Jetzt geht es erst richtig los: Die Macher*innen von „Sonic“, „John Wick“ und „Nobody“ bringen den Videospielklassiker „Streets of Rage“ auf die Leinwand.
Beat‘ em Ups, also Videospiele, in denen man sich alleine oder kooperativ mit bis zu drei weiteren Mitspieler*innen durch Horden an Gegner*innenscharen kämpft, gehörten in den Achtzigern und bis Mitte der Neunziger gemeinsam mit Fighting-Games zu den beliebtesten Videospielgenres überhaupt. Kein Wunder, dass sich Hollywood auch zunächst an Vertretern dieser Genres versuchte. Die Ergebnisse in Form von „Double Dragon – Die 5. Dimension“ und „Street Fighter – Die entscheidende Schlacht“ konnten allerdings nicht überzeugen: zu plakativ, zu ideenlos und ohne jeglichen Sinn für den Charme der Vorlagen.
„Mortal Kombat“ von 1995 könnt ihr über Amazon streamen
Mittlerweile arbeitet eine neue Generation an Filmemacher*innen in der Traumfabrik. Eine Generation, die selbst den Joypad in den Händen gehalten hat. Und mit diesem neuen Verständnis für das erfolgreichste Unterhaltungsmedium der Welt gelingen die Adaptionen endlich so, wie es sich Fans und auch das Kinopublikum allgemein wünschen. Das beste Beispiel in dieser Hinsicht stellen die beiden „Sonic the Hedgehog“-Filme dar. Die dafür verantwortliche Produktionsfirma dj2 Entertainment arbeitet nun gemeinsam mit Escape Artists an einer Verfilmung des absoluten Actionklassikers „Streets of Rage“, wie Deadline berichtet.
Für das Drehbuch zeichnet Derek Kolstad verantwortlich, seines Zeichens Autor einiger „John Wick“-Drehbücher und Schöpfer der Actionüberraschung „Nobody“. Kolstad hat sich einen Namen gemacht mit düsteren Werken, in denen einsame Rächer eine Spur der Zerstörung hinter sich herziehen auf ihrem Weg zur Gerechtigkeit – oder was sie dafür halten. Er ist also genau der richtige Mann für den Job. Welche Videospielverfilmungen ihr neben „Sonic the Hedgehog“ noch gesehen haben solltet, verraten wir euch im Video.
Das ist die Story von „Streets of Rage“
„Streets of Rage“ wurde 1991 von Sega für das Mega Drive entwickelt und veröffentlicht. Grund war die Ankündigung von Segas Konkurrent Nintendo, dass Capcom den Spielhallenhit „Final Fight“ für das Super Nintendo portieren würde. „Final Fight“ galt damals als das Nonplusultra in Sachen Action und Spielspaß. Es war also kein Wunder, dass die Verantwortlichen bei Sega das Zittern bekamen und mit schweißnassen Fingern loslegten, um den Sega-Fans ein ebenbürtiges Produkt anbieten zu können.
Noriyoshi Oba, der Leitende Designer bei dem Unterfangen, ersann ein Spiel, das sich zwischen „Final Fight“ und „Double Dragon“ positionieren sollte, mit einem Hauch von „Starsky & Hutch“ sowie „Das A-Team“. Teamplay stand im Vordergrund. Sega hatte bereits Erfahrung mit dem Genre dank der Arbeit an „Golden Axe“, am Gameplay sollte es also nicht scheitern. Tatsächlich setzte das Team bei „Streets of Rage“ noch mehr auf das düstere Ambiente einer dreckigen Großstadt, eingetaucht in das Neonlicht der Nacht. Storytechnisch hielt man sich an die Martial-Arts-Filme aus Hong Kong: Um einem Verbrecher*innensyndikat das Handwerk zu legen, machen die drei Ex-Cops Axel Stone, Adam Hunter und Blaze Fielding gemeinsame Sache und räumen mächtig auf in der Unterwelt.
Das Spiel wurde so ein großer Erfolg, dass zwei weitere Titel bis 1994 erschienen. Dotemu veröffentlichte erst 2020 dann „Streets of Rage 4“. Sollte die Verfilmung nur annähernd so gut werden wie der neue Teil, dann erwartet Fans ein Martial-Arts-Actionfilm der Extraklasse. Daumen drücken!
Jetzt dürft ihr mal zeigen, wie gut ihr euch mit Videospielverfilmungen auskennt: