No Country for Old Men: Anfang der 80er-Jahre, irgendwo im Südwesten von Texas nahe dem Rio Grande beginnt der dramatische Krimi, als Llewelyn Moss über die Folgen eines offensichtlich schiefgelaufenen Drogendeals stolpert - umgeben von Patronenhülsen und toten Männern, einer Menge Drogen und einem Koffer mit zwei Millionen Dollar. Moss kann der Versuchung nicht widerstehen, nimmt das Geld und löst eine Lawine der Gewalt aus, die anscheinend...
Handlung und Hintergrund
Als der Kriegsveteran Llewelyn Moss (Josh Brolin) auf die Jagd geht, erwartet er nicht, einen ganzen Berg Leichen mitten in der Prärie vorzufinden — ein gescheiterter Drogenhandel. Offensichtlich haben sich die Gangster zerstritten und gegenseitig erschossen. Am Schauplatz findet Llewelyn eine Wagenladung Heroin und einen Koffer mit zwei Millionen Dollar in bar. Jackpot! Oder doch nicht? Nicht ahnend, dass sich in dem Koffer ein Peilsender befindet, nimmt Llewelyn den vermeintlichen Glücksfund mit nach Hause.
Durch einen brutalen Mord kann der Auftragskiller Anton Chigurh (Javier Bardem) der Haft entkommen. Eigentlich arbeitet er für die Kartelle, doch der psychopathische Chigurh verfolgt auch seine eigene Agenda. Auf seiner Mission, die zwei Millionen wiederzubeschaffen, hinterlässt er eine Spur von Leichen. Derweil ist auch der alternde Sheriff Ed Tom Bell (Tommy Lee Jones) auf das vermisste Geld aufmerksam geworden. Der melancholische Bell möchte eigentlich bloß in die Rente. Jetzt muss er ein letztes Mal versuchen, ein drohendes Massaker zu verhindern.
„No Country for Old Men“ — Hintergründe
Mit ihrem minimalistischen Neo-Western haben Ethan und Joel Coen neues Terrain erkundet. „No Country for Old Men“ ist weit weniger satirisch oder bissig als Klassiker wie „Fargo“ oder „Blood Simple“. Stattdessen haben die beiden einen melancholischen Thriller über die brutale Natur des Menschen vorgelegt. Trotz seiner getragenen Erzählweise ist „No Country for Old Men“ ein hochspannendes Katz-und-Maus-Spiel, das vor allem von Javier Bardem als psychopathischer Killer Anton Chigurh getragen wird — eine echte Naturgewalt, die mit pneumatischem Bolzenschussgerät mordet.
Inhaltlich basiert „No Country for Old Men“ auf dem gleichnamigen Roman des amerikanischen Schriftstellers Cormac McCarthy. Dessen Werk wurde in der Vergangenheit mehrfach verfilmt („All die schönen Pferde“, „The Road“). Für die Coen-Brüder markiert der Film die erste explizite Literaturverfilmung, während manche der vorherigen Filme eher lose auf Büchern aufbauen wie etwa „The Big Lebowski“ auf dem Roman „Vineland“ von Thomas Pynchon.
„No Country for Old Men“ — Auszeichnungen
Im Haushalt der Coen-Brüder dürfte eigentlich kein Mangel an namhaften Preisen herrschen. Ausgerechnet in Hinblick auf die Oscars sah es trotz großartiger Filme lange jedoch eher dürftig aus. Immerhin konnte „Fargo“ 1997 einen Goldjungen für das beste Drehbuch abräumen. „No Country for Old Men“ hat der Flaute ein Ende gesetzt. Der geniale Western war bei der Oscarverleihung 2008 in insgesamt acht Kategorien nominiert und konnte den Preis in den folgenden Kategorien gewinnen:
- Bester Film
- Beste Regie
- Bester Nebendarsteller (Javier Bardem)
- Bestes adaptiertes Drehbuch
Ein kleines Kuriosum ist übrigens die Filmmusik von „No Country for Old Men“. Um die unterkühlte Atmosphäre zu unterstreichen, haben die Coen-Brüder fast gänzlich auf Musik verzichtet. Der Score von Carter Burwell hat dementsprechend auch nur eine Laufzeit von 16 Minuten. Insgesamt ist das vielleicht ein bisschen zu wenig, um für einen Oscar in Betracht zu kommen.
News und Stories
Besetzung und Crew
Regisseur
- Ethan Coen,
- Joel Coen
Produzent
- Robert Graf,
- Mark Roybal,
- Scott Rudin
Darsteller
- Tommy Lee Jones,
- Javier Bardem,
- Josh Brolin,
- Woody Harrelson,
- Kelly Macdonald,
- Garret Dillahunt,
- Tess Harper,
- Barry Corbin,
- Stephen Root,
- Rodger Boyce,
- Beth Grant,
- Ana Reeder,
- Kit Gwin
Drehbuch
- Ethan Coen,
- Joel Coen
Musik
- Carter Burwell
Kamera
- Roger Deakins
Schnitt
- Roderick Jaynes
Casting
- Ellen Chenoweth