Boven is het stil: lebt allein mit seinem alten Vater auf einem Bauernhof in Zeeland. 50 Kühe, ein paar Schafe, zwei Esel. Nach dem Tod des Bruders ist das alles an ihm hängen geblieben. Jetzt, mit Mitte fünfzig, fasst Helmer den Entschluss, sein eigenes Leben zu beginnen. Er bringt den Vater, der nicht sterben will, ins obere Stockwerk und richtet sich unten neu ein. Doch die ungelebten Träume wird er nicht so ohne Weiteres los.
Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere
redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei
unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol
gekennzeichnet. Mehr erfahren.
Handlung und Hintergrund
Der Landwirt Helmer verfrachtet seinen über 80jährigen Vater, mit dem ihm mehr Hass und Gleichgültigkeit als Liebe verbindet, zum Sterben nach oben in den ersten Stock. Es ist ein Schritt der Befreiung für ihn. Dass er sich nie wirklich für Frauen interessiert hat, wollte sich der Mann Mitte Fünfzig nie eingestehen, so wie er auch die zaghaften Annäherungsversuche des Milchfahrers abblockt. Erst als ein junger Knecht auf den Hof kommt, entdeckt er die physische Liebe zwischen Männern. Nach dem Tod des Vaters ist er bereit für einen Neuanfang.
Besetzung und Crew
Regisseur
Nanouk Leopold
Produzent
Stienette Bosklopper,
Ada Goossens,
Els Vandevorst,
Christine Kiauk
Darsteller
Jeroen Willems,
Henri Garcin,
Wim Opbrouck,
Martijn Lakemeier,
Lies Visschedijk,
Job Steenman,
Xander Steenman,
Aal Ceelen,
Gerbrand Bakkerm,
Marc van Uchelen,
H.J. Bijman,
Jack de Voogt
Drehbuch
Nanouk Leopold
Musik
Paul M. van Brugge
Kamera
Frank van den Eeden
Casting
Janusz Gosschalk,
Harm van der Sanden
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Es gibt selten Filme, in denen so wenig geredet wird wie in dem atmosphärisch dichten Drama "Oben ist es still". Die niederländische Regisseurin Nanouk Leopold ("Wolfsbergen", "Brownian Movement") beobachtet darin mit dokumentarischer Präzision den Alltag eines einsamen Bauern. Die schwierige Beziehung zu seinem Vater, die unterdrückte Homosexualität werden als Gründe für sein Schweigen angedeutet. Die verbale Armut der Geschichte macht sie umso spannender. Man folgt Helmer besonders genau, rätselt über seine Gedanken und kommt ihm emotional nahe. Leopold hat in ihrem Drehbuch sehr viel weggelassen, wovon der gleichnamige Roman von Gerbrand Bakker erzählt. Dennoch entsteht eine so intensive Stimmung wie im Original.
Helmer trägt den Vater unter die Dusche, wechselt die Bettwäsche. Er mistet den Kuhstall aus, schaut nach den Lämmern, füttert die Esel. Er faltet die Wäsche, bringt dem Vater das Essen. Helmer hat viel zu tun, wirkt zielstrebig und routiniert. Aber wenn er aus dem Fenster schaut oder sich in den leblosen Wohnräumen umsieht, scheint er unsicher, gar ratlos zu werden. Die Handkamera folgt ihm unermüdlich, hinaus in den strömenden Regen, ans Fenster mit den Gardinen, als wolle sie erforschen, was Helmer von alldem hält. Was ihn hier draußen hält, in der flachen Landschaft mit den hohen Bäumen und dem Schilf. Ein dumpfes Gefühl von Langeweile und Schwermut drängt sich auf, aber dahinter entsteht neues Interesse, so etwas wie sinnliche Entdeckungslust.
Was in Helmer vor sich geht, erschließt sich indirekt und häppchenweise. Ob er seinen Vater hasst, bleibt dabei offen. Oder ob er ihm etwas sagen möchte, wenn er bei ihm im Zimmer sitzt. Einmal öffnet er sich ein wenig aber nur, weil der Vater schläft. Helmers Kindheitserinnerungen, die im Buch geschildert werden, bleiben ausgeblendet. Der durch vorenthaltene Erklärungen erzeugte Suspense mündet in einen Schluss, in dem minimale Gesten vieles klären. Der Film ist seinem hervorragenden Hauptdarsteller Jeroen Willems gewidmet, der kurz nach den Dreharbeiten überraschend starb.
Fazit: Nanouk Leopolds Drama "Oben ist es still" nach dem gleichnamigen Roman von Gerbrand Bakker besitzt erstaunlich viel Spannung und Atmosphäre für seine wenigen Worte.
Oben ist es still: lebt allein mit seinem alten Vater auf einem Bauernhof in Zeeland. 50 Kühe, ein paar Schafe, zwei Esel. Nach dem Tod des Bruders ist das alles an ihm hängen geblieben. Jetzt, mit Mitte fünfzig, fasst Helmer den Entschluss, sein eigenes Leben zu beginnen. Er bringt den Vater, der nicht sterben will, ins obere Stockwerk und richtet sich unten neu ein. Doch die ungelebten Träume wird er nicht so ohne Weiteres los.