Wer sich einmal wieder so richtig in den Sitz pressen will, sollte „No One Will Save You“ auf Disney+ nicht verpassen. Das ist eine absolute Spannungsgranate!
Disney hat es wieder getan: Einmal mehr überrascht der Micky-Maus-Konzern mit einem Horrorfilm die weltweite Genre-Fangemeinde fast wie aus dem Nichts heraus. Ausgerechnet das Unternehmen also, das die meisten auch heute noch immer eher mit typischer Familienunterhaltung à la „Arielle die Meerjungfrau“ und Pixar-Produktionen wie „Alles steht Kopf“ in Verbindung bringen.
Actionfilme und Horrorschocker aus dem Haus der Maus? „Unmöglich!“, denkt sich da so mancher Kinofan. Allerdings vergessen die nur allzu gern, dass Disney 2019 das Medienunternehmen 21st Century Fox aufgekauft hat, in dem sich etwa die Edelfilmschmiede 20th Century Fox befunden hat, das heute unter Disney als 20th Century Studios operiert. Und genau jenes Studio sorgt seither in erstaunlich regelmäßigen Abständen auf dem hauseigenen Streamingdienst Disney+ für wahre Freudentränen unter Genrefans: 2020 war es der von H.P. Lovecraft inspirierte Unterwasser-Horror „Underwater – Es ist erwacht“, 2021 der übernatürliche Body-Horror-Schocker „Antlers“, 2022 dann das „Predator“-Prequel „Prey“, das erfrischend neue Wege beschritt.
Auch 2023 schickt sich Disney+ an, den wohl besten Horror-Geheimtipp des Jahres abzuliefern – und zwar mit einem Sci-Fi-Horror gepaart mit Home-Invasion-Anleihen und einem klitzekleinen Hauch von „Kevin – Allein zu Haus“. Aber das ist noch nicht einmal das überraschendste Element von „No One Will Save You“: Regisseur und Drehbuchautor Brian Duffield ist es gelungen, einen rund eineinhalbstündigen Film abzuliefern, in dem – bis auf einen einzigen Satz – nie gesprochen wird. Wie das funktionieren soll? Der Trailer gibt euch dazu einen Hinweis:
„No One Will Save You“: Kaitlyn Dever spielt brillant
Brynn (Kaitlyn Dever) lebt auf dem Land, fernab der Zivilisation und ein ganzes Stück vom nächsten Ort entfernt. Sie lebt ganz allein in ihrem Anwesen, aber sie scheint nicht unglücklich zu sein. Im Gegenteil, sie hat sich perfekt mit diesem Leben in der Abgeschiedenheit und ohne soziale Kontakte arrangiert. Doch dann wird eines Nachts bei ihr eingebrochen. Schnell wird ihr klar, dass es keine menschlichen Eindringlinge sind, die sie heimsuchen. Etwas Fremdes hat sich Zugang in ihren Rückzugsort verschafft. Etwas, das nicht von dieser Welt ist. Hilfe kann sie keine erwarten, also muss sie sich ganz allein zur Wehr setzen – und sich dabei auch der eigenen Vergangenheit stellen.
Ja, die Aliens sehen zunächst ziemlich klassisch aus in ihrem Design. Überhaupt erinnert die Ausstattung an die Fünfzigerjahre, aber dieser erste Eindruck trügt – genauso wie vieles in diesem Genre-Kleinod. Ihr werdet euch noch so einige Male die Augen (und Ohren) reiben vor Verwunderung, versprochen.
Regisseur Brian Duffield ist kein Unbekannter, hat er doch die Drehbücher zu „Underwater“ und „Love and Monsters“ verfasst und mit „Zerplatzt“ ein Regiedebüt gegeben, das man so schnell nicht wieder vergisst. Mit Kaitlyn Dever („Booksmart“), die hier auch als Produzentin tätig war, hat er eine großartige Schauspielerin für die Hauptrolle gewonnen, die in diesem Fall tatsächlich die einzige Bezugsperson für das Publikum darstellt. Eine Herausforderung, die von der 26-Jährigen brillant gemeistert wurde. Kein Wunder also, dass sie als Fan-Favoritin auf die Rolle der Ellie für die Videospielverfilmung „The Last of Us“ galt.
Streamen könnt ihr den Sci-Fi-Horror „No One Will Save You“ ab sofort auf Disney+.
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