgeregt durch die Nächte von Los Angeles. Immer auf der Suche nach den blutigsten Bildern menschlichen Dramas, die er für ein paar Dollar an die lokalen TV-Anstalten verkauft.

Dass „Nightcrawler“ von Publikum weitestgehend übersehen wurde, schmerzt die Filmfans unter uns doch sehr. Bewegt sich der Film doch im Fahrwasser von „Taxi Driver“ und entfaltet zudem visuell einen ganz besonderen Sog, der in seinen besten Momenten an Michael Manns „Collateral“ erinnert. Ein wichtiger Film mit einem wichtigen Thema, einem wieder einmal sehr engagierten Jake Gyllenhaal und einem schlüssigen Kommentar auf den amerikanischen Traum.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Dan Gilroy
Produzent
  • Gary Michael Walters,
  • Betsy Danbury,
  • Jennifer Fox,
  • Jake Gyllenhaal,
  • David Lancaster,
  • Tony Gilroy,
  • Michel Litwak
Darsteller
  • Jake Gyllenhaal,
  • Rene Russo,
  • Bill Paxton,
  • Riz Ahmed,
  • Ann Cusack,
  • Anne McDaniels,
  • Kevin Rahm,
  • Kathleen York
Drehbuch
  • Dan Gilroy
Musik
  • James Newton Howard
Kamera
  • Robert Elswit
Schnitt
  • John Gilroy
Casting
  • Mindy Marin

Kritikerrezensionen

    1. "Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis" ist eine tief schwarze, wenn auch mitunter plakativ geratene Medienschelte, die dem Zuschauer mehr als einmal den Magen umdreht. Doch das nicht etwa aufgrund der drastischen Bilder von Unfällen oder Leichen, sondern durch das Verhalten der Menschen, die vor Gier und dem Willen nach Erfolg ihre Moral auf der Strecke lassen.
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      1. In "Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis", dem Regiedebüt des Drehbauchautors Dan Gilroy ("The Fall", "Das Bourne Vermächtnis"), lebt Jake Gyllenhaal ("Donnie Darko", "Source Code") eine Perversion des amerikanischen Traums. Er entwickelt sich vom Kleinkriminellen zum erfolgreichen Geschäftsmann und geht dabei buchstäblich über Leichen. Nacht für Nacht fährt er durch die Straßen von LA, auf der Suche nach Unfällen und Verbrechen, die er filmen kann. Alles was für ihn zählt ist die sensationelle Einstellung, die sich gut verkaufen lässt – Mitleid für die Opfer ist ihm fremd.

        Jake Gyllenhaal spielt den Soziopathen Lou Bloom ausgezeichnet. So gut sogar, dass es einem als Zuschauer wirklich schwer fällt, die Hauptfigur zu mögen. Bloom ist ein denkbar unsympathischer Charakter, der sich übertreiben gepflegt ausdrückt, aber selbst in schicker Kleidung ungepflegt wirkt. In seinem neuen Job ist er skrupellos, journalistische Ethik ist ihm fremd. Er tut alles dafür, die Sensationsgier seiner Auftraggeber und der Fernsehzuschauer zu befriedigen. So schreckt er beispielsweise nicht davor zurück, ein Unfallopfer, das er noch vor den Rettungskräften erreicht, aus dem Schatten ins Licht des Scheinwerfers zu schleppen, um bessere Bilder zu bekommen.

        "Nightcrawler" zeichnet ein düsteres, aber auch wenig differenziertes Bild von der amerikanischen Medienlandschaft, in der kleine Lokalsender mit möglichst drastischen Berichten die Angst ihrer Zuschauer schüren und gleichzeitig ihre Schaulust befriedigen. In der Rolle der Nachrichtenchefin Nina Romina ist Rene Russo ("Outbreak – Lautlose Killer", "Thor") zu sehen, die Ehefrau des Regisseurs Dan Gilroy. Sie spielt eine eiskalte Karrierefrau, die schon lange nicht mehr daran interessiert ist, ob ihre Beiträge ethisch zu vertreten sind, und sich nur noch darum sorgt, welche rechtlichen Konsequenzen für den Sender die Berichte nach sich ziehen.

        Von dem Spiel zwischen ihr und Jake Gyllenhaal lebt "Nightcrawler". Wie sie sich gegenseitig darin bestärken, gute Arbeit zu leisten, während sie das Leid anderer ausschlachten, ist fast schon abstoßend. Doch das ist problematisch, weil es dem Film trotz – oder gerade wegen – seiner großartigen Schauspieler nicht gelingt, den Zuschauer emotional einzubinden. Es ist bestenfalls wie bei einem schrecklichen Unfall, bei dem man nicht hinsehen will, aber auch nicht wegschauen kann. Damit spielt der Film natürlich sehr geschickt mit seinem Thema, was auf einer intellektuellen Ebene großartig ist. Gefühlsmäßig ist man aber froh, diesen Lou Bloom nicht mehr sehen zu müssen, wenn der Film aus ist.

        Über jeden Zweifel erhaben sind die tolle Bilder des nächtlichen LA, die Dan Gilroy und sein Kameramann Robert Elswit ("Magnolia", "There Will Be Blood") aufgenommen haben. Sie zeigen die kalifornische Metropole in einer düsteren Schönheit, und zwar auch abseits der Gewalt und der spektakulären Szenen, an denen die Protagonisten ihres Films interessiert sind.

        Fazit: In "Nightcrawler" spielt Jake Gyllenhaal einen ziemlich widerwärtigen Typen, der als Sensationsreporter im nächtlichen LA Unfälle und Verbrechen für die Lokalnachrichten filmt. Die unsympathische Hauptfigur macht es allerdings schwer, den Film zu mögen.
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        1. Denn wenn der Zuschauer brutale Aufnahmen von erschossenen Frauen oder verunglückten Männern zu sehen bekommt, dann ist die Gewalt meistens schon geschehen. Dann ist auch Lou Bloom mit seiner Kamera vor Ort, um die furchtbaren Szenen für sein Publikum festzuhalten - je stimmiger das Bild, desto breiter Blooms Lächeln.
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          1. Kein traditioneller Thriller, sondern die packende Charakterstudie eines Soziopathen. Jake Gyllenhaal ist bemerkenswert.
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            1. Eine Familienproduktion ist dieser Film um das Geschäft mit der schnellsten Nachricht. Regie und Drehbuch – Dan Gilroy. Tony Gilroy – Produzent, John Gilroy – Schnitt. Und weibliche Hauptrolle, Ehefrau von Dan Gilroy - Rene Russo. Fazit, eine gelungene Zusammenarbeit.
              Lou Bloom (Jake Gyllenhaal), ein kleiner Dieb und Gelegenheitsarbeiter. Vergeblich bemüht er sich um einen anständigen Job. Eines Nachts, als er wieder einmal ziellos durch das nächtliche Los Angeles streunt, beobachtet er wie ein Kameramann die Szenerie eines gerade geschehenen Verkehrsunfalles filmt.
              Das fasziniert ihn. Vom Erlös eines geklauten Rennrades ersteht er einen Camcorder, einen Receiver um den Polizeifunk abzuhören und geht selbst auf die Jagd nach den Bildern der Nacht. Er ist jetzt ein „Nightcrawler“. Nach einigem Lehrgeld, lernt er schnell wie er vor Ort die besten Bilder bekommt.
              Je drastischer und spektakulärer die Bilder sind, um so mehr Geld bringen sie ein. Bei einer dramatischen Supermarktschießerei ist er vor Ort. Die Aufnahmen bietet er einem lokalen TV-Sender an. Die skrupellose Nachrichtenchefin Nina (Rene Russo) spürt das Talent des jungen Kameramannes und merkt schnell, wo andere zurückziehen, hält Lou kräftig drauf.
              Das Geschäft brummt, sodaß Lou einen Mitarbeiter braucht. Er engagiert den wohnungs- und arbeitslosen Rick. Seine Aufgabe ist es, Lou nachts auf dem schnellsten Weg zu den nächtlichen Geschehnissen zu lotsen, bevor die Konkurrenz eintrifft. Auf der Jagd nach den heißesten Aufnahmen ist Lou jedes Mittel recht. Moralische Bedenken kommen ihm nicht in den Sinn.
              Er dringt ohne Erlaubnisse in Tatorte ein oder rückt die Opfer ins rechte Licht. Mit Nina findet er eine dankbare Abnehmerin, die diese Bilder im Frühstücksfernsehen gnadenlos serviert. Je schonungsloser die Bilder, desto besser das Honorar. Lou kann sich jetzt technisch verbessern. Sein Equipment ist auf dem neuesten Stand und er hat gelernt sich bestens zu verkaufen.
              Den größten Clou liefert er nach einem Mord in einer Luxusvilla ab. Bevor die Polizei eintrifft wird Lou Zeuge einer wilden Schießerei. Er kann die Täter filmen. Danach richtet er seine Kamera auf die Opfer. Nur einen Teil seiner Aufnahmen präsentiert er dem Sender. Mit den Bildern der Täter plant er seinen größten Coup. Kann er seinen amerikanischen Traum erreichen?
              Ein gekonnt inszenierter Film, mit einem Jack Gyllenhaal den man so noch nicht gesehen hat. Mit fettigem Haar, total abgemagert und eiskalt. Sein Lebensmotto:“Wenn man im Lotto gewinnen will, dann braucht man die Kohle für einen Lottoschein“. Ein ernüchternder Blick auf die Medienwelt und ihre menschenverachtende Methoden für die blutigsten Bilder und für höhere Einschaltquoten und zu mehr Werbegelder.
              117 Minuten – ein packendes Stück Zeitgeschichte über den täglichen Fernsehkonsum.

              A.G.Wells
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              1. Nightcrawler ist die Geschichte eines Amateur Kameramanns, der ein kleines, aber erfolgreiches Geschäftsmodell erfindet, jeden täuschend und manipulierend, der ihm im Weg steht. Vom ehemaligen Kameramann Robert Elswit lernen wir, wie ein Soziopath zum Jedermann werden kann. Es ist das Portrait eines gestörten, grenzüberschreitenden Einzelgängers. Nightcrawler ist aber auch eine blutige Medien-Satire von Format! Lou Bloom (Jake Gyllenhaal) wird Zeuge eines Autounfalls. Er sieht, wie ein Reporter (Bill Paxton) die Rettung des verletzten Fahrers filmt. Die Aufnahme läuft am nächsten Morgen im Frühstücksfernsehen. Lou kauft sich also eine Kamera und zieht damit durch die Nacht als "freischaffender Journalist" mit dem Polizeifunk im Ohr. Er filmt Unfälle, Mord und Raub, um es anschliessend zu verkaufen. Die Redakteurin ­(Rene Russo) lobt ihn sogar für seine Arbeit! Nightcrawler ist ein moderner Klassiker. Nicht nur, weil der Thriller schön aussieht in einem ganz beiläufigen Sinne, sondern weil er so gnadenlos exakt gefilmt ist. Gilroy weiss, was er sagen will und wie er ist sagen muss. Er hält die nötige Distanz zu seinem Protagonisten, so dass wir von dessen Dreistigkeit umgehauen werden. Nightcrawler ist auch eine ätzende Medien-Satire, aber keine in dem stumpfsinnigen Sinne, die moderne Berichterstattung zu kritisieren oder noch schlimmer, das Fernsehen im Allgemeinen. Es ist eine Warnung, von solchen Leuten hereingelegt zu werden, die als ganz typische Amerikaner auftreten (bei denen alles in schönster Ordnung ist), aber in Wahrheit genau wissen, was sie wollen und kein "Nein" als Antwort dulden - selbst wenn das "Nein" unter Tränen kommt. Wir erleben einen Mann, der als "normal", "motiviert", womöglich sogar "liebenswert" gilt, aber in Wahrheit einfach schlecht ist. Er wird uns zu etwas verführen, dass uns genauso schlecht macht. Lou denkt in Aphorismen aus Anstand und Grosszügigkeit, sieht andere Menschen aber als Hindernisse. Ist es möglich, durch Fotografie seine Seele zu verlieren? Im Falle Lou's: Ja. dazu gibts die für uns wichtigsten modernen Film Noir in unserer Film List auf cinegeek.de
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