„Andere Länder, andere Sitten“ sagt man ja bekanntlich. Die kulturelle Vielfalt auf unserem Planeten führt dazu, dass in anderen Kulturen die Schmerzgrenzen unterschiedlich ausgeprägt sind und in unterschiedlichen Bereichen liegen. Das führt zu Verboten von Filmen, die bei uns keinerlei Probleme verursachen. Welche bekannten Werke es rund um den Globus „erwischte“ und aus welchen Gründen verraten wir euch in der folgenden Bilderstrecke.
„Noah“ (2014)
Darren Aronofskys Film über die biblische Gestalt wurde in Bahrain, Katar, Indonesien, Malaysia, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten verboten. Dies geschah, weil der Film einen Propheten Gottes darstellt, was in der islamischen Religion nicht gestattet ist. China verbot „Noah“ aus demselben Grund.
„Zurück in die Zukunft“ (1985)
Einer der Kultfilme schlechthin ist in China verboten wegen – Achtung – „Zeitreise“.
„Avatar – Aufbruch nach Pandora“ (2009)
Auch den erfolgreichsten Film aller Zeiten erwischte es in China. Nach zwei Wochen wurde der Blockbuster aus den chinesischen Kinos genommen, vermutlich da die Zensurbehörde Angst vor Unruhen und Demonstrationen hatte. Vor den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking wurden viele Bewohner zwangsumgesiedelt, die sich an das Schicksal der Na’vi erinnert fühlen könnten.
„A Serbian Film“ (2010)
In Deutschland ist der kontroverse Film lediglich in einer gekürzten Version erhältlich. Andere Länder gingen da weiter und verboten ihn komplett. So unter anderem Neuseeland und Spanien, denen die extremen Gewaltdarstellungen ein Dorn im Auge waren. Brasilien sah in „A Serbian Film“ eine „Rechtfertigung für Pädophilie“, in Norwegen verstieß der Film mit entsprechenden Szenen sogar gegen geltendes Recht.
„Wonder Woman“ (2017)
Die Hauptdarstellerin Gal Gadot kommt gebürtig aus Israel und leistete dort den verpflichtenden Wehrdienst ab. Libanon, Katar und Tunesien – alle Teil der Arabischen Liga – boykottierten den Kinostart von „Wonder Woman“ deswegen. Libanon befindet sich im Krieg mit Israel, die anderen Staaten boykottieren Israel und Produkte aus dem Land. Im Libanon ist „Wonder Woman“ dennoch im Stream und auf DVD erhältlich.
„Die Simpsons – Der Film“ (2007)
Der Kinoausflug der Simpsons wurde in Burma verboten – weil die Farben Gelb und Rot nebeneinander zeigt. Dies wird südostasiatischen Land als Zeichen für die Unterstützung von Rebellentruppen angesehen.
„The Wolf of Wall Street“ (2013)
Leonardo DiCaprio gab dem Exzess in Martin Scorseses Werk ein Gesicht, allerdings verpassten dies Kinogänger in einigen Ländern. Unter anderem Kenia, Uganda und Malaysia verboten „The Wolf of Wall Street“ wegen seiner häufigen sexuellen Inhalte, der obszönen Sprache und dem Missbrauch von Drogen.
„Frontier(s) – Kennst du deine Schmerzgrenze?“ (2007)
Der französisch-schweizerische Horrorfilm ist in Thailand verboten wegen seiner extremen Gewalt, die laut der dortigen Behörde gegen die moralischen Werte des Landes verstoße.
„Die Schöne und das Biest“ (2017)
Die Neuverfilmung des modernen Zeichentrickklassikers beinhaltete mit LeFou den ersten offen homosexuellen Charakter in einem Disney-Film. Für Kuwait ging das anscheinend zuweit, weswegen „Die Schöne und das Biest“ dort wegen der „anstößigen“ Inhalte verboten wurde. Die Zensurbehörde in Malaysia hatte zuvor gefordert, dass die Szene mit LeFou aus dem Film geschnitten werde. Disney weigerte sich allerdings und zog „Die Schöne und das Biest“ seinerseits zurück.
„Fifty Shades of Grey“ (2015)
Die SM-Romanze stieß mit seinen sexuellen Inhalten ebenfalls auf viel Widerstand. Indonesien, Kenia, Malaysia und die Vereinigte Arabische Emirate verboten den Film, in Zimbabwe durfte er in einigen Kinos in einer zensierten Fassung laufen. In Kambodscha bezeichnete man die Beziehung zwischen Ana und Christian sogar als „verrückte Romanze“.
„Antichrist“ (2009)
Der kontroverse Film von Lars von Trier wurde 2009 mit einer Altersfreigabe von 16 Jahren im Kino veröffentlicht. Ganze sieben Jahre später verbot Frankreich „Antichrist“ dann allerdings doch. Grund dafür: Eine Gruppe katholischer Konservativer hatte Druck ausgeübt, um die Altersfreigabe nach oben zu setzen, damit Minderjährige den Film nicht sehen. Ein französisches Gericht entschied zu ihren Gunsten, weswegen der Film bis zur Bestimmung einer neuen Altersfreigabe verboten wurde.
„Schindlers Liste“ (1993)
Malaysia verbot Stephen Spielbergs Oscar-prämiertes Drama über den Holocaust vor dem Kinostart. Der Film sei „Propaganda mit der Absicht, Sympathie zu wecken“. In 2004 wurde der Film auf DVD in einer stark gekürzten Fassung veröffentlicht.
„2012“ (2009)
Roland Emmerich bannte die angebliche Prophezeiung des Maya Kalenders über den Weltuntergang auf die Leinwand – und Nordkorea sah das erst gar nicht gerne und dann gar nicht. 2012 ist immerhin der 100. Geburtstag von Kim Il Sung und sollte zudem den Aufstieg von Nordkorea zu einer aufstrebenden Großmacht einläuten. Ein Film, der das Jahr negativ darstellt, ist da natürlich wenig willkommen.
„Das Leben des Brian“ (1979)
Einer der Klassiker unter den verbotenen Filmen: Monty Python greift in ihrer Komödie das Konzept der Religion selbst an, womit der Film in vielen Ländern auf Widerstand stieß. In Irland wurde das Verbot 1987 wieder aufgehoben, in Norwegen bereits 1980. Unter anderem in Malaysia, Singapur und Südafrika besteht das Verbot wegen Blasphemie bis heute.
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